SOZIALES

Verein kommt an die Belastungsgrenze

ks; 02.01.2024, 20:00 Uhr
Foto: privat --- Thomas Kirschnick kümmert sich zusammen mit seinem neunköpfigen Team und 18 Ehrenamtlern um den Tierschutzverein Hunde-SOS-Oberberg.
SOZIALES

Verein kommt an die Belastungsgrenze

ks; 02.01.2024, 20:00 Uhr
Reichshof – Beim Tierschutzverein Hunde-SOS-Oberberg sind rund 70 Hunde in Pflege – Nun muss das Team eine neue Quarantänestation errichten.

Beim Gespräch mit Thomas Kirschnick erreicht ihn der nächste hilfesuchende Anruf. Diesmal wird er von einem Mitarbeiter des Aggerverbandes kontaktiert, der an einem Bach bei der Reichshofer Ortschaft Hasenbach auf einen schwarzen Labrador getroffen ist. Einfangen konnte er den allein streunenden Hund allerdings nicht. Kirschnick ist gerade auf dem Heimweg, hat neues Futter geholt. Zu Hause angekommen, lädt er schnell die Futterpalletten aus, Boxen und ein Fangnetz ein, und macht sich direkt auf den Weg nach Hasenbach.

 

„So geht das mehr oder weniger jeden Tag – an 365 Tagen im Jahr“, sagt Kirschnick, Vorsitzender des Tierschutzvereins Hunde-SOS-Oberberg. Bis 2021 hat er in Engelskirchen eine kleine Pflegestation für Hunde betrieben, zog dann nach Reichshof, baute dort eine Hundepension auf. Darüber hinaus wurde für eine Pflege- und Auffangstation sowie einen Gnadenhof ein Verein gegründet. Ob für Strom, Wasser, Futter oder den Tierarzt: die monatlichen Kosten für die Auffangstation beziffert Kirschnick auf bis zu 13.000 Euro. „Und das schaffen wir bald nicht mehr.“

 

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Realisiert wurde das Projekt auf einer 18.000 Quadratmeter großen Grundfläche – samt Wald. Damit sei das Areal nach eigenen Angaben größer als die der Tierheime in Koppelweide und Wipperfürth. Eine Zwingerhaltung gebe es beim Hunde-SOS-Oberberg nicht. Stattdessen würden den Tieren Tiny Houses, 80 Schlafplätze und fast 40 Außengehege zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr seien seitens des Vereins über 250 Hunde gerettet worden, aktuell seien rund 70 Pflegehunde in der Auffangstation untergebracht, knapp 40 Hunde seien zurzeit zu vermitteln, suchen ein schönes zu Hause.

 

Aufgrund der Größe der Tierschutzeinrichtung habe der Verein seitens des Veterinäramtes die Auflage erhalten, eine zweite Quarantänestation mit abgesichertem Gehege zu bauen. „Tierheime genießen bei der Bevölkerung einen hohen Bekanntheitsgrad und werden oftmals mit öffentlichen Mitteln gefördert“, sagt der Vorsitzende. Doch der privat betriebene Tierschutzverein erhalte keine Fördergelder. „Wir müssen sämtliche Kosten aus Spenden und Eigenkapital decken“, so Kirschnick. Der Bau der Quarantänestation soll Anfang des Jahres angegangen werden, koste den Verein allerdings rund 12.000 Euro. „Das ist eine enorme Summe für unseren Verein. Wir sind an der Belastungsgrenze und brauchen dringend Hilfe“, sagt der Reichshofer.  

 

Der Verein lädt regelmäßig ein zum Tag der offenen Tür. Am Samstag, 20. Januar, kann das Gelände wieder von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Das Team der Ehrenamtler des Hunde-SOS-Oberberg stellt dann nicht nur die Tierschutzeinrichtung und ihre Arbeit vor, sondern auch zu vermittelnde Fellnasen, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Zum Rahmenprogramm gehört ein kleiner Flohmarkt mit viel Zubehör rund um den Hund. Geboten werden außerdem Waffeln, Kuchen und Getränke.

 

Das Gelände befindet sich in der Sterzenbacher Straße 3 in Reichshof-Denklingen. Spenden können auf das Konto des Tierschutzvereins „Hunde SOS Oberberg e.V.“ mit der IBAN DE 47 3846 2135 0712 2770 17 überwiesen werden. Neben den monatlich anfallenden Kosten und den Bau der Quarantänestation werden die Gelder unter anderem auch für den Ausbau des Gnadenhofs gebraucht.

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