Oberberg – Am Wochenende finden in der Aggertalsperre die Mittelrhein-Meisterschaften im Freiwasserschwimmen statt – 550 Teilnehmer erwartet - Noch wenige Plätze für das Volksschwimmen frei.

Von Peter Notbohm

Viele Sportler vermissen in Zeiten der Corona-Pandemie den Wettkampf, auch regelmäßiges Training ist teilweise nur schwer möglich. Aber nicht alle Wettkämpfe fallen ins Wasser: Am Wochenende finden die 18. Internationale Mittelrheinmeisterschaften im Freiwasserschwimmen in der Aggertalsperre statt. Ausrichter sind der Schwimmbezirk Mittelrhein (SBM), der ASC Gummersbach sowie der TuS Derschlag. Eigentlich hätte die Meisterschaft im Fühlinger See im Kölner Norden ausgetragen werden sollen, der volle Terminkalender sorgte allerdings dafür, dass sie nun erstmals in der oberbergischen Talsperre stattfindet.

Knapp 550 Athleten werden am Samstag und Sonntag erwartet: Neben zehn Rennen über unterschiedliche Distanzen sowie einem Staffel-Wettbewerb finden am Sonntag auch die beiden Volksschwimmen-Wettbewerbe über 1.250 Meter und 2.500 Meter statt. Hierfür sind noch einige wenige Teilnehmerplätze frei. Angeführt wird das hochkarätige Teilnehmerfeld von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock. Auch Rob Muffels, Niklas Frach, Sarah Köhler und die ebenfalls für Olympia qualifizierte Finnia Wunram haben ihr Kommen angekündigt. Serienbezirksmeister Christian Hemker (Troisdorfer SV) hat die Strecke bereits getestet und für gut befunden.

Aus fast allen Bundesländern haben sich namhafte Schwimmer und Triathleten angemeldet – kein Wunder deutschlandweit gehört die Veranstaltung zu den wenigen Ausnahmen. Auch die Sportliche Leiterin des ASC Gummersbach, Ruth Uessem, freut sich auf ein „Wahnsinns Teilnehmerfeld“. Beim Volksschwimmen haben sich ebenfalls deutlich mehr Teilnehmer als sonst üblich angemeldet. Am Fühlinger See sprangen hier meistens 30 bis 40 Schwimmer ins Wasser, für den Wettbewerb an der Aggertalsperre gibt es bereits fast 120 Anmeldungen.

WERBUNG

Auch ohne den Ausbruch der Pandemie ist die Organisation eines solchen Events eine Mammutaufgabe. Seit Dezember liefen die Planungen. „Anfangs waren wir uns nicht sicher, ob wir all das stemmen können. Doch zum Glück helfen sich in Oberberg die Vereine und Organisationen untereinander, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen“, sagt Uessem. Mit Corona stieg der organisatorische Aufwand allerdings noch einmal immens an, die Veranstaltung abzusagen, habe aber nie zur Debatte gestanden. „Wir sagen nicht ab, nur weil es vielleicht schwierig wird“, sei der einstimmige Tenor im Organisationsteam gewesen, berichtet Uessem. In Zusammenarbeit mit den Betreibern des Jugendzeltplatzes wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, welches ohne Beanstandungen vom Ordnungsamt genehmigt wurde.

Die Zahl der Betreuer, aber auch der Zuschauer, musste begrenzt werden. Es wird intensive Eingangskontrollen geben, bei jedem Athleten wird beim Betreten der Wettkampfanlage eine Fiebermessung vorgenommen, zudem gilt es die Zugangsberechtigungen zu prüfen, da im Start/Zielbereich keine Zuschauer erlaubt sind. Der Start wird zudem in Wellen stattfinden, um das Einhalten von Abständen zu vereinfachen. Für das Catering, für das der TuS Derschlag federführend zuständig ist, musste ein eigenes Hygienekonzept erstellt werden, außerdem gilt es, die sanitären Anlagen ständig zu kontrollieren.

„Wir haben literweise Desinfektionsmittel, Handschuhe und Masken besorgt“, so Uessem, die vor allem dem Aggerverband dankbar ist, ohne dessen Unterstützung die Veranstaltung nicht realisierbar gewesen wäre. Hilfe bekommt man aber auch von der Firma ABUS, die ihren Parkplatz für die Teilnehmer zur Verfügung stellt. Auch die DLRG Oberberg wird mit drei Booten vor Ort sein, zudem sorgen Taucher für die Sicherheit aller Athleten. Damit keine Badegäste und Stand Up Paddler auf die Schwimmstrecke kommen, werden außerdem Kanus zur Absicherung eingesetzt.

Uessem ist sich sicher, dass der Aufwand sich lohnen wird: „In der Regionale 2025 ist von der Wasserwelt Oberberg die Rede und wir wollen mit solchen Veranstaltungen unseren Teil dazubeitragen.“