REICHSHOF

Eckenhagener Hausarzt hört auf – Nachfolger hat bereits begonnen

Red; 14.07.2022, 13:44 Uhr
Foto: Gemeinde Reichshof ---- Bürgermeister Rüdiger Gennies begrüßte Dr. Hendrik Halfar (Mitte) in Eckenhagen. Dr. Rüdiger Glase wird seinen Nachfolger noch einige Zeit unterstützen.
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Eckenhagener Hausarzt hört auf – Nachfolger hat bereits begonnen

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Red; 14.07.2022, 13:44 Uhr
Reichshof – Nach 38 Jahren gibt Dr. Rüdiger Glase seine Praxis auf – Sein Nachfolger Dr. Hendrik Halfar hat ihn zum 1. Juli abgelöst.

Bereits 1984 kam Dr. Rüdiger Glase nach Eckenhagen und hat sich seitdem einen großen Patientenstamm erarbeitet. Dass der mittlerweile 72-jährige Mediziner seine Praxis nun aufgeben wollte, stellte die Gemeinde Reichshof vor die schwierige Aufgabe, einen Nachfolger zu finden. Nach wie vor wollen viele junge Ärzte nicht auf dem Land arbeiten. Das Landarztleben sei ein Full-Time-Job, schlecht bezahlt und man hat hohe Kosten. Zudem machen zunehmende bürokratische und informationstechnische Hürden einem das Leben schwer, listet der Blog „Landarzt sein“ die Vorbehalte vieler junger Medizinstudierender auf.

 

Die lange und aufreibende Suche fand nun nach mehreren Jahren aber doch ein positives Ende: Dr. Hendrik Halfar erhielt von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein die Bestätigung, dass er die Landarztpraxis am Rodener Platz in Eckenhagen übernehmen kann. Seit 1. Juli ist er tätig und wird von Dr. Rüdiger Glase noch einige Zeit unterstützt. Der 32-jährige Mediziner ist in Bergisch Gladbach geboren, wuchs aber in Eckenhagen auf und war auf der Suche nach einer Niederlassung. „Der Klinikalltag sagte mir nicht zu. Als Hausarzt hat man eine größere Bandbreite an Patienten und Krankheitsbildern. Die Betreuungszeiten sind länger, statt einem Durchgangsverkehr wie in einer Klinik“, erklärt der Internist seine Beweggründe.

 

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Den Kontakt in die Heimat habe er nie verloren. Seine Mutter ist Leiterin der Gesamtschule und viele Freunde aus Jugendtagen leben in der Nähe. Auch er kennt die gängigen Vorurteile: „Als niedergelassener Hausarzt kommen nun neue Aufgaben auf mich zu. Viele meiner Mitstudierenden schreckt das wirtschaftliche Risiko, die Personalverantwortung und der Bürokratismus ab“. Durch Fördergelder des Landes, der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und seitens der Gemeinde Reichshof wird sein Start aber erleichtert: ein neues Ultraschallgerät ist schon bestellt.

 

Glase und Halfar bemängeln, dass die Niederlassungsregeln der KV Nordrhein zu formalistisch sind. Dieser Meinung schließt sich auch Bürgermeister Rüdiger Gennies an: „Die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ist eines der wichtigsten, wenn nicht sogar das wichtigste Thema eines Bürgermeisters.“ In Wildbergerhütte habe man 2017 Mohamed Hasse als Nachfolger der Praxis Stube gewonnen, 2019 trat das Ehepaar Schelo in Denklingen die Nachfolge von Dr. Edelbroich an. „Es werden leider nicht gemeindescharf die Sitze der KV verteilt, sondern in Fördergebiete eingeteilt. Reichshof gehört neben Gummersbach, Bergneustadt, Wiehl und Marienheide in ein solches Fördergebiet“, so Gennies. „Und die Gefahr bestand, dass der Eckenhagener Sitz in die Nachbarkommunen abwandern könnte."

 

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