SPORTMIX
Die „stillen Helfer“ ins Rampenlicht holen
Oberberg – Der Kreissportbund schreibt einen neuen Ehrenamtspreis aus – In sechs Kategorien sollen künftig Ehrenamtler für ihr Wirken gewürdigt werden.
Von Peter Notbohm
Ohne sie wäre Sport überhaupt nicht möglich: Ehrenamtler. Nur selten treten sie selbst in den Vordergrund, überlassen lieber den Aktiven das Rampenlicht. Dabei ist ihr unsichtbares Wirken im Stillen unerlässlich. Viel zu selten werden diejenigen geehrt, die viel Zeit und Arbeit investieren, damit andere mit sportlichen Höchstleistungen glänzen können. Mit diesem Schattendasein soll im Oberbergischen Kreis nun Schluss sein. Der Kreissport Oberberg will ab dem kommenden Jahr den „Oberbergischen Ehrenamtspreis für Sport“ vergeben und damit stille Helfer in den Vordergrund stellen.
Hagen Jobi, Vorsitzender des Kreissportbundes (KSB), spricht vom unsichtbaren Kitt in der oberbergischen Sportfamilie: „Genau diesen Menschen, die unermüdlich im Hintergrund arbeiten, wollen wir damit danke sagen.“ Auch Geschäftsführerin Anja Lepperhoff ergänzt: „Ehrenamtler sind das Fundament und das Herzstück des Sports. Ihnen wollen wir den roten Teppich ausrollen.“
Mehr als jeder vierte Oberberger ist in einem oberbergischen Verein Mitglied. Insgesamt 75.000 Mitglieder in 350 Vereinen zählt der Kreissportbund. Dass es vor 20 Jahren noch 460 Vereine waren, hängt laut Lepperhoff auch damit zusammen, dass es längst nicht mehr so einfach ist, Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Auch deshalb will man den Preis nun initiieren und langfristig platzieren.
In sechs Kategorien soll der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Preis künftig mit Unterstützung der Volksbank Oberberg vergeben werden. Neben drei Individualpreisen werden drei Vereinspreise verliehen. Zählen beim größten Mitgliederzuwachs und beim größten Jugendzuwachs noch die nackten Zahlen, die durch den KSB ermittelt werden, wird es in den Kategorien „Verein des Jahres“, „Ehrenamtlerin/Ehrenamtler des Jahres“, „Übungsleiterin/Übungsleiter des Jahres“ und „Gute Seele des Vereins“ wesentlich individueller und eine mehrköpfige Jury wird über die Preisträger entscheiden.
Ein besonderes Anliegen ist den Organisatoren dabei die Kategorie „Gute Seele des Vereins“. Hier kann jeder nominiert werden: Von der Kuchen backenden und verkaufenden Mutter bis hin zum Platzwart. „Einfach Menschen, die hinter Bühne dafür verantwortlich sind und helfen, dass alles im Verein funktioniert“, so Jobi. Sie erhalten zusätzlich einen Pokal, das sogenannte „Oberberg Herz“. Gespannt ist man beim KSB auch, welche Vereine nominiert werden. Hier können Vorschläge gemacht werden, die sich beispielsweise in den Themenfeldern Nachhaltigkeit, Inklusion, Integration, Digitalisierung oder Innovation besonders hervorgetan haben.
Jedes Vereinsmitglied eines oberbergischen Sportvereins kann seit zwei Wochen Vorschläge einreichen. Zunächst wurden alle Vereine angeschrieben, gleichzeitig kann sich das Formular aber auch über die Homepage des Kreissportbundes direkt heruntergeladen werden. Die erste Resonanz sei bereits gut, sagt Lepperhoff, hofft aber auf noch mehr. Bis zum 30. November können Vorschläge eingereicht werden, die anschließend durch eine Jury geprüft werden. „Wir freuen uns auf die Qual der Wahl“, so Hagen Jobi.
Bei der Auswahl der Jury hat man bewusst unterschiedliche Repräsentanten aus Sport, Kultur und Wirtschaft angesprochen. Zu ihr zählen Thomas Ufer (Präsident Oberbergischer Schützenbund), Dirk Hartmann (Moderator Radio Berg), Dr. Jochen Viebahn (Sportmediziner und Mannschaftsarzt des VfL Gummersbach), Holger Jahn (Schwalbe-Geschäftsführer), Martin Kuchejda (ehemals Leiter Halle 32), Hagen Jobi (Vorsitzender Kreissportbund) und Andreas Neumann (Volksbank Oberberg).
Verliehen wird der Preis am 24. März des kommenden Jahres in der Halle 32, im Anschluss an die KSB-Mitgliederversammlung. Als Moderator wurde Maik Thiele verpflichtet, der die Preisträger mit launigen Interviews für die Öffentlichkeit präsent machen soll. Besonders dankbar ist man beim Kreissportbund der Volksbank Oberberg: „Mit ihr haben wir einen regionalen Partner gewonnen, der sich auch regional verantwortlich fühlt“, sagt Jobi.
Andreas Neumann, stellvertretender Volksbank-Vorstandsvorsitzender, sieht sich dabei nicht nur als Sponsor, sondern will die Nominierungsphase auch aktiv unterstützen: „Das Ehrenamt prägt landauf, landab von Radevormwald bis Morsbach das Gemeinwohl und das gemeinschaftliche Leben. Deshalb ist es uns als Volksbank Oberberg eine Herzensangelegenheit diesen Ehrenamtspreis zu unterstützen, weil es perfekt mit unseren genossenschaftlichen Werten zusammenpasst.“
KOMMENTARE
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Tolle Idee. Leider keine Frau in der Jury - Schade.
Carmen, 21.10.2025, 18:13 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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