Gummersbach - In Zusammenarbeit mit Bergisch Pur eröffnet die Caritas neben dem Caritas-Kaufhaus einen Ort an dem Einkaufen, Begegnung und Soziale Arbeit vereint werden - Zum Start gab es eine großzügige Spende der Sparkasse Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Der Schock saß tief, als es im vergangenen Jahr hieß, dem Sozialkaufhaus der Caritas droht die Schließung, nachdem das Jobcenter Oberberg aufgrund von Streichungen von Bundesmitteln alle Gelder für Projekte für Langzeitarbeitslosen streichen musste. Für die Möbelwelt in der Mühlenstraße war es das Aus, das Kaufhaus in der Wilhelmstraße konnte dank der Akquirierung von Fördermitteln, durch Unterstützung von Spendern und der Zusammenarbeit mit neuen Kooperationspartnern aber nicht nur gerettet werden, sondern nun auch um einen neuen Begegnungsort erweitert werden.

 

Am Montag hat der „Bergische Marktplatz – Klönen, Begegnung und mehr“ offiziell seine Türen geöffnet. Ein Ort, an dem Einkaufen, Begegnung und soziale Verantwortung in besonderer Weise zusammenkommen sollen, heißt es von der Caritas. In Kooperation mit “Bergisch Pur” wird sowohl das Produktsortiment als auch die Zielgruppe erweitert. Die Räumlichkeiten sollen nicht nur ein Treffpunkt unterschiedlicher Generationen, sondern auch sozialer Schichten werden. Denn der „Bergische Marktplatz“ ist nicht als reiner Einkaufsladen konzipiert, sondern bietet auch Gelegenheit zur Begegnung bei einem Kaffee.

 

Gleichzeitig ist er aber auch Mittel zum Zweck wie Birgit Pfisterer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Caritas Oberberg erklärt. Zwölf junge Menschen im Alter zwischen 16 und 25 und mit schwieriger Bildungsgeschichte oder schwierigem sozialen Umfeld erhalten hier die Gelegenheit, an den Arbeitsmarkt herangeführt zu werden. „Es geht darum, ihnen eine Perspektive zu geben“, beschreibt Pfisterer, die berufsvorbereitende Maßnahme, die in Lehren auf dem Arbeitsmarkt enden soll. Ein Vorgehen, das funktioniert. „Diese jungen Menschen sind sehr motiviert. In der Regel bekommen wir fast alle vermittelt“, blickt Pfisterer auf sehr gute Vermittlungszahlen in den vergangenen Jahren zurück.

 

Das Angebot des Bergischen Marktplatz lässt sich vor allem als regional beschreiben. „Wir verkaufen hier gute, regionale Produkte, nicht teuer, sondern preiswert. Keine Feinkost und vor allem kein Blingbling“, betonte Carsten Sauer von Bergisch Pur die soziale Verantwortung, die man übernehmen wolle. Vom regional produzierten Fleisch aus Wipperfürth über Bergischen Zwieback der Kürtener Landbäckerei, den es nur in Gummersbach zu kaufen gibt, oder Süßigkeiten und Gin aus der Region bis hin zum Kaffee, der vor Ort aus einer echten Kaffeemaschine genossen werden kann. Der Fokus liegt bei allem auf Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung.

 

Auch Gummersbachs neuer Bürgermeister Raoul Halding-Hoppenheit freute sich, mit der Caritas weiter einen „guten Sozialpartner“ an der Seite zu haben und ist überzeugt davon, dass der „Bergische Marktplatz“ ein Ort des Austauschs und der Kommunikation wird: „Sie leisten hier wertvolle und unverzichtbare Arbeit im Rahmen der Betreuung von Menschen in unseren städtischen Obdachlosenunterkünften.“ Um genau diese Arbeit zu unterstützen, hatte Sparkassenvorstand Dirk Steinbach zur Eröffnung einen Spendenscheck mitgebracht. 12.000 Euro für zwölf junge Menschen, die eine Perspektive kriegen sollen. „Das Geld ist hier in diesem spannenden Projekt sehr gut angelegt. Wichtig ist, dass es von allen Bürgern angenommen wird“, freut er sich die Entwicklung des „Bergischen Marktplatzes“ künftig zu beobachten.