SOZIALES

Ukraine: Spontanes Netzwerk für schnelle Hilfe

ls; 02.03.2022, 10:10 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Daniela Kindel (v. li.) mit Tochter Norea, Giuseppe und Milena Frusteri nahmen bereits am Montag erste Spenden entgegen und brechen am Freitag nach Berlin auf.
SOZIALES

Ukraine: Spontanes Netzwerk für schnelle Hilfe

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ls; 02.03.2022, 10:10 Uhr
Gummersbach - Kleiderspenden werden wieder entgegengenommen - Befreundete Familien haben sich zusammengefunden, um Hilfstransporte an die Grenze zu organisieren (AKTUALISIERT).

Von Leif Schmittgen

 

+++4. Meldung (Donnerstag, 17:30 Uhr)+++

 

Daniela Kindel teilt mit, dass keine Spenden mehr entgegengenommen werden können. Die Kapazitätsgrenzen sind inzwischen erreicht.

 

+++3. Meldung (Mittwoch, 10 Uhr)+++

 

Die Spendenaktion hat nach dem Aufruf von Oberberg-Aktuell offenbar eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Wie Daniela Kindel am Morgen mitteilt, hat sich zwischenzeitlich eine Spedition bei den Organisatoren gemeldet und stellt einen Lastwagen nebst Fahrer für den geplanten Hilfstransport zur Verfügung. „Jetzt können wir auch wieder Kleiderspenden entgegennehmen“, freut sich die Helferin über die überraschende Transporthilfe. Auch Matratzen können jetzt gespendet werden. Das Telefon steht bei den Organisatoren nicht mehr still. „Sogar aus Österreich haben wir eine Tierfutterspende im Wert von 170 Euro erhalten." Ein Gummersbacher AWO-Kindergarten hat laut Kindel zudem Geld gesammelt und davon zehn Koffer mit medizinischer Ausstattung gekauft, die in Kürze übergeben werden sollen.

 

+++2. Meldung (Dienstag, 14:20 Uhr)+++

 

Wie Giuseppe Frusteri heute mitteilt, werden aus Kapazitätsgründen momentan keine Kleiderspenden mehr benötigt. Stattdessen bitten die Initiatoren weiterhin um haltbare, verpackte Lebensmittel, hygienische und medizinische Artikel. Auch Streichhölzer, Akkus und Powerbanks werden weiterhin gerne angenommen.

 

+++Originalmeldung (Montag, 13:25 Uhr)+++

 

Die Gummersbacherin Daniela Kindel hat ein großes soziales Herz und die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine ließen sie in den vergangenen Tagen einfach nicht los. Gestern fasste sie den Entschluss, mit Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze zu fahren. Dafür gab es allerdings die Rote Karte von ihrer Familie: „Mein Mann und meine Kinder haben sich zu viele Sorgen gemacht, ich musste aber trotzdem etwas unternehmen“, berichtet die 43-Jährige. Sie nahm Kontakt zu einem befreundeten Ehepaar auf, das sich ebenfalls für eine spontane Hilfsaktion für die in Massen flüchtenden Menschen entschieden hat.

 

Die mit Kindel befreundete Milena Frusteri betreibt in der Gummersbacher Moltkestraße ein Kosmetikstudio. Im Keller des Gebäudes stehen Lagerräume zur Verfügung, die der Vermieter spontan für eine Spendenannahme zur Verfügung gestellt hat. Nachdem die Aktion über soziale Netzwerke publiziert wurde, trudelten bereits am Morgen die ersten Pakete ein. Zeitgleich nahm die Initiatorin Kontakt zu ihrem Unternehmernetzwerk auf. „Die Organisation hat ein Lager in Berlin, wo die Hilfsgüter gesammelt und von dort zur ukrainischen Grenze weitertransportiert werden." Innerhalb weniger Stunden wurden auch Fahrzeuge organisiert. Der Arbeitgeber von Milenas Ehemann Giuseppe stellt einen 3,5-Tonnen-Pritschenwagen zur Verfügung und Daniela Kindel wird ihr eigenes Auto beladen und das Ehepaar am kommenden Freitag nach Berlin begleiten. Somit war  binnen weniger Stunden ein spontanes Hilfsnetzwerk entstanden.

 

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Jetzt sind die Bürger aufgerufen, die Aktion zu unterstützen: Benötigt werden gepackte Kartons mit (Kinder-) Kleidung (möglichst mit Größenangabe), Hygieneartikel für den täglichen Bedarf, medizinische Produkte wie Medikamente und lang haltbare Lebensmittel wie Wasser, Tee, Konserven und Kekse. Auch Tierfutterspenden werden entgegengenommen. Benötigt wird auch Geld: Unter anderem für die Anmietung von weiteren Fahrzeugen für den Weitertransport und zur Deckung von Benzinkosten. „Leider war es uns so schnell nicht möglich, ein Spendenkonto einzurichten“, so Kindel. Deshalb bittet man aktuell um Barspenden, verpackt in Umschlägen. Möglichst schnell soll aber auch eine digitale Spendenmöglichkeit zur Verfügung stehen, die – sobald verfügbar – in diesem Artikel veröffentlicht wird.

 

Zur besseren Koordination der eintreffenden Hilfsgüter wird um vorherige Kontaktaufnahme per WhatsApp unter Tel.: 0175/29 777 37 gebeten. Abgabestellen gibt es  in der Moltkestraße 15, 51643 Gummersbach sowie am Privathaus von Daniela Kindel. Die Adresse wird auf Anfrage mitgeteilt. Mail: Daniela.kindel@t-online.de.

 

Eine vollständige Liste von benötigten Spendengütern gibt es auf diesem  Facebook-Account.

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