HANDBALL

Mit Weck und Busch kam Schwung

pn; 18.12.2019, 23:00 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung ---- Lukas Blohme proftierte enorm von den Freiräumen, welche die offensive Deckung der Gäste boten.
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Mit Weck und Busch kam Schwung

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pn; 18.12.2019, 23:00 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach bleibt auch im letzten Heimspiel des Jahres ungeschlagen – Bombensichere Defensive mit starkem Ivic die Garanten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

Auch im letzten Heimspiel des Jahres bleibt die Schwalbe Arena eine uneinnehmbare Festung. Gegen den TV Hüttenberg hatte der VfL Gummersbach in den Anfangsminuten zwar erhebliche Probleme, nachdem Pierre Busch und Alexander Weck das Spielfeld betreten hatten, dominierten die Hausherren das Spiel aber nach Belieben und bringen sich für die beiden anstehenden Topspiele in Essen und Dortmund in Stellung.

 

VfL Gummersbach – TV Hüttenberg 28:21 (11:8).

 

[Filip Ivic entnervte die Hüttenberger Schützen.]

 

Frühzeitig ging Filip Ivic in den Spagat, fischte Christian Rompfs Wurf wenige Sekunden vor der Pause souverän aus dem langen Eck und ließ sich anschließend von den VfL-Fans für seine achte Parade feiern. Torge Greve kommentierte in seiner norddeutschen Art nach dem Schlusspfiff zwar trocken, dass der Kroate dafür ja da sei, aber auch der VfL-Coach wusste, dass die erste Hälfte ohne seinen starken Torhüter einen ganz anderen Verlauf hätte nehmen können.

 

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Zwar parierte der Schlussmann bereits den ersten Wurf auf sein Gehäuse spektakulär und Alexander Hermann sorgte auch für die schnelle 1:0-Führung, richtig in Tritt kam Gummersbach gegen den Tabellendreizehnten aber nicht. Offensiv wirkte das VfL-Spiel langsam und uninspiriert: Technische Fehler und schwache Abschlüsse luden Hüttenberg geradezu ein. Janko Bozovic fand gegen die offensive Abwehr der Gäste nicht statt und auch Robin Haller verlieh dem Spiel keinerlei zündende Ideen, verlangsamte es vielmehr.

 

[Mit der Einwechslung von Alexander Weck begann der Umschwung.]

 

Die bieder agierenden Hessen scheiterten zwar immer wieder an Ivic und waren offensiv phasenweise ähnlich einfallslos - über 2:3 (11.) stand es nach einer ganzen VfL-Fehlerkette plötzlich aber 3:6 (17.). Und so paradox es klingen mag: Defensiv machte Gummersbach auch zu diesem Zeitpunkt bereits eine gute Figur. Pierre Busch brachte im rechten Rückraum zwar mittlerweile deutlich mehr Dynamik mit als zuvor Bozovic, zum „Gamechanger“ wurde aber erst BHC-Leihgabe Alexander Weck, der nach dem 5:8 (20.) den glücklosen Haller ersetzte – fortan führte Alexander Hermann Regie und setzte den Shooter auch gleich in Szene: Das 7:8 und der 8:8-Ausgleich (24.) gingen auf das Konto des 19-Jährigen.

 

Ein Treffer des wurffreudigen Lukas Blohme sowie ein Doppelschlag von Marvin Sommer stellten die Weichen beim 11:8 bereits zur Pause in einer fehlerbehafteten Partie. Während Gummersbach zu diesem Zeitpunkt sechs Fehlwürfe notierte, hatten die Gäste gegen den starken VfL-Innenblock bereits 13 Fahrkarten gezogen, dazu sechs technische Fehler produziert (der VfL drei).

 

[Auch Pierre Busch sorgte für deutlich mehr Dynamik als Janko Bozovic.]

 

Nach dem Spiel sollte TVH-Trainer Frederik Griesbach von „phänomenalen 20 Minuten“ sprechen, betonte gleichzeitig aber auch, dass „wir am Limit gespielt haben. Besser ging es gerade defensiv nicht.“ Offensiv blieb sein Team nach dem Seitenwechsel zunächst aber weiter vieles schuldig. Thomas Sklenak wurde von der oberbergischen Defensive weiterhin nahezu abgemeldet, Weck und Sommer erhöhten zum 13:8 (34.), ehe Johannes Klein die fast 14-minütige Durststrecke der Gäste beendete – an der Überlegenheit des Erstligaabsteigers änderte das allerdings bis zum 15:9 (36.) wenig.

