Reichshof – Am Wochenende richteten die Fahrsportfreunde Reichshof ihr traditionelles Fahrturnier mit Kreismeisterschaften aus – Über 60 Gespanne kamen ins Oberbergische.

Von Peter Notbohm

Schnelligkeit, Ausdauer und gute Reaktionen benötigten am Wochenende Fahrer und Pferde beim Großen Fahrturnier der Fahrsportfreunde für Ein- bis Vierspänner in Reichshof. Ermittelt wurden dabei auch die diesjährigen Kreismeister des Kreispferdesportverband Oberberg (KPSV Oberberg). In drei Kategorien wurden die Sportler und Tiere dabei auf dem Eiershagener Fahrsportgelände getestet. In den Disziplinen Dressur, Hindernisfahren und Geländeparcours ging es darum, so wenig Fehlerpunkte wie möglich anzusammeln.

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[Verena Engelbach wurde Dritte bei den Einspänner Ponys Kl. M]

Ging es in der Dressur noch um Genauigkeit, Aussehen und Präsentation, wurde es beim Hindernisfahren und besonders beim Geländeparcours wesentlich actionreicher: Wassergraben, ein Wall sowie drei Geländehindernisse wollten schnellstmöglich gemeistert werden. „Es ist schon sehenswert, wenn so ein Vierspänner im engen Galopp durch die Hindernisse fährt. Das ist eine große Vertrauenssache zwischen Pferd und Kutscher“, sagt Julia Schneider, Pressesprecherin der FSF Reichshof. Sie war selbst auch erfolgreich und sicherte sich den Kreismeistertitel bei den Einspänner Ponys Kl. A. Bei den Vierspännern in der Kl. M ging der Titel an Marvin Peter. Für die Kreismeisterschaften wurden alle Fahrer gewertet, die Mitglied in einem dem KPSV angehörigen Verein sind.

[Video: Michael Kleinjung ---- Für Tonwieder-gabe bitte auf den entsprechenden Button im Video klicken.

Insgesamt 62 Gespanne hatten sich auf den Weg ins Oberbergische gemacht, teilweise waren die Sportler mit ihren Tieren aus Baden-Württemberg, Hessen und Westfalen gekommen. Das Gros kam aus dem Rheinland. „Wir sind mit dem Wochenende mehr als zufrieden. Es sind wesentlich mehr Gespanne gekommen, als wir im Vorfeld erwartet hatten“, sagt Geschäftsführer Ulrich Töllers. Insgesamt neun Vierspänner traten in diesem Jahr an. Zum Vergleich: Bei der letzten Deutschen Meisterschaft waren es 15 Teilnehmer in diesem Wettbewerb.

Als Glücksfall erwies sich zudem das unbeständige Wetter am Wochenende. Das kam vor allem den Pferden zugute, die durch die etwas kühleren Temperaturen wesentlich weniger ins Schwitzen kamen. Auch sonst blieben die Wettbewerbe weitgehend von Regen verschont. „Es hätte uns schlechter treffen können“, meint Schneider. Auch das Zuschauerinteresse war in diesem Jahr deutlich höher als im Vorjahr. „Was angesichts der parallelen Veranstaltungen im Umfeld (Anm.d.Red.: Weinfest Waldbröl, Schützenfest Sinspert und Autofreies „Siegtal Pur) wirklich erfreulich ist“, so Töllers.

[Einen Titel und einen zweiten Platz sicherte sich Katja Neuhaus.]

Lob gab es für die Organisation: Bei den Wettbewerben kam es zu keinen Verschiebungen. Eine Besonderheit gab es dieses Mal bei der Planung des Parcours: Chefplaner Alexander Flocke gestaltete in diesem Jahr die Vierspänner-Prüfungen beim CHIO in Aachen als Parcourschef. Auch das Turnier in Reichshof hatte der FEI Course Designer, der seit vielen Jahren auf Deutschen Meisterschaften und internationalen Fahrturniere unterwegs ist, vorbereitet und wurde am Turniertag selbst von Uwe Damm aus Westfalen vertreten. Der Dank des Vereins ging aber nicht nur an die vielen Helfer, sondern auch an die Nachbarschaft und insbesondere die benachbarte Familie Borgard, die dem Verein half, wo es nur ging.