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Blasenentzündung im Alter?

ANZEIGE; 21.09.2020, 16:35 Uhr
Foto: Damir Bosnjak auf Unsplash
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Blasenentzündung im Alter?

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Oberberg - Eine Blasenentzündung bei Senioren wird oft spät erkannt - Auf welche Symptome man achten sollten, erfahren Interessierte hier.

Blasenentzündung bei Senioren besonders häufig

Blasenentzündung (Zystitis) gehört im Alter zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Ein besonders hohes Zystitis-Risiko im Alter haben Frauen, weil die Bakterien es bei ihnen schon allein aufgrund der Anatomie deutlich leichter haben. Bei Männern steigt das Risiko erst ab dem mittleren Lebensalter an, wenn es zunehmend zu gutartigen Prostatavergrößerungen kommt. Die häufigsten Erreger sind Darmbakterien, die durch Schmierinfektionen oder auch einen Blasenkatheder in den Harntrakt gelangen, sich dort vermehren und zu Harnwegsinfektionen führen. Dabei kann sich die Entzündung auf die unteren Harnwege beschränken oder den gesamten Harntrakt betreffen.

 

Nicht immer ist eine Behandlung mit Antibiotika notwendig

Ist man jung, lässt sich eine Blasenentzündung meist schnell ausmachen: Es brennt beim Wasserlassen. Dieses typische Symptom fehlt allerdings häufig bei Senioren, wenn sie eine Blasenentzündung haben. Das führt dazu, dass die Infektion zu spät erkannt wird. Sollte der Arzt eine Blasenentzündung diagnostizieren, wird er zunächst dazu raten, sich warmzuhalten und genügend zu trinken, damit der Harntrakt gut durchgespült wird. So kann verhindert werden, dass sich die Krankheitserreger anhaften und vermehren. Genügt dies allein nicht oder ist die Infektion bereits fortgeschritten, kann gerade bei Senioren eine Blasenentzündungs-Behandlung mit Antibiotika notwendig werden.

 

Manche Symptome einer Blasenentzündung sind im Alter nicht so ausgeprägt

Mit dem Alter werden unsere Organe anfälliger für Infekte. So auch die Blase. Obwohl eine Blasenentzündung bei Senioren häufiger vorkommt, ist sie trotzdem bei älteren Menschen etwas schwerer zu erkennen als bei jungen. Das liegt daran, dass sich die klassischen Symptome weniger stark zeigen und die Diagnose damit aufwendiger wird. Manchmal kommt es sogar vor, dass sich zwar Bakterien im Urin nachweisen lassen, sich aber keinerlei Entzündungsanzeichen finden und auch keine Beschwerden auftreten. Mediziner sprechen hier von einer asymptotischen Blasenentzündung.

Trotzdem gibt es Anzeichen, bei denen ein Arzt zu Rate gezogen werden sollte, damit die Keime aus der Blase gar nicht erst die Möglichkeit haben, in die Nieren zu wandern:

  • häufiges Wasserlassen
  • trüber, übelriechender Urin
  • Probleme beim Wasserhalten
  • das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können
  • Blutbeimengungen

Auch Unterbauchschmerzen, die sich nicht genau lokalisieren lassen, können auf eine Infektion der Blase hindeuten.

 

Alterstypische Erkrankungen begünstigen das Auftreten von Blasenentzündung bei Senioren

Altersbedingte Veränderungen und in manchen Fällen auch eine nachlassende Körperpflege führen dazu, dass das Zystitis-Risiko im Alter ansteigt. Besonders gefährdet sind ältere Menschen auch durch

  • Diabetes mellitus
  • Stuhlinkontinenz
  • Verstopfung
  • reduzierte Immunabwehr, zum Beispiel durch Unterkühlung
  • Dauerkatheder
  • Harnabflussstörungen
  • Stoffwechselkrankheiten wie Gicht

Da das Durstgefühl bei Senioren oft deutlich reduziert ist, kann auch eine unzureichende Trinkmenge ein erhöhtes Zystitis-Risiko im Alter darstellen.

 

Bei Restharn in der Blase haben Bakterien ein leichtes Spiel

Hinzu kommt, dass bei Frauen mit den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt. Dadurch erhöht sich das Zystitis-Risiko im Alter. Die Schleimhaut im Scheidenbereich wird durch den sinkenden Hormonspiegel trockener und anfälliger für Infekte. Kommen ein durch Geburten geschwächter Beckenboden oder gar eine gesenkte Gebärmutter dazu, dann kann die Blase nicht mehr komplett entleert werden. Der darin verbleibende Restharn ist der optimale Nährboden für die unerwünschten Keime. Auch bei Männern kann es vor allem im höheren Alter vorkommen, dass eine vergrößerte Prostata die Harnröhre einengt, von unten gegen die Harnblase drückt und ebenfalls die Blasenentleerung erschwert.

 

Häufige Blasenentzündung im Alter fördert Dranginkontinenz

Blasenentzündungen sind schmerzhaft und unangenehm, aber meist innerhalb weniger Tage ausgeheilt. Kommt es allerdings mehrmals im Jahr zu einer Zystitis, dann kann es durch die dauernde Reizung der Nervenfasern in der Blase passieren, dass der Meldemechanismus zum Gehirn nicht mehr richtig funktioniert. Das bedeutet, dass man auch dann einen Harndrang verspürt, wenn die Blase nur wenig gefüllt ist. Diese sogenannte Dranginkontinenz ist die häufigste Form der Blasenschwäche bei Senioren.

Ob eine Blasenentzündung im Alter auftritt, hängt übrigens stark von der Wohn- und Lebenssituation der Senioren ab. Leben diese noch selbstständig in ihrem eigenen Wohnumfeld, ist das Zystitis-Risiko im Alter deutlich geringer als bei gleichaltrigen Altersheim- oder Pflegeheiminsassen.

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