SPORTMIX
Ab in die Fluten bei perfekten Bedingungen
Gummersbach – Zum sechsten Mal wurden die Internationalen Freiwasser-Meisterschaften des Schwimmbezirks Mittelrhein in der Aggertalsperre ausgetragen – Knapp 400 Athleten traten am Wochenende an.
Der Wettergott ist auf jeden Fall ein Freiwasserschwimmen-Fan. Zum sechsten Mal fanden die Internationalen Titelkämpfe des Schwimmbezirks Mittelrhein, in Kooperation mit dem Schwimmbezirk Aachen, an der Aggertalsperre statt. Und die knapp 400 Teilnehmer trafen am vergangenen Wochenende auf nahezu perfekte Bedingungen. „Mit dem Wetter haben wir mal wieder richtig Glück gehabt“, freute sich Ruth Uessem vom ASC Gummersbach, die das Event federführend organisiert.
Diverse Wettbewerbe standen an den beiden Tagen auf dem Programm. Dabei ging es bereits in den frühen Morgenstunden los. Das Wasser in der Talsperre hatte eine Temperatur von 20,2 Grad Celsius – auch das praktisch optimal für die Langstreckenschwimmer, die aus ganz Deutschland gekommen waren. Die längste Anreise hatte allerdings Swen Schubert, der aus der Schweiz stammt und für das STL Swimteam Luzern startet.
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[Die Helfer hatten immer ein wachsames Auge auf die Athleten.]
Er gehörte zu den Athleten, die sich am Wochenende mehrfach in die Fluten stürzten: Über 500, 2.500 und 5.000 Meter ging der Schweizer ins Wasser. Er ist Stammgast in Gummersbach und zeigte sich wie schon in den Vorjahren begeistert, wie Uessem berichtete. „Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen.“
Der Organisationsaufwand für die Freiwasser-Meisterschaften ist immens und funktioniert nicht ohne viele weitere Helfer. Der ASC Gummersbach wird von der Schwimmabteilung des TuS Derschlag unterstützt, der sich um das leibliche Wohl der Schwimmer und Kampfrichter kümmert. Als Start- und Zielbereich dient der Jugendzeltplatz in Lantenbach, der vom Verein für soziale Dienste Bergneustadt betrieben wird.
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[An den Bojen musste gewendet werden.]
Ganz eng arbeitet man mit dem Aggerverband sowie der DLRG zusammen. Unter anderem gilt es dafür sorgen, dass sich Schwimmer und andere Freizeitsportler, die auf der Agger unterwegs sind, nicht ins Gehege kommen. Während der Wettkämpfe werden die Athleten von insgesamt drei Booten mit Helfern und Schiedsrichtern begleitet und beaufsichtigt. Eine Handvoll Schwimmer stieg leicht unterkühlt aus dem Wasser und musste sich im DLRG-Zelt aufwärmen. Dort sind auch ständig zwei Ärzte vor Ort.
Die ganz großen Namen fehlten in diesem Jahr, nachdem bei der Erstauflage 2020 sogar Olympiasieger und Mehrfachweltmeister Florian Wellbrock seine Visitenkarte in Lantenbach abgegeben hatte. „Damals war der Wettkampfkalender wegen Corona leergefegt und wir konnten auf dem weitläufigen Gelände des Jugendzeltplatzes alle Corona-Vorgaben und -Auflagen erfüllen“, erinnert sich Uessem zurück.
Eröffnet wurde das Wochenende mit der Königsdisziplin 10.000 Meter. Hier setzten sich Kilian Simmich (TPSK Köln, 2:22:47,38 Stunden) und dessen Teamkollegin Charlotte Schwung (2:25:40,2 Stunden) durch. Carl Bittendorf (Grafen Schwimmteam, 1:51:43,93 Stunden) und Rebecca Dany (TPSK Köln, 1:36:05,18 Stunden) waren über 7.500 Meter nicht zu schlagen. Lasse Bieder (TPSK Köln 1:01:32,8 Stunden) und Marina Maja Krietenbrink (SG Essen, 1:07:23,37 Stunden) dominierten die 5.000 Meter.
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[Vom Ufer aus wurden die Langstreckler mit Getränken versorgt.]
Die meisten Starter bei den Meisterschaftsrennen, nämlich 156, hatten sich auf der 2.500 Meter-Distanz angemeldet. Bei den Männern trug Lasse Bieder (0:30:20,36 Stunden) einen weiteren Sieg davon, seine Vereinskameradin Ida Huth gewann in 0:35:37,19 Stunden bei den Frauen.
Traditionell werden – neben Staffelwettbewerben über 3x1.250 Meter –breitensportorientierte Rennen angeboten, an denen auch Interessierte teilnehmen dürfen, die nicht in einem Schwimmverein sind. Das sogenannte Volksschwimmen über 1.250 und 2.500 Meter erfreut sich großer Beliebtheit, meist kommen noch Menschen spontan und ohne Voranmeldung vorbei. „Plötzlich stand da eine ganze Truppe Leute in Neopren-Anzügen vor mir“, so Uessem lachend. Thomas Gerlach (Gießener SV, 0:17:58,57 Stunden/1.250 Meter) und Hans Isfort (ohne Verein, 0:37:34,51 Stunden/2.500 Meter) hatten hier die Nase vorne.
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[Unzählige Helfer waren am Wochenende im Einsatz: Hier werden die wasserfesten Startnummern aufgebracht.]
Einige heimische Schwimmer nahmen ebenfalls an den Meisterschaften teil. So belegte Finn Henneberg vom TuS Derschlag über 2.500 Meter den 30. Platz und über 500 Meter sogar Rang neun. Maximilian Decker (ebenfalls TuS Derschlag) wurde 14. über 5.000 Meter. Der ASC Gummersbach schickte unter anderem Marleen Verhagen in der Altersklasse 60 ins Rennen. Sie nahm am 5.000 Meter-Lauf teil und landete als 71. zwei Plätze vor Barbara Wiede von der WSG Wiehl. Die ältesten Teilnehmer waren einmal mehr die Eheleute Petra und Lothar Henn (beide Jahrgang 1950) vom Turn- und Ski-Club Breckerfeld.


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