Gummersbach – Die ehrenamtlichen Helfer im Caritas-Treffpunkt „Mittendrin“ bringen ukrainischen Kindern deutsche Traditionen näher.

Der Internationale Tag des Ehrenamts fällt ebenso wie der Nikolausabend auf den 5. Dezember. Dies haben die Ehrenamtler des Gummersbacher Caritas-Treffpunktes „Mittendrin“ zum Anlass genommen, den geflüchteten Kindern etwas Besonderes zu bieten und sie dabei auch mit deutschen Traditionen vertraut zu machen. „Die Kinder haben so viel Traurigkeit in ihrem Leben. Den Krieg und die Ungewissheit – das bekommen sie alle mit“, sagte Beate Schumacher bei der gestrigen Nikolausfeier. Sie ist eine von acht Ehrenamtlichen, die sich im Rahmen des Projektes „Menschen stärken Menschen“ im „Mittendrin“ engagieren.

Die Nikolausfeier fand am gestrigen Nachmittag statt. Zahlreiche Kinder sind mit ihren Müttern in den Caritas-Treffpunkt in der Wilhelmstraße gekommen. Zusammen haben sie musiziert und gesungen – nicht nur auf Ukrainisch, sondern auch auf Deutsch. Begleitet worden sind sie von Iryna Baukloh. Die Sängerin stammt aus der Stadt Chernivtsi im Westen der Ukraine, hat unter anderem Musikpädagogik studiert. Seit 2009 lebt Baukloh in Deutschland – und musiziert nun mit den Kindern aus ihrem Heimatland regelmäßig im „Mittendrin“.

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Dass der Treffpunkt so rege genutzt wird, erfreut nicht zuletzt Andrea Missbrandt von der Caritas Oberberg. Sie betont, dass das „Mittendrin“ allen geflüchteten Menschen zur Verfügung steht. Aktuell würden die Räumlichkeiten fast ausschließlich von Ukrainern genutzt werden: „Sie haben ein starkes Bedürfnis, zusammen zu sein.“ Offiziell eröffnet wurde das „Mittendrin“ am 25. Mai, als Anlaufpunkt stand es bereits seit dem Gründonnerstag offen. Bei den Räumlichkeiten handele es sich nicht nur um einen Treffpunkt, wie Valentyna Butulay ausführt. Angeboten werden auch Erstausstattungen und Hilfe diverser Art, Sprach- und Yogakurse sowie eine Frauenberatung. Darüber hinaus werden Spenden gesammelt. Deswegen findet Butulay: „Das ‚Mittendrin‘ ist Gold wert.“

[Die Kinder haben zusammen musiziert und gesungen.]

Zur Verfügung gestellt werden die Räumlichkeiten von Michael Korthaus. Nach wie vor seien keine Mietzahlungen fällig. „Wir zahlen lediglich die Nebenkosten“, erzählt Missbrandt. Sie ist beeindruckt ob der zahlreichen, selbstlosen Taten vieler Menschen, die sie insbesondere in den vergangenen Monaten erleben durfte. Nicht zuletzt würden diese den schrecklichen Geschehnissen in aller Welt entgegenstehen. Dankbarkeit empfindet auch Butulay: „Die Ehrenamtlichen sind die treibende Kraft. Sie sind mit Herz und Seele bei der Sache.“

Das „Mittendrin“ ist montags von 14 bis 18 Uhr sowie mittwochs und freitags von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Die Ehrenamtlichen sind montags vor Ort und engagieren sich auf vielfältige Weise. Neben der Nikolausfeier haben sie bereits ein gemeinsames Basteln von Laternen und Adventskalendern veranstaltet – und bringen den geflüchteten Kindern damit deutsche Traditionen näher.

[Andrea Missbrandt (r.) und Valentyna Butulay (m.) mit den ehrenamtlichen Helfern.]