 

Einige Zeitstrafen ließen den Altmeister in der Folge zwar noch einmal ein wenig stolpern, selbst in doppelter Unterzahl behielt Alexander Weck aber kühlen Kopf und hämmerte den Ball zum 18:13 (46.) in den Winkel. Über 22:14 (50.) und 26:18 (56.) durfte sich der VfL-Anhang allmählich in Weihnachtsstimmung schunkeln, ein letztes kleines Highlight war das feine Handgelenk von Malte Meinhardt, der fast schon im Gensheimer-Stil zum 27:19 traf.

 

Zu den beiden Spitzenspielen in Essen und in Dortmund dürfen die Oberberger nach vier Siegen mit breiter Brust reisen. „Das sind die Duelle, auf die wir uns freuen“, erwartet Torge Greve mit seinem Team einen heißen Endspurt im Dezember.

 

[Der Österreicher tat sich schwer gegen die Hüttenberger Defensive.]

 

Gummersbach: Lukas Blohme (8), Marvin Sommer (7/3), Alexander Weck (4), Yonatan Dayan, Alexander Hermann, Jonas Stüber (je 2), Janko Bozovic, Pierre Busch, Malte Meinhardt (je 1).

 

Hüttenberg: Markus Stegefelt (6/4), Christian Rompf (4), Tomas Sklenak (3), Björn Zintel (3/2), Moritz Lambrecht (2), Johannes Klein, Merlin Fuß, Moritz Zörb (je 1).

 

Siebenmeter

3/3 – 6/7 (Sommer sicher – Zintel scheitert an Puhle).

 

Strafen

10:4 Minuten (2x Bozovic, Busch, Becker, Kontrec – Lambrecht, Hahn).

 

Zuschauer

2612.

 

Schiedsrichter

Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro.

 

Trainerstimmen

Torge Greve (VfL Gummersbach): Am Anfang hatten wir massive Probleme. Wir sind in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Laufen gekommen und haben vorne keine guten Entscheidungen getroffen. Entsprechend haben wir dann auch Gegenstoßtreffer kassieren müssen. Mit unserer Abwehr war ich die ganze Zeit über schon zufrieden und Filip Ivić hat uns gerade am Anfang mit seinen Paraden im Spiel gehalten, so dass Hüttenberg nicht zu einem höheren Vorsprung kam. Danach haben wir aus einer stabilen Abwehr heraus Ballgewinne gehabt und kamen durch die erste und zweite Welle zum Erfolg. Entscheidend waren dann natürlich die sechs Tore vor der Pause und die Tore kurz nach der Pause. Ich sehe Hüttenberg nicht als Abstiegskandidat. Hüttenberg ist unangenehm zu spielen, das hat man auch heute gesehen. Meine Mannschaft hat das am Ende gut und souverän gelöst und jetzt haben wir mit vier Siegen in Folge auch genug Selbstvertrauen für die zwei Endspiele des Jahres gegen Essen und Hamm gesammelt. Ich hoffe, dass uns die Fans auch in diesen beiden Spielen weiter unterstützen werden.

Frederick Griesbach (TV 05/07 Hüttenberg): Glückwunsch an Gummersbach zum letztlich verdienten Sieg. Wir sind trotzdem enttäuscht, denn in den ersten 20 Minuten haben wir phänomenal gedeckt und den VfL vor massive Probleme gestellt und Ballgewinne erzwungen. Das war aber auch schon oberes Limit für uns, besser geht es nicht. Trotzdem steht es dann nur Unentschieden. Im zweiten Teil war es genau umgekehrt, da hat es der VfL in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit besser gemacht. Sie schaffen es dann aber auch daraus eine deutliche Führung zu machen. Genau das macht für mich den Unterschied zu einer Spitzenmannschaft wie dem VfL aus. Ab unserem achten Tor fehlte uns einfach der Mut in die Nahtstelle zu gehen. Dann gibt es hier nichts zu holen. Jetzt müssen wir den Mund abputzen und uns in Bietigheim besser präsentieren.

Ergebnisse und Tabelle

 

 

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