POLITIK

Wird das Franz-Dohrmann-Haus verkauft?

ls; 13.02.2020, 12:10 Uhr
Archivfoto: Leif Schmittgen - Im vergangenen Sommer stellte Bürgermeister Stefan Meisenberg mögliche Nutzungspläne des Franz-Dohrmann-Hauses aus Sicht der Gemeinde vor, jetzt wird es eventuell weiterverkauft.
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Wird das Franz-Dohrmann-Haus verkauft?

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ls; 13.02.2020, 12:10 Uhr
Marienheide – Offenbar weitreichende Mitteilungen gab es gestern im Rat nicht nur zum ehemaligen Rüstzeitheim, sondern auch zum Gewerbegebiet Griemeringhausen - - DRK stellt erste Gedanken zum Dohrmann-Haus vor.

Von Leif Schmittgen

 

+++ 2. Meldung, heute, 12:10 Uhr +++

 

Das sagt das DRK zum Franz-Dohrmann-Haus

 

DRK- Geschäftsführer Skorupski berichtet auf Nachfrage, dass man sich durchaus vorstellen könne, künftiger Eigentümer des Geländes zu werden. „Wir prüfen die wirtschaftliche Machbarkeit und weitere Rahmenbedingungen eines Kaufes. Dafür führen wir hausintern aber auch mit der Gemeinde Gespräche“, berichtet Skorupski. Erst wenn „diese Hürde“ genommen sei, der Geschäftsführer rechnet im April mit einem Ergebnis, wolle man sich mit der weiteren Planung auseinandersetzen. Trotzdem gibt es beim DRK bereits jetzt Gedankenspiele, was auf der rund 3.400 Quadratmeter großen Nutzfläche möglich sein kann: „Ein Dienstleistungszentrum für mehrere Generationen, wäre dort möglich“, verrät er erste wage Gedankenspiele über eine mögliche Nutzung. Ob dort eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren entsteht, eine Kita eigerichtet oder eine Jugendbetreuung angeboten wird, sei Teil der ersten Überlegungen.

 

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Außerdem könne man sich vorstellen, auch die Hauptgeschäftsstelle, wegen der großen Nutzfläche aber auch aus finanziellen Aspekten, dort unter dem gleichen Dach anzusiedeln. Am derzeitigen Standort in Gummersbach, ist das DRK Mieter. Auch deswegen kommt für Skorupski nur ein Kauf infrage, ein Mietinteresse bestünde seitens des DRK nicht. Außerdem berichtet der DRK-Chef, dass man die vorhandene Bausubstanz zumindest von außen erhalten möchte, ein Innenumbau des Gebäudes aber zwingend notwendig sei. „Wir hoffen auf eine Lösung, von der beide Seiten (DRK und Gemeinde) etwas haben“, ist der Geschäftsführer guter Dinge, den Zuschlag von der Gemeinde für einen angemessenen Kaufpreis zu bekommen.

 

 

+++ 1. Meldung, gestern, 16:45 Uhr +++

 

Die Tagesordnung des öffentlichen Teils der gestrigen Ratssitzung im Marienheider Rathaus war nach rund 30 Minuten „abgearbeitet“ – Rekordverdächtig schnell: Inhaltlich ans Eingemachte ging es offensichtlich im anschließenden – nicht für die Öffentlichkeit bestimmten – zweiten Teil weiter. Und der hatte es nach OA-Informationen in sich.

 

Der SPD-Antrag, der sich auf künftige Nutzungsmöglichkeiten des Franz-Dohrmann-Hauses (OA berichtete) bezog, wurde in eben jenen Teil verschoben, offensichtlich aus triftigem Grund. Wie bekannt wurde, steht die Gemeindeverwaltung seit etwa sechs Monaten mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Verkaufsverhandlungen. Darüber wurden die politischen Vertreter von Bürgermeister Stefan Meisenberg am Abend informiert, der mit dem DRK-Geschäftsführer Martin Skorupski in Kontakt steht. Ob Teile des 2019 vorgestellten Nutzungskonzepts auch vom möglichen Käufer umgesetzt würden, ließ Meisenberg auf Nachfrage offen und verwies an den DRK. Skorupski war für eine Stellungnahme heute nicht mehr zu erreichen.

 

Und eine zweite spannende Frage, mit weitreichenden Folgen, stand gestern auf der Tagesordnung: Der Verkauf einer Grundstücksparzelle im Ortsteil Griemeringhausen an den dort ansässigen Hundeverein „Wildbahn“, dessen Fortbestand von einer Entscheidung abhängig sein kann (OA berichtete). Die Veräußerung sollte eigentlich beschlossen oder eben abgelehnt werden. Ein Ergebnis wollte Meisenberg auf Nachfrage nicht bekanntgeben, allerdings erfuhr OA aus anderen Kreisen, dass die Abstimmung auf unbestimmte Zeit vertagt wurde. Auch das wollte der Bürgermeister nicht direkt kommentieren, meinte aber, „dass man an einer Lösung arbeite, die beide Seiten (Kommune und Verein) zufriedenstellen könnte“. Er wolle zuerst mit Vereinsvertretern über mögliche Lösungen sprechen. Sollte das Grundstück letztendlich verkauft werden, könnte das gleichzeitig das Aus für eine geplante Erweiterung des dortigen Gewerbegebietes bedeuten.

 

Großes Thema im „öffentlichen“ Teil der gestrigen Sitzung war der Klimaschutz.  Nachdem der Marienheider Gemeinderat im vergangenen Herbst die Ausrufung des Klimanotstandes verweigert hatte, möchte man sich nun auf anderem Wege für das Thema Umwelt und Klima starkmachen, und zwar langfristig. Nach Antrag der Bündnisgrünen votierte man einstimmig für die Einstellung eines Klimaschutzbeauftragten. Eine Stelle, die mit bis zu 90 Prozent aus Fördertöpfen finanziert werden kann.

 

Die Sache hat allerdings einen Haken, wie Bürgermeister Stefan Meisenberg gestern im Rat verdeutlichte. Die Stelle muss laut Förderrichtlinien auf drei Jahre befristet sein - und darf nicht verlängert werden. Da man sich in Marienheide aber länger mit dem Thema beschäftigen will, soll eine zweite Fachkraft rekrutiert werden, der Stellenplan der Gemeinde lässt das zu. In diesem Zusammenhang plant man die Einführung eines Führungsstabes, der sich - neben dem Thema Umwelt - auch mit Fremdenverkehr, Infrastruktur und weiteren Themen beschäftigen könnte – und dem Bürgermeister direkt unterstellt ist. „Wir werden nach Ablauf der Befristung alles versuchen, beide Stellen auch weiterhin im Haus zu halten“, so Meisenberg abschließend.

KOMMENTARE

1

Aber damals nur schnell das Gebäude kaufen, damit die FCBG es nicht bekommt... was für eine armselige Politik!

Andrea Bietz, 13.02.2020, 11:35 Uhr
2

erst sehr positiv kaufen, um es sehr positiv umfangreich zu verwerten zu können in der Gemeinde! - es jedoch nunmehr zu verkaufen, da man sich ganz offensichtlich sehr heftig dabei verschätz hat (!?) - tolle Wurst (!!)

Herden, 13.02.2020, 14:18 Uhr
3

Schade dass man damals so gegen eine Nutzung durch die FCBG agiert hat. Nun wird offensichtlich, dass eine Eigennutzung nur ein Vorwand war. Schade. Es wäre eine Aufwertung des Schulstandortes Marienheide gewesen. Enttäuschend!

Roberto Weyda, 16.02.2020, 22:14 Uhr
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