Bergneustadt – Vor dem Auswärtsspiel des TTC Schwalbe Bergneustadt in Thüringen machen Gerüchte die Runde, dass Mainz 05 kommende Saison nicht mehr für die Bundesliga melden wird.

Von Peter Notbohm

Post SV Mühlhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt (Donnerstag, 18 Uhr).

Steht der Klassenerhalt von Tischtennis-Bundesligist TTC Schwalbe Bergneustadt schon vor dem zweiten Rückrundenspieltag fest? Der Grund: Anfang Januar vermeldete die 'Allgemeine Zeitung', dass Tabellenschlusslicht Mainz 05 sich freiwillig aus der Bundesliga zurückziehen will. Das Blatt zitiert den Sportlichen Leiter der Mainzer Tomasz Kasica: „Es ist eine realistische Option, dass wir für das kommende Jahr keine Erstliga-Lizenz beantragen. Ein drittes Jahr in der Bundesliga mit unserem Etat wäre hart.“

Seitdem brodelt die Gerüchteküche. Heinz Duda, Teamchef des Schwalbe-Teams, lässt das allerdings eher kalt und spricht in diesem Zusammenhang vom „täglich Brot“ in Europas bester Liga. „Mittlerweile gibt es auch Gerüchte, dass sie doch weitermachen wollen. Für uns sind solche Meldungen 'business as usual'. Es gibt jede Saison Vereine, die nur mit Mühe und Not die nötigen Gelder zusammenkratzen können“, sagt er. Sollte Mainz freiwillig den Gang in die Zweitklassigkeit antreten, wären sie nach dem Rückzug Neu-Ulms in der verkleinerten Liga der einzige Absteiger.

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Immerhin: Bislang haben bereits zwei Vereine Signale gesendet, den Aufstieg in die Bundesliga antreten zu wollen. Der letztjährige Zweitliga-Meister Bad Homburg soll dieses Jahr die Lizenz beantragen wollen. Genauso wie der aktuelle Spitzenreiter aus dem Unterhaus Borussia Dortmund. Bis zum 26. Februar müssen alle Vereine ihre Unterlagen eingereicht haben, etwa zwei bis drei Wochen später erwartet Duda dann Ergebnisse von Seiten der TTBL. „So lange werden wir weiter um Punkte kämpfen. Mit noch zwei Siegen sollten wir den Klassenerhalt auch sportlich geschafft haben“, meint er.

Das Auswärtsspiel in Mühlhausen bezeichnet der Schwalbe-Teamchef als komplizierte Aufgabe. Nicht nur sportlich sei der Tabellenfünfte eine Herausforderung, auch die enge Post Halle im LOTTO Thüringen Center Court habe ihren ganz eigenen Charme. „Die Zuschauer sitzen einem direkt im Nacken und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre“, sagt Duda und hofft, dass seine Spieler kühlen Kopf behalten. Mit einem Sieg würde man nach Punkte mit den Gastgebern gleichziehen. Beide Teams trafen erst kurz vor Weihnachten aufeinander: Bergneustadt gewann das Hinspiel mit 3:0. Gegen eine Wiederholung hätte Heinz Duda nichts einzuwenden: „Dann gebe ich definitiv einen aus.“

Die letzten Wochen haben Bergneustadts Spieler unterschiedlich genutzt. Während Romain Ruiz in Düsseldorf trainierte, nahmen Benedikt Duda und Adrien Rassenfosse an zwei Turnieren in Doha teil – mit unterschiedlichen Erfolgen. Während der Belgier beim WTT Star Contender und beim WTT Contender Turnier jeweils bereits in der Qualifikation scheiterte, sorgte Duda zumindest punktuell für Furore. Beim Star Contender scheiterte er ebenfalls in der Qualifikation, rutschte durch die Verletzung von Schwedens Topstar Kristian Karlsson aber doch noch ins Hauptfeld. Dort besiegte er erstmals in seiner Karriere Timo Boll und hatte mit Ma Long sogar den weltbesten Tischtennis-Spieler am Rande einer Niederlage. Beim Contender-Turnier eine Woche später scheiterte er dagegen in der 1. Runde am späteren Finalisten, dem Japaner Tomokazu Harimoto.