SPORTMIX

Weltklasse-Mountain-Biker machten Station in Bielstein

pn; 04.09.2023, 16:15 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski.
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Weltklasse-Mountain-Biker machten Station in Bielstein

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pn; 04.09.2023, 16:15 Uhr
Wiehl – Auf dem Bielsteiner Waldkurs waren am Wochenende nicht Motocrosser, sondern die E-Biker der UCI E-MTB Cross Country World Cup-Serie die Stars.

Von Peter Notbohm

 

Wo sonst die Motoren der Motocross-Bikes dröhnen, ging es am Wochenende deutlich ruhiger und auch nicht ganz so schnell zu – spannend und spektakulär war es trotzdem. Am Samstag und Sonntag fand erstmals auf dem Bielstein Waldkurs ein Rennwochenende des UCI E-MTB Cross Country World Cup statt. Dahinter versteckt sich eine noch sehr junge Sportart: Die weltbesten E-Mountain-Biker waren ins Oberbergische gekommen, um Weltcup-Punkte zu sammeln.

 

„Cross Country beschreibt im Mountainbike-Sport im Prinzip genau die Art von Mountainbiken, die man im Oberbergischen gewohnt ist. Die landschaftlichen Gegebenheiten werden genutzt, ohne meterweite Sprünge wie man es vom Downhill kennt, sondern sehr naturnah“, beschreibt Robin Hannes vom ausrichtenden MSC Bielstein die Anforderungen der Strecke an die Fahrer.

 

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Insgesamt 16 Profis aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Italien waren nach Bielstein gekommen, darunter drei Frauen. Es hätten mehr sein können, doch durch eine Umstrukturierung im internationalen Kalender mussten sich viele Fahrer zwischen dem Rennen in Deutschland und einem parallelen Rennwochenende in Italien entscheiden.

 

Wer sich für die Strecke im Oberbergische entschieden hatte, sollte das nicht bereuen. „Wir haben sehr viel Lob vom Weltverband und auch vom Bund Deutscher Radfahrer bekommen. Der Präsident des UCI sprach uns gegenüber vom bislang besten Event, das es in der seit drei Jahren existierenden Serie gegeben hat“, so Hannes.

 

Und das obwohl in Bielstein längst nicht alles funktionierte: Der Regen in den Tagen vor dem Rennen hatte verhindert, dass noch weitere technische Elemente wie Stufen oder Steinfelder in den Parcours eingebaut werden konnten. Zudem wurden – entgegen der vorherigen Planung – beide Rennen im Uhrzeigersinn auf der Strecke ausgetragen. „Der Boden wäre sonst einfach zu tief gewesen, gerade im Waldabschnitt berghoch“, erklärt Hannes. Noch am Freitag hatten die Organisatoren notgedrungen einen alten Kunstrasenplatz aus dem Westerwald besorgt, um an drei verschiedenen Stellen auf 60 Metern die Querung der Motocross-Strecke auszulegen.

 

Sieger wurde in beiden Rennläufen der Franzose Jerome Gilloux, der die Ziellinie nach 54:39 Minuten und 57:10 Minuten passierte. Hinter ihm landete jeweils der Schweizer Joris Ryf vor dem Franzosen Théo Charmes bzw. dem Italiener Mirko Tabbachi. Bei den Frauen gewann die Französin Justine Tonso beide Läufe in 1:01:49 bzw. 56:00 Minuten vor der Deutschen Meisterin Sofia Wiedenroth aus Lindau. Die Frauen absolvierten eine Runde weniger als die Männer (sieben statt acht).

 

Doch nicht nur vom Weltverband erhielt der MSC Drabenderhöhe viel Lob, auch die Zuschauer nahmen das Event sehr gut an. Rund 1.200 Menschen, darunter viele Familien mit Fahrrädern waren nach Angaben des Veranstalters nach Bielstein gekommen. Der Verein hatte extra Ladesäulen für E-Bikes aufgebaut – ein Angebot, das gut genutzt wurde.

 

 

Eingebettet in das Wochenende war auch ein Jedermann-Amateurrennen. „Die Resonanz war für uns überragend und auch ein wichtiges Zeichen, dass Mountain-Biking in der Region angenommen wird“, freute sich Robin Hannes über insgesamt 28 Starter, die drei Mal die 2,4 Kilometer lange Rundstrecke befuhren. Auch er selbst ging an den Start und wurde im ersten Rennen Vierter, am Sonntag sogar Zweiter. Der Gummersbacher Motocross Profi Lukas Platt, der seine Fans und Follower über Social Media herausgefordert hatte, mit ihm bei dem E-MTB-Fun-Race an den Start zu gehen, hatte dagegen kurzfristig wegen Rückenproblemen absagen müssen.

 

Aber auch für die Kleinsten gab es ein Angebote. Hatte man das Kinderrennen zunächst aufgrund zu weniger Anmeldungen am Mittwoch abgesagt, standen am Wochenende plötzlich doch fast 15 Kinder bereit, um sich zu messen. Der Veranstalter reagierte spontan und organisierte doch noch ein kleines Fun-Race. Gut angenommen wurde auch das Elektrolaufradrennen für die Kleinsten – hier nahmen Kinder zwischen zwei und acht Jahren auf einer extra abgesteckten Strecke teil. „Das sind die Crosser von Morgen“, freute sich Hannes. Vor Ort waren zudem mehrere Aussteller, die Reichshofer Mountain-Bike-Schule „Rock my Trail“ sowie der ADAC Nordrhein.

 

Bereits am heutigen Montag ist vom Weltcup-Rennen auf dem Kurs nichts mehr zu sehen. Genutzt werden kann die Strecke als „langfristiger Standort für legales Mountainbiken“ trotzdem weiterhin (OA berichtete). Entsprechende Barken zur Abgrenzung zum normalen Straßenverkehr wurden bereits aufgestellt, die Strecke soll zudem noch ausgeschildert werden. Und auch das World Cup Wochenende soll nicht das letzte gewesen sein, sondern sich auf der Tour etablieren. „Ohne die sehr gute Kooperation mit der Stadt Wiehl und dem Kreis wäre das nicht möglich gewesen“, meint Hannes.

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