SOZIALES

Großer Zusammenhalt in der Orgel-Bäckerei

bw, lw; 03.12.2019, 15:30 Uhr
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Fotos: Lars Weber --- Die Teilnehmer der Promi-Backstube hatten eine Menge Spaß in der Küche der AggerEnergie.
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Großer Zusammenhalt in der Orgel-Bäckerei

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bw, lw; 03.12.2019, 15:30 Uhr
Gummersbach – Die Großküche bei der AggerEnergie diente als Promi-Backstube für die Aktion „In höchsten Tönen“ zur Erneuerung der Kirchenorgel – Pfeifen-Gebäck wird am kommenden Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt verkauft.

Von Bastian Winkelströter und Lars Weber

 

Das gemeinsame Backen für den guten Zweck war der Hauptgrund für das Zusammenkommen zahlreicher prominenter Gäste aus Kirche, Verwaltung, Verbänden und Vereinen bei der AggerEnergie in Gummersbach. Etliche Orgelpfeifen aus Spritzgebäck- und Hefeteig wurden unter der Aufsicht von Vera Zielberg, Diplom-Ökotrophologin bei der AggerEnergie, und Bäckermeister Helmut Lange, von dem auch der Teig kam, für den Weihnachtsmarkt auf dem Steinmüllergelände hergestellt. Dieser findet am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Dezember, von 11 bis 21 bzw. von 11 bis 18 Uhr statt. Interessierte können sich hierbei an der Aktion beteiligen und selbstgebackene Orgelpfeifen verkaufen. Am Ende wird eine Jury beim Weihnachtsmarkt die besten gebackenen Pfeifen ausfindig machen und im Rahmen des Konzertes am Sonntag, 8. Dezember, um 18 Uhr in der katholischen Kirche den Gewinner bekanntgeben. Als Preise gibt es Orgel-Pokale, bestehend aus Original-Pfeifen.

 

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„Wir haben schon viele positive Rückmeldungen, unter anderem von Schulen und Kindergärten“, so Uwe Gothow, Geschäftsführer der GMerleben-Agentur, die die Aktion „In höchsten Tönen“ gemeinsam mit dem Verein „GMerleben - Wir für Gummersbach“ durchführt. Im Mittelpunkt steht der Wiederaufbau der Orgel in der katholischen Kirche. Zum Planungsteam gehören nicht nur Mitglieder der katholischen Kirche, sondern auch aus der evangelischen Gemeinde.

 

[Der Kirchenvorstand legt Hand an: Rita Sackmann und Kreisdechant Christoph Bersch.]

 

Nach einem Brand im vergangenen Jahr wurde ein Teil der Orgel, das sogenannte Schwellwerk, vernichtet. Dieses diente dazu, leiser und lauter zu spielen, erklärte Orgelbaumeister Ralf Müller von der Firma Speith beim Promibacken. Er und die Vertreter der Kirchen waren sich einig – die Feuerwehr habe damals Schlimmeres verhindert. Nun wolle man das Beste aus der alten Orgel rausholen, so Ralf Müller. Im sechsstelligen Bereich liege die Wiederherstellung des Instruments, verriet Christoph Bersch, Kreisdechant der katholischen Kirche. Einen Teil davon übernehme die Versicherung, der andere käme mit Benefizkonzerten oder Aktionen wie dieser in die Kasse, berichtete Rita Sackmann aus dem Kirchenvorstand. Dass die Orgel nicht nur Katholiken am Herzen liegt, sagte Jürgen Knabe, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises An der Agger, der selbst 20 Jahre Organist war. Bei der Aktion zeige sich die Hilfsbereitschaft der gesamten Gummersbacher Bevölkerung.

 

[Die fertigen Orgelpfeifen wurden sogleich abgepackt für den Verkauf am Wochenende.]

 

Wie gut so viel Hilfsbereitschaft duftet, zeigte sich in der Küche beim Gastgeber, der AggerEnergie. Dort liefen am heutigen Vormittag die Öfen auf Hochtouren, während die fast 20 Vertreter aus Kirchen, Verbänden, Verwaltungen, Institutionen und Vereinen den Teig herstellten, kneteten, ausstachen und nach dem Backen die Orgeln verzierten. Das letzte Mal, dass Jürgen Knabe gebacken habe, sei schon was her gewesen. „Vor 50 Jahren mit meiner Mutter“, erinnerte er sich. Doch dank der Anleitung von Bäckermeister Hartmut Lange und Vera Zielberg von der AggerEnergie funktionierte das prominente Backteam sehr gut. „Da sind kreative Hände und Köpfe dabei“, lobte Lange. Er sei froh, die Aktion trotz der stressigen Weihnachtszeit unterstützen zu können.

 

[Der ehemalige Landrat Hagen Jobi knetet beherzt seinen Teig. Rita Kemmerich, Gesellschafterin bei Jokey Plastik und Schirmherrin der Aktion, half ebenso eifrig mit.]

 

Knabe war nicht der einzige, für den das Backen eine fast neue Erfahrung war. So knetete auch der ehemalige Landrat Hagen Jobi mit viel Elan seinen Teig. „Das habe ich noch nie gemacht“, lachte er mit sichtlich viel Spaß an der Sache. Sehr geschickt stellte sich auch Harald Kawczyk, Betriebsleiter der Gummersbacher Stadtwerke, beim Verzieren der leckeren Orgelpfeifen an. „Ich habe noch nie gebacken. Meine Frau darf davon nichts erfahren, sonst habe ich schlechte Karten.“ Außerdem dabei waren unter anderem Jürgen Marquardt, Vize-Bürgermeister Gummersbachs, Peter Rothausen, Vorstandsvorsitzender Caritas Oberberg, sowie die Gastgeber Frank Röttger und Uwe Töpfer, Geschäftsführer der AggerEnergie.

 

Ganz besonders zufrieden zeigte sich der Ideengeber der Aktion, Rüdiger Hockamp von der Team3-Agentur, dass das Backen so viel Freude bereitete. „Das ist eine schöne Geschichte.“ Er glaubt an einen Erfolg am Wochenende beim Weihnachtsmarkt. Und das nächste Projekt stehe schon in den Startlöchern. Im kommenden Jahr soll die evangelische Kirchengemeinde und die Kirchturmsanierung unterstützt werden.  Einen Namen habe die Aktion, die beim Frühlingsfest gestartet werden soll, auch schon: „Die Steine des Doms“. Mehr wollte Hockamp aber noch nicht verraten.

 

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