REICHSHOF

Neue Untersuchung zeigt: Jede dritte Straße in Reichshof in desolatem Zustand

pn; 09.12.2025, 14:05 Uhr
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Fotos: Peter Notbohm ---- Nicht nur die Straße „Unter der Helle“ in Hunsheim befindet sich im Reichshofer Gemeindegebiet in einem desolaten Zustand und ist sanierungsbedürftig.
REICHSHOF

Neue Untersuchung zeigt: Jede dritte Straße in Reichshof in desolatem Zustand

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pn; 09.12.2025, 14:05 Uhr
Reichshof – Die Gemeindestraßen bleiben ein Dauerthema – Eine interne Untersuchung der Gemeinde belegt Handlungsbedarf – 70 Prozent der Straßen zeigen Schadensbilder.

Von Peter Notbohm

 

Dass sich viele Straßen in der Gemeinde Reichshof in einem schlechten Zustand befinden, ist längst kein Geheimnis mehr. Nun hat es die Gemeinde auch schwarz auf weiß: Mehr als 70 Prozent der Gemeindestraßen weisen nicht unerhebliche Schäden auf. Das ist das Ergebnis eines internen Berichts der Gemeindeverwaltung, der vergangene Woche im Bau-, Planungs-, Verkehrs-, und Umweltausschuss vorgestellt wurde. „Ziel war es, einmal festzustellen, wie unsere Straßen tatsächlich aussehen und um Pläne zu entwickeln, wie wir in Zukunft dagegen vorgehen wollen“, sagt Sarah Schmidt, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters.

 

Bislang hatte die Gemeinde kein Geld in die Hand genommen, um sich von externen Gutachtern den für jeden ersichtlichen Zustand bestätigen zu lassen. „Die Mittel dafür haben wir bislang lieber verbaut“, so Schmidt. Durch die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge hat sich die Gesetzeslage nun aber verändert, sodass die Gemeinde das Thema konzeptionell angehen will und dafür eine Priorisierung unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren erstellt hat, um den technischen Zustand zu erfassen. Dazu zählen neben einem möglichen Schadensbild auch die äußeren Gegebenheiten: handelt es sich um um eine Durchgangsstraße oder um eine Sackgasse? Sind ein Regenwasser- oder Mischwasserkanal vorhanden oder muss neugebaut werden?

 

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Der Fokus lag vor allem auf innerörtlichen Straßen. Insgesamt wurden 238 Kilometer an Gemeindestraßen, davon etwa 177 Kilometer innerorts, bewertet und in insgesamt sechs Zustandsklassen eingeteilt. Einer der negativen Spitzenreiter ist die Straße „Unter der Helle“ in Hunsheim, die sich in einem besonders schlechten Zustand befindet. Auf insgesamt fünf Prozent der Reichshofer Gemeindestraßen trifft diese Beschreibung zu. 28 Prozent haben umfangreiche Schäden und 39 Prozent weisen erkennbare Schäden unterschiedlicher Art auf. Nur an drei Prozent ist überhaupt kein Schaden zu erkennen.

 

Geplant ist zunächst jedes Jahr eine Maßnahme nach dem Kommunalabgabengesetz und eine Maßnahme nach BauGB mit Anliegerbeiträgen, „um die Werte unserer Infrastruktur ein bisschen nach oben zu korrigieren“, sagt Ludger Müller vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr. Zwar würde man im Reichshofer Rathaus gerne sofort mehr angehen (Müller: „am liebsten sofort zehn Straßen“), man müsse aber realistisch und mit Fingerspitzengefühl an die Thematik herangehen, da Straßensanierungen auch den gemeindlichen Haushalt zu 20 Prozent belasten. Angesichts leerer Kassen und eines drohenden Haushaltssicherungskonzepts ein Tanz auf dem Drahtseil.

 

 

Aus dem Ausschuss

 

  • Möglichst in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 sollen die ersten Bagger für den Anbau an der Grundschule Wildbergerhütte anrollen. Die Grundschule hat laut dem aktuellen Schulentwicklungsplan einen Bedarf von zwei weiteren Klassenräumen, ist seit diesem Jahr dauerhaft zweizügig und kehrt zum jahrgangsbezogenen Unterricht zurück. Momentan verfügt die Schule dank einem Container über 13 Klassenräume. Der Anbau wird in Erd- und Untergeschoss vier Klassen beherbergen können und eine zusätzliche Nutzfläche von 500 Quadratmetern bringen. Im Untergeschoss soll der Gymnastikraum für eine Mehrzwecknutzung erweitert werden, sodass dort künftig Veranstaltungen und Einschulungen stattfinden könnten. Die Gemeinde schätzt die Baukosten zwischen 2,5 und drei Millionen Euro. Möglich wird der Anbau durch die Mittel aus dem Sondervermögen der Bundesregierung. Nach der Fertigstellung muss zudem der Bestand energetisch saniert werden.

 

  • Die Gemeinde ist damit gescheitert, den Bereich Konradshof in Eckenhagen wieder als Potentialfläche in den Regionalplan Köln aufnehmen zu lassen. Die Bezirksregierung hatte die Fläche Konradshof infolge der Stellungnahme von Naturschutzverbänden nicht mehr als allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt. Sehr zum Missfallen von Reichshofs Verwaltung, die entgegnet hatte, dass man das Areal unbedingt weiter als Entwicklungsfläche benötige (OA berichtete). Die Bezirksregierung folgte der Stellungsnahme des Reichshofer Rathauses aber nicht. Der Regionalplan trat am 29. Oktober offiziell in Kraft.

 

  • Auf Anfrage der FWO teilte die Verwaltung mit, dass man hoffe, den Zeitplan bei den Arbeiten an der Turnhalle Wildbergerhütte einzuhalten. „Wir wollen bis Ende April fertig sein“, so Sarah Schmidt. Viel länger darf die Maßnahme allerdings auch nicht dauern. Um die Fördervoraussetzungen zu erfüllen, muss sie bis zum 30. Juni fertiggestellt und abgerechnet sein.

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