SOZIALES
52.500 Euro für Menschen im Oberbergischen
Waldbröl – Die Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln schüttete Fördermittel für die Finanzierung 22 gemeinnütziger Projekte im Oberbergischen aus, darunter der Förderverein der Freunde der Wohnhilfen Oberberg und der Lindenhof.
Von Paula Kottmann
Gesellschaft, frisches Wasser und ein Dach über den Kopf sind für die meisten selbstverständlich, doch auch im Oberbergischen stehen diese Dinge nicht allen Menschen zur Verfügung. Ein Ort, an dem sie sich treffen, ausruhen und auf Wunsch hin beraten lassen können, kann ihnen in schwierigen Zeiten ein Anker sein und ihnen für einen Moment Sicherheit und Freude schenken. Eine solche Einrichtung ist der „ZeitRaum“ der Wohnhilfen Oberberg. Kürzlich erhielt er finanzielle Unterstützung, dank der er sein Angebot nun erweitern und verbessern kann.
Die Sozialstiftung der Kreissparkasse Köln schüttete auch in diesem Jahr Fördermittel aus in Höhe von 52.500 Euro und unterstützte damit die Finanzierung 22 gemeinnütziger Projekte im Oberbergischen Kreis, darunter der Förderverein der Freunde der Wohnhilfen Oberberg und der Lindenhof.
Am Montag, 24. November, fand ein Pressetermin mit Vertretern der Kreissparkasse und beider Vereine im Haus Segenborn, einer stationären Einrichtung der Wohnhilfen Oberberg in Waldbröl, statt. Landrat Klaus Grootens eröffnete diesen mit dem Motto der Veranstaltung: „Tue Gutes und rede auch ein bisschen darüber.“ Mit dem Geld unterstütze die Stiftung Menschen in unterschiedlichen Problemlagen, beispielsweise der Wohnungssuche oder dem Umgang mit besonderen und herausfordernden Familiensituationen.
16 Stiftungen gehören der Kreissparkasse Köln an. Die seit 30 Jahren bestehende Sozialstiftung sei laut Stephan Moos, dem stellvertretenden Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, eine der Größten. Aus dem Stiftungsvermögen von 12,8 Millionen Euro seien fast 11 Millionen ausgeschüttet worden – und „die 12,8 Millionen Euro sind noch da“, so Moos. Doch die Finanzierung sei nur der eine Teil. „Mit dem Geld liefern wir das Fundament dafür, dass etwas entstehen kann, aber ob etwas daraus entsteht, das bestimmt das Engagement.“ Dieses sei ebenso wie die ehrenamtliche Beteiligung im Oberbergischen sehr hoch.
Der diesjährige Schwerpunkt liegt im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Das Förderspektrum reicht von Gewaltpräventionskursen für Kinder im Grundschulalter, Begleitung von Kindern und Jugendlichen psychisch und/oder suchtkranker Eltern über Beratungsangebote und Einstiegshilfen in Ausbildung und Arbeit für Jugendliche sowie Sozialpraktika an Schulen bis hin zur Förderung von Nachhilfekonzepten und Einrichtung eines attraktiven Leseraums an einer Grundschule. Darüber hinaus fließen Gelder unter anderem in die Konfliktberatung von Schwangeren und Müttern, die Suchtprävention von älteren Menschen, die Ausbildung von Trauerbegleitern und die oberbergische Wohnungslosenhilfe, die jährlich mehr als 1.000 wohnungslose Menschen mit ambulanten und stationären Angeboten betreut.
