SOZIALES

Freunde gesucht!

Red; 30.10.2023, 11:04 Uhr
Foto Petra Dehn --- Nicht direkt gesucht, aber trotzdem gefunden haben sich Brigitte Jansen (li.) und Judith Winter.
SOZIALES

Freunde gesucht!

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Red; 30.10.2023, 11:04 Uhr
Nümbrecht - Das Engelsstift möchte Menschen verbinden - Mehr Teilhabe der Bewohner am alltäglichen Leben das Ziel - Es gibt schon Beispiele, wie es funktionieren kann.

Freunde zu finden, das ist im Erwachsenenalter schon nicht einfach. Und nochmal schwieriger wird es, wenn Menschen pflegebedürftig und nicht mehr so mobil sind. Bei der Sitzung des Familienausschusses im Rathaus in Nümbrecht hat das Engelsstift daher sein aktuelles Projekt „Wir suchen Freunde“ vorgestellt - und die Idee ist bei den Ausschussmitglieder sehr gut angekommen.

 

Bewohner Andreas Härtl ist körperlich stark eingeschränkt und wohnt seit drei Jahren im Engelsstift. Vor dem Ausschuss machte der 54-Jährige mehr als deutlich: Auch wenn man eine Behinderung hat, kann man viele Dinge machen und aktiv sein. Härtl ist im Heimbeirat, gibt neuen Bewohnern Tipps und ist intern der „Gießbeauftragte“, wie er lächelnd verriet. Auch wenn er keine Gießkanne halten kann, kann er die Aufgabe doch koordinieren. 

 

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„Wir möchten mit diesem Projekt Menschen von außerhalb auch die Scheu nehmen, mit einer Pflegeeinrichtung in Kontakt zu kommen“, betonte Einrichtungsleitung Dorothea Simon-Karschti laut einer Mitteilung. Im Engelsstift in Nümbrecht haben es sich die Mitarbeiter seit jeher zur Aufgabe gemacht, ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot für die Bewohner anzubieten. Musiknachmittage, Feste, Spiele, Ausflüge – all das steht regelmäßig auf dem Programm und orientiert sich an den Interessen der insgesamt 114 Bewohner.

 

Das Engelsstift bietet dabei nicht nur älteren pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause, sondern hat auch einen eigenen Wohnbereich für die sogenannte „Junge Pflege". „Das sind Menschen zwischen 18 und 65 Jahren“, erklärt Einrichtungsleiterin Dorothea Simon-Karschti. Schließlich seien es nicht immer alte Menschen, die pflegebedürftig sind oder werden. Manchmal ist Pflege auch in jüngeren Jahren notwendig, etwa nach Unfällen, bei chronischen, neurologischen oder onkologischen Erkrankungen.

 

Obwohl die Mitarbeiter sich immer wieder Neues einfallen ließen, um den Bewohnern einen abwechslungsreichen Alltag zu gestalten, möchten Dorothea Simon-Karschti und ihr Team noch mehr Teilhabe ermöglichen. Und genau darum geht es bei dem Projekt "Wir suchen Freunde".

 

„Wir wünschen uns eine engere Bindung an die Gemeinde und Bürger in der Nachbarschaft.“ Über die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die regelmäßig ins Haus kommen, um mit Bewohnern zu lesen, spazieren zu gehen oder auch Gespräche zu führen, freuten sie sich sehr. Aber es sei eben auch wichtig, dass die Menschen eine Erlebniswelt außerhalb der Einrichtung haben. „Für unsere Bewohner wünschen wir uns daher Interessensgemeinschaften und Teilhabe am sozialen Leben in der Gemeinde. Und vielleicht entwickeln sich daraus auch Freundschaften“, sagte Petra Dehn, Leiterin des Sozialen Dienstes.

 

Das ist der Hintergrund des Projekts „Wir suchen Freunde“. „Wir freuen uns über Ehrenamtliche, die gemeinsam mit den Menschen, die bei uns wohnen, etwas unternehmen." Weil: Gemeinsam macht es doch einfach mehr Spaß.

 

Dass solche Freundschaften tatsächlich entstehen können, zeigt das Beispiel von Judith Winter und Brigitte Jansen. Seit einem Jahr kommt Judith Winter einmal monatlich ins Haus, um Bewohnern altbekannte und auch neuzeitliche Märchen frei zu erzählen. „Im Laufe des Jahres haben sich Frau Winter und unsere Bewohnerin Frau Jansen angefreundet. Privat sind die beiden Damen öfter mal unterwegs und machen die Cafés in Nümbrecht unsicher." Aber auch nach Krefeld ging es schon, um gemeinsam die Familie von Brigitte Jansen zu besuchen.

 

Wer Interesse an dem Projekt hat, kann sich mit Petra Dehn unter Tel.: 02293/91 384 44 oder per E-Mail in Verbindung setzen. Informationen zum Engelsstift gibt es auch hier.

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