TIPPS
Die Zukunft der Cannabis-Industrie: Chancen und Risiken für Investoren
Weltweit boomt der Markt für medizinischen Cannabis. Für Investoren tun sich hier also großen Renditechancen auf. Dieser Artikel zeigt, wie man vom Cannabis-Boom profitieren kann, welche Risiken es gibt und wie man diese minimieren kann.
Welche Möglichkeiten gibt es zur Investition in die Cannabis-Industrie?
Die einfachste Art, in die Cannabis-Industrie zu investieren, ist über Aktien. Hier kann man sich börsennotierte Unternehmen aussuchen, die Marihuana zu medizinischen Zwecken verarbeiten.
Wer sich diese Unternehmen nicht selbst zusammensuchen und auf die Recherche verzichten möchte, kann stattdessen auch in den Cannabis-Aktien-Index investieren. Dieser folgt den weltweit führenden Unternehmen, die medizinischen Cannabis herstellen.
Welches Wachstumspotenzial hat der Cannabis-Markt?
Wenn wir vom Cannabis-Markt sprechen, ist hier der legale Markt gemeint, auf dem Cannabis zu medizinischen Zwecken hergestellt und verkauft wird. Dieser Markt entwickelt sich im Moment stark nach oben, da immer mehr Länder den Einsatz von Cannabis zu medizinischen Zwecken legalisieren.
Zum Einsatz kommt medizinischer Cannabis zum Beispiel bei Patienten, die chronische Schmerzen haben aufgrund von Multipler Sklerose, Krebs oder anderen Krankheiten. Cannabis wirkt dabei schmerzlindernd und muskelentspannend. In Deutschland darf medizinischer Cannabis schon seit einigen Jahren von Ärzten verschrieben werden. Seit dem 01. April 2024 ist sogar der Eigenanbau von Cannabis in kleinen Mengen erlaubt.
Da mittlerweile in immer mehr Ländern der Nutzen von medizinischem Cannabis im Rahmen von Schmerztherapien erkannt wird, wächst auch der Markt. Nicht nur Pharmaunternehmen investieren in Forschung und Entwicklung von Cannabis-Medikamenten, sondern es treten auch immer mehr Startups auf den Plan, die Cannabis unter ethisch fairen Bedingungen und nachhaltig produzieren und vertreiben wollen.
Während dieser Markt noch vor einigen Jahren unerschlossen war, erkennen Unternehmen hier nun das Potenzial. Für Investoren bedeutet das, dass hier riesige Wachstumschancen liegen und somit ein hohes Potenzial für solide Renditen.
Welche Risiken gibt es bei der Investition in den Cannabis-Markt?
Auf der anderen Seite bringt ein großer Wachstumsmarkt jedoch auch Risiken für Investoren mit sich. Gibt es sehr viele Unternehmen in einem Marktsegment, ist es für Investoren sehr unübersichtlich.
Man muss sich erst einmal einen Überblick über die Marktteilnehmer verschaffen und sich im Detail die Geschäftsmodelle der einzelnen Unternehmen anschauen sowie deren Wachstumschancen bewerten. Denn nicht jedes Unternehmen, das im Cannabis-Markt vertreten ist, ist eine lukrative Investition. Das gilt vor allem bei Startups, die noch keine Umsätze vorweisen können.
Ein weiteres Problem, das auf Unternehmen zukommen kann, ist die Regulierung. Da jedes Land seine eigenen Cannabis-Gesetze hat, können Gesetzesänderungen die Geschäftsmodelle von Cannabis-Unternehmen beeinflussen – im schlimmsten Fall negativ. Das kann so weit gehen, dass Unternehmen gezwungen sind, aufzugeben oder ihren Standort in ein anderes Land mit günstigeren Gesetzen verlegen müssen. All das wirkt sich negativ auf die Rendite aus und kann im schlimmsten Fall zu Verlusten führen.
Wie umgeht man als Anleger die Risiken bei der Investition?
Die beiden Hauptrisiken bei der Investition in Cannabis-Unternehmen sind der Marktdruck durch viel Konkurrenz und die Gesetzgebung im Standortland. Für Investoren bedeutet das, dass sie sich vor einer Investition in ein Unternehmen dessen Geschäftsmodell sowie die Bilanzen aus den Vorjahren anschauen sollten. Damit bekommen sie einen Eindruck wie profitabel das Geschäftsmodell des Unternehmens ist.
Auf der anderen Seite ist es auch empfehlenswert, sich die Gesetzgebung im Standortland des Unternehmens genauer anzuschauen. Sind Gesetzesänderungen geplant, die sich auf das Geschäftsmodell auswirken, ist die politische Lage dort stabil, etc.?
Durch Beantwortung dieser Fragen lassen sich Aussagen darüber treffen, ob das Unternehmen langfristig unter den gegebenen politischen Bedingungen profitabel wirtschaften kann. Ist man sich hierbei unsicher, sollte man seine Investition mit einem eventuell geringeren Anlagehorizont tätigen. Damit kann man dann von einem kurzfristigen Wachstum profitieren und das Geld dann nach kurzer Zeit wieder mit Gewinn abziehen.
Für Laien, die sich im Cannabis-Markt (noch) gar nicht auskennen, ist es jedoch ratsam, erst einmal in Unternehmen zu investieren, die sich bereits mit einem funktionierenden Geschäftsmodell etabliert haben und an einem politisch stabilen Standort operieren.
Die indirekte Investition in Cannabis-Unternehmen über einen Cannabis-Aktien-Index macht die Sache noch einfacher, da man hier in bereits führende Unternehmen investiert. Nachteilig bei der Investition in einen Index ist jedoch, dass die Renditen nicht ganz so hoch ausfallen als bei der Investition in Einzelaktien von richtig gut laufenden Unternehmen. Dafür sind die Risiken aber auch geringer, da sie bei der Index-Investition breiter über sehr viele Unternehmen gestreut sind.
Fazit: Investitionen in den Cannabis-Markt können sich lohnen
Der medizinische Cannabis-Markt entwickelt sich seit einigen Jahren stetig nach oben. Das bietet große Renditechancen für Investoren. Doch man sollte sich auch den Risiken bewusst sein: Viele Unternehmen bedeutet viel Konkurrenzdruck.
Investoren müssen für die größtmögliche Rendite also aufs richtige Pferd setzen. Wenn sie auf etwas Rendite verzichten können, kann sich aber auch die Investition in einen Cannabis-Aktien-Index lohnen.
