TIPPS
An Weihnachten 2022 liegen selbst gebastelte Karten im Trend
Oberberg - Der Trend geht dazu, die besinnlichen Grußkarten selbst zu erstellen.
Seit einigen Jahren zeichnet sich eine neue Mode im Weihnachtsgeschäft ab. Der Trend geht dazu, die besinnlichen Grußkarten selbst zu erstellen. Wer dabei jetzt an schief geschnittene Modelle mit allerhand Kleber-Flecken denkt, der liegt falsch. Tatsächlich wird ein mittlerweile beachtlicher Teil von Weihnachtskarten am Computer erstellt.
Der Weihnachtskartenmarkt in Zahlen
Vor zwei Jahren veröffentlichte die Innofact-Marktforschung.de eine Umfrage zu Weihnachtskarten. Darin wurde erklärt, dass jeder zweite Deutsche einen weihnachtlichen Gruß an Freunde, Verwandte und Geschäftspartner versenden will. Allein die deutschen Ministerien und Ämter schicken jährlich rund 38.700 Weihnachtskarten an die Bürger und Unternehmen im Land.
Dabei wird vermehrt auf Individualität gesetzt. Das gilt primär im Geschäftsumfeld. Während in den 2000-er Jahren noch hauptsächlich komplett vorgedruckte Exemplare von der Stange verschickt wurde, gestalten jetzt viele Firmen ihre eigenen Karten.
Oliver Schimek, Geschäftsführer der Kartendruckerei Meine-Kartenmanufaktur, gewährt einen Einblick in seine Zahlen. Durch die Umstellung seiner Produktion auf reinen Digital-Druck ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden, Kartenrohlinge komplett zu personalisieren.
Während dieser Service vor 10 Jahren hauptsächlich für Hochzeitskarten gewählt wurde, breitet er sich rasant aus. Mittlerweile macht das Weihnachtskartengeschäft 34 Prozent des gesamten Jahresumsatzes aus. Der Anteil des B2B-Umsatzes liegt bei 62 Prozent. Das bedeutet, dass weit mehr als die Hälfte der Weihnachtskunden aus dem geschäftlichen Umfeld stammen.
Vor 5 Jahren waren es dagegen vor allem private Haushalte, die bei Schimek Weihnachtskarten online bastelten und bestellten. Die deutschen Unternehmen haben scheinbar erkannt, wie wichtig ein individueller Weihnachtsgruß für die Kundenbindung ist.
Persönliche und regionale Motive bestimmen das Design
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Wer den Empfängern einzigartige Weihnachtskarten senden möchte, der fängt mit der Gestaltung der Vorderseite an. Besonders gerne werden dort eigene Bilder aufgedruckt. Während es bei Privatpersonen weihnachtliche Fotos der Familie oder des eigenen Weihnachtsbaumes sind, nutzen Unternehmen Aufnahmen der aufwendig geschmückten Betriebsstätte oder der Umgebung des Standortes.
Gerade die regionalen Weihnachtsmärkte sind ein ideales Ziel für die Firmenfotografen. Dort herrscht ein besinnliches Treiben und passende Motive entdeckt man genügend. Außerdem finden viele Jahresendmärkte bereits Ende November beziehungsweise Anfang Dezember statt. Das lässt genügend Zeit, um die Fotos aufzunehmen, die Karten zu gestalten und zu verschicken.
Der Gummersbacher Weihnachtsmarkt ist im Jahr 2022 wieder für das 2. Adventswochenende geplant. Am 3. und 4. Dezember wird sich die Innenstadt mit Verkaufsständen und einer bunten Menschenmenge füllen. Der Duft nach frischen Lebkuchen, Glühwein und Bratwürsten liegt dann in der Luft. Der festliche Tannenbaum dient genauso als Fotomotiv wie die aufwendig geschmückten Buden.
Kreative, die lieber die Belegschaft, die Führungsspitze oder die eigene Familie auf den Weihnachtskarten ablichten möchte, können auf eine anhaltende Modeerscheinung setzen. Der Weihnachtspullli-Trend wird auch in diesem Jahr wieder für Schmunzeln sorgen. Aber in den niedlichen bis kitschigen Oberteilen wirken die Fotomodelle auch direkt weihnachtlich. Damit kann etwa eine Szene wie am Heiligen Abend perfekt nachgestellt werden.
