Lindlar – Beim Kreisparteitag der SPD Oberberg standen Vorstandswahlen auf dem Programm – Freude über Wahlergebnis – Mitgliederzahlen weiter rückläufig.

Die SPD Oberberg wird auch weiterhin von Thorsten Konzelmann als Vorsitzender geführt. Auf dem Kreisparteitag in Lindlar stimmten 77 von 80 Delegierten für eine weitere Amtszeit des amtierenden Kreisparteivorsitzenden. Als seine Stellvertreter fungieren die ebenfalls wiedergewählten Dr. Roland Adelmann, Regina Bilstein und neu der bisherige Beisitzer Marco Mann. Kassiererin ist weiterhin Ursula Mahler und neue Schriftführerin Katja Hoffmann. Beisitzer sind Anne Pampus, Daniel Grütz, Tim-Oliver Kremer, Max Kaiser, Stefan Kleinjung und Annika Jaschke.

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Es war pandemiebedingt der erste Parteitag nach längerer Pause, wie Konzelmann zu Beginn bemerkte. Der amtierende Vorstand war fast auf den Tag genau drei Jahre im Amt statt der üblichen zwei. In den Berichtszeitraum fiel zum einen die Kommunalwahl in NRW, bei der die SPD Oberberg mit einem „tiefblauen Auge“ davongekommen sei und trotz Mandatsverlusten die zweitstärkste Kraft im Kreis geblieben sei. Und zum anderen die für die Sozialdemokraten erfreulich verlaufende Bundestagswahl.

„Wir können davon ausgehen, dass wir mit Olaf Scholz in einigen Wochen den vierten sozialdemokratischen Bundeskanzler stellen werden. Das war lange nicht vorstellbar“, so Konzelmann. Die Regierungsarbeit mit den Grünen und der FDP werde spannend. „Wir werden an der Sozialpolitik gemessen werden.“ Leider habe die SPD Oberberg keine direkte Anbindung nach Berlin mehr, da Michaela Engelmeier den Sprung in den Bundestag erneut verpasste und sich auf eigenen Wunsch aus der Parteipolitik und somit auch dem SPD-Bundesvorstand zurückzieht.

Engelmeier verabschiedete sich mit einem kleinen Rückblick und wurde von den Delegierten mit stehendem Applaus gewürdigt. An der aktuellen Regierungsbildung ist sie nach eigener Aussage noch in beratender Funktion für die Nahost- und Sportpolitik beteiligt.

Aus der Kreistagsfraktion berichtete Sven Lichtmann, der den Fraktionsvorsitz nach dem plötzlichen Tod von Ralf Wurth kurzfristig übernommen hatte. Beim Gedenken an die verstorbenen Parteimitglieder hatte Konzelmann Wurth noch einmal besonders gewürdigt.

Als dramatisch und alarmierend bezeichnete der Parteivorsitzende die Mitgliederstruktur der SPD Oberberg. Mehr als die Hälfte der Mitglieder sind 50 bis 80 Jahre alt und gleichzeitig würden wenig junge Menschen nachrücken. Aktuell zählt die Partei nur noch knapp unter 1.000 Mitglieder – genauer gesagt 996.

Neben Michaela Engelmeier verabschiedeten sich auch Susanne Maaß (stellv. Vorsitzende), Dr. Gero Karthaus (Beisitzer) und Daniela Kämper (Beisitzerin) aus dem Kreisvorstand. Der alte Vorstand war einstimmig entlastet worden. Nach dem Erfolg bei der Bundestagswahl wolle die SPD im Kreis jetzt den Schwung mitnehmen in den Wahlkampf für die NRW-Landtagswahl im Mai 2022, sagte Konzelmann im Ausblick.