Reichshof – Die Gemeinde hat die diesjährigen Heimatpreise verliehen – Die Gewinner dürfen sich über insgesamt 5.000 Euro freuen – Platz eins geht an die Dorfgemeinschaft „Im Grund“.

Von Peter Notbohm

 

So viele Bewerber wie selten zuvor gab es in diesem Jahr für den Heimatpreis der Gemeinde Reichshof. Zwischen 16 Alternativen, die sich um ein herausragendes Engagement zur Förderung des gesellschaftlichen Miteinanders der Menschen in der Gemeinde verdient gemacht haben, konnte die Jury aus Politik, Verwaltungsvorstand und einem Vertreter des Kreises in 2025 wählen. Den ersten Platz gab es für die Dorfgemeinschaft „Im Grund“, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert.

 

Über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist Dorfgemeinschaft vor allem für das beliebte Fletschenfest in Hahnbuche. In diesem Jahr wurde aber auch erstmals ein Kinder- und Jugendzeltlager organisiert. „Ein starkes Zeichen dafür, wie wichtig es ist, den Zusammenhalt früh zu fördern und junge Menschen aktiv einzubinden. Hier wird Heimat nicht nur bewahrt, sondern an die nächste Generation weitergegeben“, sagte Bürgermeister Jan Gutowski in seiner Laudatio.

 

Der Verein engagiert sich darüber hinaus für die Erhaltung des Dorfplatzes, der mittlerweile ein Begegnungsort für Generationen ist. Bei der Dorfgemeinschaft weiß man schon, wofür man die 2.600 Euro verwenden wird. Erst kürzlich wurden zwei energiesparende Kühlschränke angeschafft, zudem soll eine neue Sitzgruppe für Großeltern und Eltern an den Spielgeräten für einen generationenübergreifenden Spielplatz sorgen.

 

 

Platz zwei ging an den Dorfverein Freckhausen, ein vergleichsweise junger Verein, der erst vor neun Jahren gegründet wurde, sich aber trotzdem „mit großer Leidenschaft der Stärkung der lokalen und regionalen Identität verschrieben hat“, so Gutowski. Hervorzuheben sei hierbei das Engagement für die historische Lambachpumpe sowie die Pflege der ortsbildprägenden Fachwerkhäuser. Ein echtes Highlight ist zudem das auf der Vereinshomepage veröffentliche Mundartlexikon mit Beiträgen, Fotos und Geschichten aus dem Dorfleben. Den dritten Platz erhielt die KG Rot-Weiß Denklingen. „Dass Denklingen, neben Köln selbst, zu den bekanntesten Karnevalshochburgen rund um den Kölner Dom zählt, ist nicht zuletzt Ihrem Engagement zu verdanken“, sagte das Gemeindeoberhaupt.

 

Die Preise waren mit 2.600, 1.600 und 800 Euro dotiert. Die auszuzeichnenden Projekte oder Initiativen mussten einen besonderen Beitrag aus mindestens einem von drei Bereichen leisten. Die „Bewahrung und Stärkung der lokalen und regionalen Identität“, die „Förderung der Gemeinschaft und des gesellschaftlichen Zusammenhalts der Menschen durch Engagement im kulturellen, sozialen oder interkulturellen Bereich“ und die „Erhaltung und Pflege von Tradition / Brauchtum“.

 

Auch Frank Herhaus, Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises, war begeistert von der Vielzahl an Bewerbungen: „Das zeigt, dass das Thema Dorfentwicklung ein wichtiger Teil des Oberbergischen Kreises und der Gemeinde Reichshof ist. Reichshof sticht auch immer bei unserem Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ heraus und es ist wichtig, die Dorfgemeinschaften zu unterstützen.“

 

Üblicherweise wird der Heimatpreis innerhalb einer Ratssitzung verliehen. Dieses Jahr musste man sich wegen terminlicher Schwierigkeiten allerdings in exklusiver Runde im Ratssaal treffen. Auch den „greifbaren“ Heimatpreis in Form eines kleinen Pokals gab es am Montag noch nicht. Dieser befände sich noch in Zustellung, musste Bürgermeister Gutowski zugeben und ergänzte augenzwinkernd: „Aber der wichtigste Teil ist bereits geklärt. Die Preisgelder sind schon auf ihren Konten.“