Wipperfürth – Der Wipperfürther Hans Wüstenberg gewinnt die 1. Oberbergische Dart-Challenge in der Alten Drahtzieherei – Zwei Profispieler, gute Dart-Leistungen und viele Fans sorgen für zufriedene Gesichter bei den Ausrichtern.

Von Peter Notbohm

Hans Wüstenberg hat am Samstag die erstmals ausgetragene Oberbergische Dart-Challenge in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth gewonnen. Der Wipperfürther, der für den 1. DC Kierspe spielt, setzte sich gegen 30 der besten oberbergischen Steeldarter durch. Im Endspiel besiegte er vor rund 250 Zuschauern den Wiehler Stefan Rößler mit 4:2.

Das Turnier war bereits am Freitagnachmittag mit der Qualifikation gestartet. In sechs 5er-Gruppen wurden die besten Spieler für den Finaltag ermittelt. Bei freiem Eintritt hatten hier bereits rund 100 Zuschauer für einen leichten Hauch von Ally Pally-Atmosphäre gesorgt, richtig laut wurde es dann aber erst am Samstag. Auch Organisator Björn Lange zog ein zufriedenes Fazit der 1. Oberbergischen Dart-Challenge: „Die Stimmung war das gesamte Wochenende sehr gut und konnte durchgängig gehalten werden.“ Viele Fans waren kostümiert und bewaffnet mit den typischen Darts-Schildern gekommen.

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In die Endrunde zogen neben Wüstenberg und Rößler auch Justin Jarvis Nördtling, Martin Richter, Lars Urbinat und Stefan Rothstein ein. Komplettiert wurden die beiden 4er-Gruppen durch die beiden WM-Teilnehmer René Eidams („The Cube“) und Kai Gotthardt („The Tunnel“). Gotthardt war für Florian Hempel eingesprungen, den die Veranstalter kurzfristig unter der Woche wieder ausgeladen hatten.

[Verrückte Kostüme bei den Darts-Fans durften auch in der Alten Drahtzieherei nicht fehlen.]

„Wir hatten eine mündliche Vereinbarung, aber Florian ist seit Wochen für uns nicht erreichbar", sprach Lange von einem „unprofessionellen Verhalten“ des Wahl-Kölners. Man sei sehr froh, dass man mit Gotthardt kurzfristig Ersatz aus Süddeutschland gefunden habe. Die beiden Profis spielten außer Konkurrenz und standen anschließend auch für einige Einlagematches mit den Fans zur Verfügung.

Eine echte Überraschung gab es in der Gruppenphase auch: Gleich das Auftaktmatch verlor Gotthardt, der unter der Woche noch in England spielte, gegen Stefan Rößler mit 1:3 und musste dem Lokalmatador sogar den Gruppensieg überlassen. „Das war natürlich direkt ein echtes Highlight“, so Lange. Besonders eng ging es in den Halbfinals zu. Hier besiegte Wüstenberg Nördtling mit 3:2. Mit demselben Ergebnis gewann auch Rößler gegen Urbinat, der später das kleine Finale glatt mit 3:0 gewann.

[Die beiden Profispieler Kai Gotthardt (li.) und René Eidams sorgten für gute Stimmung.]

Überrascht war Veranstalter Lange auch vom guten Niveau der oberbergischen Spieler, die am Finaltag auf einen 68er-Average kamen. Das entspricht in etwa einem fortgeschrittenen Amateur. Zum Vergleich: Im WM-Finale spielten Weltmeister Luke Littler und Michael van Gerwen einen 103er-Average. Das rauchige „Onehundredandeighty!“ wurde vom Caller am Samstag immerhin siebenmal angesagt, das höchste Highfinish gelang Wüstenberg mit einem Rest von 102 Punkten auf der Dartscheibe.

„Wir haben inzwischen richtig gute Spieler im Oberbergischen. Vielleicht haben wir in den kommenden Jahren ja auch einmal einen PDC-Spieler aus dem Kreis“, meint Lange. Die oberbergische Dart-Challenge plant er im kommenden Jahr auszubauen: „Wir hatten dreimal so viele Anmeldungen wie Startplätze.“ Seine Idee: Drei Vorrundenturniere im Kreissüden, der Kreismitte und dem Kreisnorden gegen Ende des Jahres. Das Endturnier soll dann im Januar oder Februar 2026 stattfinden. „Dabei bleibt Wipperfürth auf jeden Fall unser Ally Pally. Darts ist ein absoluter Trendsport. Auch bei unseren kleineren Turnieren wird die Resonanz immer größer“, so Lange.