SOZIALES

"Nah sein ist wichtiger als je zuvor"

jaw; 19.11.2020, 10:38 Uhr
Fotos: Jan Weber --- Kreisdechant Christoph Bersch (hinten, Mitte li.) und Pfarrer Gisbert von Spankeren (hinten, Mitte re.) freuen sich, die neuen Notfallseelsorger begrüßen zu dürfen.
SOZIALES

"Nah sein ist wichtiger als je zuvor"

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jaw; 19.11.2020, 10:38 Uhr
Gummersbach - Dankgottesdienst für Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Hilfsorganisationen sowie alle Notfall- und Telefonseelsorger - Zehn neue Notfallseelsorger ernannt.

Von Jan Weber

 

Auch wenn der Buß- und Bettag seit einem Vierteljahrhundert kein bundesweiter Feiertag mehr ist, wird an ihm traditionell ein gemeinsamer Dankgottesdienst abgehalten. Am Mittwochabend versammelten sich dazu mehrere Dutzend Mitarbeiter der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Hilfsorganisationen sowie Notfall- und Telefonseelsorger in der evangelischen Kirche in Gummersbach, wo die große Bedeutung ihrer Arbeit verdeutlicht wurde. Mehrere Vertreter der Kirchen aus dem Oberbergischen sowie der Ökumenischen Notfallseelsorge richteten dankende Worte an die erschienenen Einsatzkräfte und Ehrenämter. Im Rahmen der heiligen Messe wurden zehn neue Notfallseelsorger ernannt, die über mehrere Wochen hinweg dafür ausgebildet worden waren.  

    

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"Ein Gottesdienst in diesen Zeiten ist ein Privileg, aber auch eine wichtige Oase, um die Beziehung zu Gott aufzufrischen. Ihr müsst offen sein, wenn es brennt und euren Dienst tun - das ist nicht immer leicht", berichtete Pfarrer Markus Aust, der gemeinsam mit anderen Kollegen Seelsorger ausbildet. Eigentlich erstreckt sich die Ausbildung über mehrere Wochenendtreffen, aufgrund der Pandemie musste sie in diesem Jahr zwischenzeitlich unterbrochen werden. "Ihr helft den Menschen und geht dabei selbst durch Höhen und Tiefen. Für die Schicksale anderer Menschen habt ihr immer Zeit", bedankte sich Kreisdechant Christoph Bersch bei den Anwesenden.

 

[Pfarrer Markus Aust bildet die Seelsorger mit aus.]

 

"Nah zu sein ist in diesen schwierigen Zeiten wichtiger als je zuvor. Viele von euch fühlen sich dazu berufen anderen Menschen zu helfen", berichtete Hülsenbuschs Pfarrer Gisbert von Spankeren, der die psychische Nähe zu Personen mit Selbstzweifeln unterstrich. Oft gelangen Menschen ohne eigene Einwirkung in eine Spirale bestehend aus Verzweiflung und Ängsten. Der Verlust einer geliebten Person durch einen Unfall oder durch Krankheit bringt nicht selten schwerwiegende Folgen mit sich. Dabei spielt die Herkunft oder Konfession des Betroffenen für die ehrenamtlichen Helfer keinerlei Rolle.     

 

Weitere Informationen über die Notfallseelsorge gibt es hier.  

KOMMENTARE

1

Es ist mir einfach unerklärlich, wie in Zeiten der Kontaktreduktion, in Zeiten, in denen auf Versammlungen von mehr als 2 Hausständen in der Öffentlichkeit abgesehen wird und wir nichtmal auf der Arbeit zu mehr als 2 Personen gemeinsam Pause machen können - all dies um andere zu schützen... Wie können sich dieser Tage mehrere dutzend Menschen zum Gottesdienst treffen? Diese Menschen sind relevant für unseren Alltag und unsere Sicherheit. Sie sollten sich meiner Meinung nach nicht diesem unnötigen Risiko aussetzen. Das wäre auch mit einem Onlineangebot möglich gewesen.

N. Hagen, 19.11.2020, 11:14 Uhr
2

Komplette Zustimmung - kein Verständnis!

Zugezogener , 19.11.2020, 17:54 Uhr
0 von 800 Zeichen
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