Oberberg – Nach rund 30 Jahren als Leiterin der TelefonSeelsorge Oberberg hat Pastorin Christa Dresbach-Schnieder ihr Amt in die Hände des Diakons Arno Molter gelegt.

Als Lebensaufgabe bezeichnet Christa Dresbach-Schnieder ihre Tätigkeit bei der TelefonSeelsorge Oberberg, die sie seit 1990 gemeinsam mit drei weiteren Mitarbeiterinnen aufgebaut hat. Seit ihrer Gründung am 1. März 1992 war die Pastorin auch offiziell als Leiterin tätig. Nach der Akquise von Mitarbeitern und absolvierten Ausbildungen wurde der Telefondienst Mitte März des selbigen Jahres aufgenommen. Fast 30 Jahre später und nach über 200.000 Anrufen, die von dem ehrenamtlichen Team entgegengenommenen worden sind, hat sich die Theologin nun in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet.

Zu Beginn habe Dresbach-Schnieder auch selbst Anrufe entgegengenommen, doch die Organisation der Hilfseinrichtung habe immer mehr Zeit in Anspruch genommen. So kümmerte sich die Leiterin unter anderem um die Organisation der Dienste, Fortbildungen, Supervisionen, die Akquise von Spenden sowie das Ökumenische Bibelgespräch. „Organisieren konnte ich schon immer sehr gut. Das ist mir alles leichtgefallen. Das habe ich immer sehr gerne gemacht“, sagt die 63-Jährige. Schwer gefallen sei ihr hingegen, sich belastende Gespräche und Situationen nicht allzu sehr zu Herzen zu nehmen – im Gegensatz zu einigen Mitarbeitern, die für sich ein Ritual gefunden hätten und alles vor der Tür der Dienststelle „abzuschütteln“.

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Mittlerweile würden im Schnitt 13.000 Telefongespräche pro Jahr geführt werden. Doch aktuell seien bloß 30 ehrenamtliche Mitarbeiter bei der TelefonSeelsorge tätig. „Das ist zu wenig“, urteilt Dresbach-Schnieder und verweist darauf, dass zu Spitzenzeiten 55 Ehrenamtliche tätig gewesen seien. Coronabedingt musste ein Ausbildungskurs ausfallen. So liege der Neugewinn von Mitarbeitern nun in den Händen ihres Nachfolgers Arno Molter. Der 58-jährige Diakon hat als Diplom-Sozialarbeiter bereits in der Leitung von diakonischen Einrichtungen gearbeitet und freut sich auf die Arbeit mit dem Team. Dabei handele es sich laut der ehemaligen Leiterin um „eine ganz besondere, liebenswerte, bunt gemischte Gruppe.“

[Arno Molter war schon in seiner Jugend für die Kirche aktiv.]

Molter hat die Leitung der TelefonSeelsorge Oberberg zum 1. Mai übernommen. Die dortige Arbeit ist für den 58-Jährige überaus wichtig: „Unsere Gesellschaft wird von Tag zu Tag einsamer – gerade jetzt in der Pandemie merken wir das sehr. Bei der TelefonSeelsorge ruft niemand an, der ein tolles Umfeld hat, mit dem er sich gut austauschen kann. Es sind einsame Menschen, denen es wichtig ist, reden zu können und denen jemand zuhört.“

Molter wurde in Bad Sobernheim an der Nahe geboren und ist Diplom-Sozialarbeiter sowie Diakon der evangelischen Kirche. Verheiratet ist der 58-Jährige mit Annette Molter, die als Diplom-Sozialpädagogin bei der Gemeinde Marienheide tätig ist. Gemeinsam haben sie drei erwachsene Kinder und eine Enkelin.

Zu erreichen ist die Evangelische TelefonSeelsorge Oberberg, eine Einrichtung der Diakonie im Kirchenkreis An der Agger, unter der bundesweit einheitlichen Nummer 0800-1110111.

Spendenkonto beim Evangelischen Kirchenkreis An der Agger:

Ev. TelefonSeelsorge Oberberg, IBAN DE20 3845 2490 0001 0022 29