SOZIALES

Lieber Spenden statt Stollen

ks; 28.11.2022, 18:23 Uhr
Fotos: Katharina Schmitz --- hospicall-Geschäftsführer Rüdiger Gelfarth (r.) und dessen Mitarbeiterin Manuela Kathmann haben Ulrich Pfeiffer als Vorsitzendem der Oberbergischen Tafel einen Spendenscheck überreicht.
SOZIALES

Lieber Spenden statt Stollen

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ks; 28.11.2022, 18:23 Uhr
Gummersbach – Das Unternehmen hospicall hat 5.000 Euro für die Oberbergische Tafel und die Suppenküche in Steinenbrück gespendet.

Ob Schokolade, Christstollen oder Plätzchen: für viele gehört das Schlemmen und Naschen zur Adventszeit dazu – ebenso, wie anderen Menschen eine Freude zu bereiten, sie zu beschenken. Ein kleines Präsent zum Weihnachtsfest sei auch lange beim Gummersbacher Unternehmen hospicall üblich gewesen. So seien zahlreiche Kunden Jahr für Jahr mit einem Dresdner Christstollen bedacht worden. Geld, das natürlich auch anders ausgegeben werden kann, in diesem Falle sinnvoller. Und so entstand bei hospicall auf Initiative von Manuela Kathmann die Idee, das Geld im Rahmen der Aktion „Spenden statt Stollen“ bedürftigen Menschen in der Region zukommen zu lassen.

 

Zum dritten Mal fand deshalb heute zugunsten der Oberbergischen Tafel seitens hospicall eine Spendenübergabe statt. Insgesamt fördert hospicall die sozialdiakonische Arbeit der Tafel mit 4.000 Euro. Geld, das bei der Tafel dringend benötigt wird – schließlich hat diese aufgrund des Krieges in der Ukraine und der Inflation einen stetigen Zuwachs. Mehr Besucher einerseits stehen einer geringeren Spendenbereitschaft sowie höheren Kosten gegenüber. Jeden Tag werde in der Suppenküche frisch gekocht, zeitgleich explodieren die Energiekosten. Allein für Spritkosten seien pro Woche 400 Euro fällig. „Wir sind am Limit“, sagte der Vorsitzende Ulrich Pfeiffer deshalb deutlich.

 

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„Immer voller“ wird es auch bei der Suppenküche in Steinenbrück, wie Leiterin Maike Wittenburg berichtete. Geöffnet ist die Suppenküche dreimal pro Woche, Platz bietet sie für 32 Besucher. Diese kämen nicht nur aus der umliegenden Nachbarschaft, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet und sogar weiteren Kommunen. Unterstützt wird die Suppenküche neben dem örtlichen Nahkauf und der Bäckerei Kelm auch vom Menü-Catering Schmidt aus Engelskirchen. Geboten werde den Gästen nicht nur ein warmes Essen, wichtig sei auch der familiäre Charakter der Suppenküche. Und so ist diese auch am Heiligen Abend geöffnet, bietet einsamen Menschen einen Anlaufpunkt.

 

„Wir können mit unseren Mitteln nicht die ganze Welt retten“, sagte Rüdiger Gelfarth bei der heutigen Spendenübergabe. Er ist einer der beiden Geschäftsführer von hospicall, das 2004 in der Kreisstadt gegründet worden und Anfang dieses Jahres, nach einem Intermezzo in Wiehl, wieder zurück nach Gummersbach gezogen ist. Umso wichtiger sei es, vor der eigenen Tür anzufangen, zu schauen, welche Notlagen vor Ort existieren. In welche Nöte Menschen geraten können, weiß Gelfarth nicht zuletzt berufsbedingt – schließlich entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Rufsysteme für Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser: „Eigentlich wünsche ich keinem, dass er unser Produkt in den Händen hält.“

 

[Einen weiteren Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro hat Manuela Kathmann (r.) heute Maike Wittenburg als Leiterin der Suppenküche in Steinenbrück übergeben.]

 

Für die Tafel sei insbesondere diese langfristige Unterstützung „ein ganz wichtiger Baustein“, betonte Pfeiffer. Nicht zuletzt sei damit auch eine Wertschätzung verbunden: „Nicht nur für unsere Arbeit, sondern auch den Bedürftigen gegenüber.“ Auch Wittenburg freut sich über jede Spende – aber auch über jeden Gast, der seine Scham überwindet und nach Unterstützung in der Suppenküche fragt. Am Rande der Gesellschaft zu stehen und auf Mithilfe angewiesen zu sein – das kann laut Wittenburg schließlich jedem passieren.

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