Bergneustadt - Nach der 2:3-Niederlage gegen Bad Königshofen kann der TTC Schwalbe Bergneustadt die Saison maximal noch als Sechster beenden - Risiko-Taktik bleibt unbelohnt.

Von Peter Notbohm

 

Der Liga-Endspurt ist für den TTC Schwalbe Bergneustadt vor allem eine Frage der Ehre. Nach den zuletzt zwei schwachen Auftritten in Mühlhausen und Bremen wollten sich die Oberberger am 20. Spieltag der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) im Spiel gegen den TSV Bad Königshofen unbedingt rehabilitieren. Das gelang Benedikt Duda & Co zwar, für einen Sieg reichte es gegen den Playoff-Kandidaten aus Unterfranken trotzdem nicht. Nach einem Marathonmatch unterlag Bergneustadt im Abschlussdoppel. Durch die Niederlage sind die Playoffs nun auch rechnerisch nicht mehr erreichbar. Drei Spieltage vor dem Ende der regulären Saison waren die Chancen ohnehin nur noch äußerst theoretisch gewesen.

 

Kanak Jha war anschließend trotzdem nicht unzufrieden mit dem Spiel seiner Bergneustädter. „Unser Niveau war heute gut. Wir haben gegen einen starken Gegner gespielt. Da ist eine 2:3-Niederlage nicht so schlecht“, meinte er nach dem Match beim Streaming-Anbieter DYN. Der US-Amerikaner hatte Bergneustadt an Position drei mit seinem 3:2-Erfolg gegen Filip Zejlko zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung gebracht.

 

Bergneustadts Taktik ging nur knapp nicht auf. Trainer Frederik Duda war gegen Bad Königshofen volles Risiko gegangen, indem er seinen Bruder Benedikt an Position eins aufgeboten hatte, wodurch der Nationalspieler nicht mehr für das Doppel einsetzbar war. Die Taktik wäre beinahe aufgegangen: Duda besiegte zum Auftakt Bastian Steger in einem hart umkämpften Match mit 3:2 und sah auch gegen Jin Ueda schon wie der sichere Sieger aus. Im entscheidenden fünften Satz lag er gegen den japanischen Topspieler bereits mit 10:6 in Führung, konnte aber keinen seiner vier Matchbälle nutzen. Ueda machte keine Fehler mehr und rettete die Bayern mit seinen zwei Siegen ins Doppel – zuvor hatte er schon Adrien Rassenfosse mit 3:2 niedergerungen.

 

Im Doppel waren die beiden Rechtshänder Romain Ruiz und Adrien Rassenfosse der besten Doppel-Paarung der TTBL klar unterlegen. Für Martin Allegro und Bastian Steger blieben auch im fünften Einsatz in dieser Saison ungeschlagen. Für die beiden Bergneustädter war es die zweite Doppel-Niederlage im zweiten Spiel. Bad Königshofen machte mit dem Sieg einen großen Schritt Richtung Playoffs.

 

„Im Doppel sind wir diese Saison leider nicht so stark. Wir hätten heute aber auch 3:1 gewinnen können“, ließ Jha keine Kritik an der riskanten Aufstellung zu. Für den US-Amerikaner, der im Sommer nach Düsseldorf wechselt, stehen nun noch zwei besondere Spiele auf dem Programm. Gegen Saarbrücken wird er am 19. März sein letztes Heimspiel für Bergneustadt bestreiten, ehe er am 29. März letztmals das Schwalbe-Trikot tragen wird – ausgerechnet in Grenzau, wo er zuletzt zwei Jahre bis zu seiner Doping-Sperre gespielt hatte. „Für mich sind das beides wichtige Spiele. Ich werde alles geben und die Mannschaft auch.“

 

TTC Schwalbe Bergneustadt - TSV Bad Königshofen 2:3
Benedikt Duda - Bastian Steger 3:2 (11:5, 6:11, 11:13, 11:7, 11:8)
Adrien Rassenfosse - Jin Ueda 2:3 (11:7, 8:11, 7:11, 11:9, 7:11)
Kanak Jha - Filip Zeljko 3:2 (11:13, 13:11, 11:6, 6:11, 11:9)
Benedikt Duda - Jin Ueda 2:3 (12:10, 6:11, 9:11, 11:3, 11:13)
Ruiz/Rassenfosse - Allegro/Steger 0:3 (3:11, 5:11, 9:11)