Bergneustadt - Spitzenleistungen, emotionale Momente und ein Hauch von Gänsehaut: Beim Sportabend wurden die erfolgreichsten Athleten gefeiert.

Begeisterung, sportliche Spitzenleistungen und emotionale Momente prägten den 56. Sportabend in der Bergneustädter Burstenhalle. Veranstaltet vom Stadtsportverband, feierte die Stadt ihre erfolgreichsten Athleten – unterstützt von der Sparkasse Gummersbach als Hauptsponsor. Durch das Programm führten Friedhelm Julius Beucher und Detlef Kämmerer.

[Die „Sparkly Dancers“ des Ründerother Karnevalsvereins feierten beim Großen Sportabend ihr stimmungsvolles Sessionsdebüt.]

Gut 900 Besucher erlebten ein kurzweiliges Programm aus Show, Akrobatik und Ehrungen. Die „Sparkly Dancers“ des Ründerother Karnevalsvereins (RKV) eröffneten den Abend mit viel Energie. „Wir starten heute in unsere dritte Session, das ist unser erster offizieller Auftritt“, erzählte ihr Moderator Oliver Ley. „Natürlich sind wir nervös, aber das Publikum hier ist immer super drauf – da kann eigentlich nichts schiefgehen.“ Getanzt wurde zu Liedern von Kasalla und einem Paveier-Medley - rheinische Stimmung inklusive.

[Farbenfrohe Kostüme und eine klare Botschaft: Der TV Kleinwiedenest begeisterte beim Großen Sportabend mit seiner Show „Rettet den Wald“.]

Für einen starken Akzent sorgte der TV Kleinwiedenest mit seiner Geräteturngruppe unter Leitung von Stefanie Felix, Elmira Schmidke und Carina Dresbach. Ihre fantasievolle Show „Rettet den Wald“ verband sportliches Können mit einer klaren Botschaft. „Wir haben Rehe, Irrlichter, Zwerge und Schmetterlinge – und gerade die Zwerge ärgern sich sehr darüber, dass alles voll Müll in ihrem Wald ist. Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, dass man seinen Müll nicht einfach wahllos in die Natur werfen sollte“, so Stefanie Felix vom Trainerteam. Die aufwendig choreografierte Darbietung wurde mit großem Applaus belohnt und zählte zu den Höhepunkten des Abends.

WERBUNG

Spektakulär wurde es mit den Fliegenden Hombergern aus Duisburg. Der Showkader des Homberger TV präsentierte gleich zwei Darbietungen – zunächst das „Potpourri der Equilibristik“, bei dem drei Künstlerinnen mit Kraft, Balance und Präzision das Publikum begeisterten. Zum Abschluss des Abends folgte später die LED-Show „Amethyra“, eine glitzernde Inszenierung über die Entstehung funkelnder Kristalle tief im Inneren der Erde. Die 45 Akrobaten zwischen sechs und 32 Jahren boten professionelle Showkunst auf höchstem Niveau – ein weiterer Glanzpunkt des Abends.

[Friedhelm Julius Beucher begrüßte Paralympics-Siegerin Edina Müller als Ehrengast des Sportabends in der Burstenhalle.]

Einer der emotionalsten Momente des Abends war der Auftritt von Edina Müller, Paralympics-Siegerin im Rollstuhlbasketball und im Einer-Para-Kanu. Vorgestellt wurde sie von Friedhelm Julius Beucher, dem Ehrenpräsidenten des Deutschen Behindertensportverbandes, der seit vielen Jahren beim Sportabend in Bergneustadt jeweils einen Para-Athleten präsentiert. „Ich habe im Rollstuhlbasketball angefangen, war bei den Paralympics in Peking und London und habe dort Silber und Gold gewonnen. 2014 bin ich dann zum Para-Kanu gewechselt – eigentlich eher zufällig, weil ich nach meiner Basketballkarriere einfach etwas Neues ausprobieren wollte“, erzählte Müller.

Mittlerweile hat sie drei Paralympische Spiele absolviert – und begeisterte die Zuhörer mit ihrer Offenheit, ihrem Humor und ihrem ungebrochenen Sportsgeist. „Ich bin in Bergisch Gladbach geboren und im Rheinland aufgewachsen – der Karneval liegt mir im Blut“, sagte sie lachend, auch mit Blick auf den Auftritt der „Sparkly Dancers“ des RKV. „Nur in Hamburg, wo ich jetzt lebe, fehlt mir das ein bisschen.“ In einem sehr persönlichen Moment sprach sie auch darüber, wie sie durch eine ärztliche Fehlbehandlung querschnittgelähmt wurde – und dennoch den Weg in den Spitzensport fand.

[Jonas Bühler und Kira Zaytseva vom Wüllenweber-Gymnasium nahmen einige Pokale für sich und ihre Schule entgegen (Foto oben). Friedhelm Julius Beucher (v. li.), Bürgermeister Matthias Thul, Jetski-Fahrerin Claire Hartung und Detlef Kämmerer bei den Ehrungen besonderer sportlicher Leistungen (Foto unten).]

Im Mittelpunkt des Abends standen schließlich die Ehrungen der Stadtmeister sowie der Sportler mit besonderen Leistungen im Jahr 2025. Bürgermeister Matthias Thul überreichte gemeinsam mit Detlef Kämmererer und Friedhelm Julius Beucher die Pokale und Urkunden an die diesjährigen Stadtmeister und erfolgreichen Athleten verschiedenster Disziplinen.

Für einen etwas außergewöhnlichen Sport wurde die Bergneustädterin Claire Hartung geehrt, die in diesem Jahr Europameisterin im Jetski-Freestyle wurde und bei der Weltmeisterschaft in Belgien den dritten Platz belegte. „Ich fahre in der Oldschool-Klasse mit 800-ccm-Motoren – das ist ein bisschen traditioneller und erfordert viel Technik“, erklärte die junge Sportlerin. „Ich bin durch meinen Papa, Marc Sickerling, zum Jetski gekommen – er war ja sechsmal Weltmeister. Dieses Jahr war ich bei der EM in Frankreich und der WM in Belgien dabei – und es lief einfach großartig.“

[Die jungen Sportler der Bergneustädter Grundschulen gaben beim Staffelwettbewerb alles und wurden von ihren Mitschülern und Familien kräftig angefeuert.]

Ein weiterer Höhepunkt war die traditionelle Grundschulstaffel, bei der alle Bergneustädter Schulen gegeneinander antraten. Anfeuerungsrufe, Trommeln und Applaus begleiteten die jungen Teilnehmer durch den Parcours – ein lautstarkes Spektakel. Sieger wurde die Grundschule Wiedenest vor der Grundschule Hackenberg und der „Sonnenschule Auf dem Bursten“.

Für eine besondere Überraschung sorgte Kämmerer am Ende. Er ehrte Mitmoderator Beucher für dessen sportpolitisches Engagement. „Das ist einmalig in Deutschland“, sagte Kämmerer. „Es gibt einen Mann, der seit 50 Jahren ununterbrochen Vorsitzender eines Sportausschusses ist – Friedhelm Julius Beucher.“ Beucher war von 1975 bis 2004 Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt, von 1998 bis 2002 zugleich Vorsitzender des Sportausschusses des Deutschen Bundestages und bis zum 31. Oktober dieses Jahres Vorsitzender des Kreissportausschusses.