SPORTMIX

Paukenschlag in der TTBL: Plötzlich ist der Klassenerhalt perfekt

pn; 23.02.2023, 21:54 Uhr
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Paukenschlag in der TTBL: Plötzlich ist der Klassenerhalt perfekt

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pn; 23.02.2023, 21:54 Uhr
Bergneustadt – Der TTC Schwalbe Bergneustadt gewinnt nicht nur 3:1 bei Werder Bremen, sondern profitiert im Abstiegskampf auch von der Ankündigung des TTC Neu-Ulm, keine Lizenz zu beantragen.

Von Peter Notbohm

 

Vor dem Ligaspiel des TTC Schwalbe Bergneustadt bei Werder Bremen am Donnerstagabend erschüttert ein Paukenschlag die Tischtennis-Bundesliga (TTBL). Der TTC Neu-Ulm kündigte in einer Pressemitteilung an, keine Lizenzunterlagen für die kommende Saison einzureichen und sich kurz vor Ablauf der Frist freiwillig zum Saisonende aus der TTBL zurückziehen. Die Startruppe um den deutschen Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov will sich künftig allein auf die Champions League konzentrieren, wo sie auf eine Wild-Card hofft. Der Verein sieht den Schritt als Konsequenz aus dem schwelenden Streit mit der TTBL und dem deutschen Meister Borussia Düsseldorf.

 

Hintergrund ist eine Zehn-Spiele-Sperre für die beiden Neu-Ulmer Stars Truls Moregardh und Lin Yun-Ju. Beide hatten im Januar noch für einen anderen Verein im Ausland gespielt und wurden von der TTBL neben einer Geldstrafe zudem zu der Spielsperre, die erst für die kommende Saison gilt, verurteilt. Neu-Ulm hat hiergegen Protest eingelegt, mit einem Urteil ist erst in sechs bis acht Wochen zu rechnen. „Wir können und wollen nicht das Urteil des Schiedsgerichtes über diese Sperren abwarten, weil zu befürchten ist, dass die Spieler bis dahin den Angeboten anderer Vereine erlegen sind. Lieber schließen wir jetzt mit den Top-Spielern für die Champions League ab, als am Ende mit leeren Händen dazustehen“, schreibt der diesjährige Pokalsieger auf seiner Homepage.

 

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Aus dem bislang spannenden Abstiegskampf ist damit mit einem Schlag die Luft herausgenommen worden. Bergneustadt, Fulda und Grenzau haben einen satten Vorsprung von acht Punkten auf Ligaschlusslicht Mainz 05, das nun sogar selbst wieder auf den Klassenerhalt hoffen darf, falls nur ein Team aus der zweiten Liga aufsteigen will.

 

Von losgelöster Stimmung wollte Schwalbe-Trainer Frederik Duda vor dem Auswärtsspiel in Bremen trotzdem nichts wissen. „Unser Ziel kann nicht Platz elf sein. Ich will mindestens noch einen einstelligen Platz erreichen. Wir wollen jetzt noch einmal eine kleine Serie starten“, meinte er nach dem 3:1-Erfolg an der Weser, wo Bergneustadt einmal mehr zeigte, das man eigentlich nichts im Abstiegskampf verloren hat. Besonders Benedikt Duda machte ein überragendes Match und sicherte den Oberbergern mit seinen beiden 3:1-Erfolgen gegen Christian Pletea und Mattias Falck zwei Punkte.

 

Bemerkenswert: Im Duell der beiden Spieler mit den meisten Siegen in der TTBL zeigte Duda gegen Falck eine tolle Fair-Play-Geste, als er nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung seinem schwedischen Kontrahenten den nächsten Punkt mit einem absichtlichen Netzball schenkte. Falck war es auch, der die Norddeutschen zunächst in Führung gebracht hatte. „Omar Assar hat eine gute Leistung gezeigt, Mattias war aber einfach besser“, fand Frederik Duda. Sein Bruder Benedikt besorgte im Anschluss den Ausgleich, Romain Ruiz danach die 2:1-Führung gegen Kirill Gerassimenko.

 

Auch Benedikt Duda zeigte sich nach dem Sieg zufrieden. „Bremen ist einfach meine Stadt. Ich spiele gerne hier“, erklärte er verschmitzt. Der Nationalspieler war hier auch Deutscher Einzelmeister geworden. Seine Saisonsiege 17 und 18 erklärte er mit seinem Fitnesstraining der vergangenen Wochen: „Ich habe viel gearbeitet und langsam zeigt sich das. Heute lief es so, wie ich mir das vorstelle.“

 

In der Liga hat Bergneustadt nun einen Monat Pause bis zum Heimspiel gegen Mühlhausen. Bereits am Sonntag geht es allerdings international weiter. Im indischen Goa wartet ein WTT Star Contender und ab dem 7. April das Grand Smash Turnier in Singapur.

 

SV Werder Bremen – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3

Mattias Falck – Omar Assar 3:0 (11:7, 11:6, 11:3)

Christian Pletea – Benedikt Duda 1:3 (2:11, 11:5, 8:11, 9:11)

Kirill Gerassimenko – Romain Ruiz 1:3 (11:3, 10:12, 9:11, 8:11)

Mattias Falck – Benedikt Duda 1:3 (11:13, 6:11, 11:8, 5:11)

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