Die historische Entwicklung der Weihnachtskarte
Eine weihnachtliche Szene stand auch im Zentrum der allerersten Weihnachtskarte. Sie war das mittlere Motiv von drei Bildern. Die anderen beiden Illustrationen zeigten mildtätige Szenen. Die geschichtsträchtige Karte gab Sir Henry Cole im Jahr 1843 in Auftrag.
Schon im 19. Jahrhundert galt es in Großbritannien als gesellschaftliche Pflicht, den Verwandten, Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern zum Heiligen Abend einen frohen Gruß zu senden. Der Staatsbeamte Cole rühmte sich eines großen Freunden- und Bekanntenkreises. Gleichzeitig war er ein viel beschäftigter Mann, der nicht genug Zeit fand, jedem Menschen seines Umfelds mit einer selbst geschriebenen Botschaft zu beglücken.
Deshalb kam er auf die Idee, eine Weihnachtskarte anfertigen zu lassen. Es wurden direkt 1.000 Exemplare des ersten Modells gedruckt und verschickt. In den nächsten 20 Jahren passierte allerdings nicht viel mit dieser Idee. Der ein oder andere Engländer kaufte Weihnachtskarten von der Stange. Die Vielzahl allerdings blieb bei den handgeschriebenen Botschaften.
Die anfängliche Zurückhaltung gegenüber der Weihnachtskarte lag an zwei Dingen. Zum einen musste die Arbeiterschicht für den Preis eines Schillings pro Exemplar einen ganzen Tag lang arbeiten. Zum anderen waren die Motive nicht gerade reizvoll. Die englischen Drucker verwendeten für die ersten Weihnachtskarten die gleichen Druckerplatten wie für ihre Valentinstagsgrüße. Deshalb irritieren die überlieferten britischen Weihnachtskarten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts den modernen Betrachter. So zeigen sie romantische Frühlingsszenen anstatt Tannenbaum, heiligen Stall und Stern von Bethlehem.
Erst rund 20 Jahre nach der Erfindung von Sir Henry Cole nahm der Weihnachtskartenabsatz in England langsam Fahrt auf. Bis heute sind die Bürger im Vereinigten Königreich die fleißigsten Kartenschreiber am Heiligen Abend weltweit. Jährlich empfängt jeder britische Haushalt im Schnitt 150 Weihnachtskarten.
Weihnachtsfarben 2022 für die Grüße zum Heiligen Abend
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Menschen, die gerne ihre eigenen Weihnachtskarten gestalten möchten, setzen entweder auf traditionelle Motive und Farben oder auf die neusten Trends. Ein Blick auf die Pantone-Farben für den Winter 2022/23 hilft bei der Farbwahl weiter. Denn die angesagten Töne spiegeln sich nicht nur in der Dekoration und Kleidung wider, sondern auch in der aktuellen Papeterie.
Die Trendfarbe des Jahres 2022 heißt Veri Pery. Dabei handelt es sich um einen Blauton, der mit rötlich-violetten Schattierungen unterlegt ist. Er soll den derzeitigen Zeitgeist repräsentieren, in dem er eine Kombination aus digitaler und realer Welt darstellt. Bei Weihnachtskarten, die am Computer erstellt werden, kann er exakt gewünschte Farbton aufgegriffen werden.
Die Farbe Blau spielt an diesem Weihnachtsfest eine große Rolle. Genauso wie Silber und Weiß. In diesem Jahr wird puristisch gefeiert. Kitsch und verspielte Details haben auf modernen Weihnachtskarten nichts verloren. Dagegen wird die Papeterie zum Heiligen Abend 2022 von geraden Linien und hellen, kühlen Farben geprägt.
Natürlich sind Trendfarben an Weihnachten kein Muss, schließlich handelt es sich um ein traditionelles Fest. Deshalb darf selbstverständlich auch immer auf die klassischen Farben Rot, Grün, Gold und Weiß zurückgegriffen werden.
Es wird außerdem kein Empfänger der weihnachtlichen Post kritische die Augenbraue heben, wenn er einen dicken Weihnachtsmann mit vollem Geschenke-Sack von der Karte strahlen sieht, anstatt der angesagten geometrischen Formen.
Bei persönlich gestalteter Papeterie ist immer auch der eigene Geschmack und Charakter zu berücksichtigen. Ein alteingesessenes Familienunternehmen mit konservativem Kundenstamm tut sich mit einer klassischen Weihnachtskarte einen größeren Gefallen als mit hochmoderner Papeterie. Andersherum sollte die angesagte Marketing-Agentur auf jeden Fall stylishe und am Computer erstellte Weihnachtsgrüße versenden.
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