Die Wohnhilfen Oberberg würden das Geld in die Ausstattung und Erweiterung ihres „ZeitRaums“ in Waldbröl investieren, einem offenen Treff für Wohnungslose und diejenigen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, mit einem niedrigschwelligen Zugang. Julia Lang, Leitung im Bereich stationäres Wohnen Oberberg, erklärte, dass der Raum jeden Dienstag und jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr geöffnet sei und für Menschen mit Interesse oder Bedarf die Möglichkeit biete, Gespräche zu führen, beraten zu werden, zu duschen oder zu waschen. Jeden Donnerstag werde zudem ein Frühstück angeboten. Der Zulauf des „ZeitRaums“ sei nach der Eröffnung am 5. August bereits in den ersten Wochen sehr hoch gewesen. Pro Tag würden drei bis 13 Menschen aus dem Südkreis des Oberbergischen Kreises das Angebot nutzen. Der „ZeitRaum“ befinde sich in Waldbröl an der Brölbahnstraße 1-5 neben der Fachberatungsstelle. So ist es den ehrenamtlichen Mitarbeitern möglich, schnell Kontakt zu den Angestellten aufzunehmen.
Petra Schmidt-Trilken, seit 1990 tätig in den Wohnhilfen Oberberg, mittlerweile in Rente, aber immer noch ehrenamtliche Mitarbeiterin im „ZeitRaum“, berichtete von ihren Erfahrungen in den Wohnhilfen. Kennengelernt habe sie die Einrichtung unter einem schlechten Ruf, aber sei schnell eines Besseren belehrt worden. Mittlerweile seien die Menschen dort für sie wie eine Familie. „Solange ich hier helfen kann, mache ich es auch“, verkündete die 71-jährige Nümbrechterin. Heute hatte sie ihren ersten Tag im „ZeitRaum“. Für sie sei es eine Herzenssache, den Menschen dort zu helfen.
Der Lindenhof dagegen würde das Geld in eine neue Gruppe investieren, erzählte Sylvia Geldmacher, die Vorsitzende des Vereins, der Anfang 2023 gegründet wurde. Dieser sei zum einen ein inklusiver außerschulischer Lernort für Bildung nachhaltiger Entwicklung für alle Altersklassen und zum anderen unterstütze er Familien in besonderen und herausfordernden Lebenssituationen. Die neue Gruppe solle Geschwistern von Kindern mit einer Beeinträchtigung eine Pause bieten und ihnen die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen im Alltag schnell fehlen könne. Geplant sei ein Programm, bei dem sie mit den Tieren des Lindenhofes in Kontakt kommen und beispielsweise mit einer Kunsttherapeutin oder auch einer Yogalehrerin arbeiten würden. Damit die Gruppe regelmäßig angeboten werden kann, benötige der Lindenhof die Fördergelder. Der Radius dieses Angebotes umfasse nicht nur das Oberbergische, sondern auch den Westerwald und andere umliegende Kreise.
Unterstützt wurden: der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Rhein-Oberberg, Chancen - Leben geben, die Diakonie im Kirchenkreis Lennep, die DLRG Ortsgruppe Lindlar, der DRK-Pflegedienste Rhein-Sieg/Rhein-Berg, der Förderverein der Gesamtschule Waldbröl, der Förderverein der Grundschule Lindlar-Schmitzhöhe, der Förderverein des Familienzentrums und der Grundschule Hermesdorf, der Förderverein Freunde der Wohnhilfen Oberberg, der Förderverein Gemeinschaftshauptschule Lindlar, der IWK Förderverein, die Johanniter-Unfall-Hilfe - Regionalverband Rhein.-/Oberberg, die Katholische Familienbildungsstätte Wipperfürth, Kramerey vnd Kurtzweyl, LEBENSFARBEN - Hilfen für Kinder und Jugendliche (mit zwei Projekten), Lindenhof Initiativen für Mensch und Natur, Lindlar verbindet-Quartiersentwicklung durch Vernetzung, Noh Bieneen, Ökumenische Initiative Wipperfürth-Radevormwald (mit zwei Projekten), SKFM im Oberbergischen Kreis.
Für das nächste Jahr können interessierte gemeinnützige Vereine ihre Anträge online auf der Homepage der Stiftungen unter www.ksk-koeln.de/stiftungen bis zum 30. März 2026 stellen.
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