POLITIK

"Wir müssen uns gegenseitig unterstützen"

us; 01.05.2023, 16:49 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- Die Zuhörer lauschten aufmerksam den Redebeiträgen aller Referenten der Mai-Kundgebung.
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"Wir müssen uns gegenseitig unterstützen"

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us; 01.05.2023, 16:49 Uhr
Gummersbach - Zur Kundgebung unter dem Motto "Ungebrochen solidarisch" hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund heute am Tag der Arbeit auf den Gummersbacher Bismarckplatz eingeladen.

Von Ute Sommer

 

Zur traditionellen Mai-Kundgebung am Tag der Arbeit haben heute der erste Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach, Werner Kusel, und Gewerkschaftssekretär Haydar Tokmak zahlreiche Gewerkschaftler, Vertreter aus Politik, aus Kommunen und aus den Kulturvereinen auf dem Bismarckplatz begrüßt. Kusel sagte, dass der russische Überfall auf die Ukraine eine Vielzahl drängender Diskussionen aufgeworfen habe, wie etwa die Fragen nach Energiesicherheit, wegbrechenden Handelsbeziehungen, der Flüchtlingsproblematik und Waffenlieferungen.

 

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"Wie und wohin entwickeln sich Europa, Deutschland, NRW und nicht zuletzt Oberberg?" Solidarität sei der Schlüssel, mit dem die berechtigen Interessen vieler Menschen unter einen Hut gebracht werden könnten. Als Stimme der Arbeitnehmer müssten IG Metall und DGB ihre Forderungen nach angemessenen Löhnen und die Sicherung der Lebens-und Arbeitsbedingungen stets neu formulieren, auch dafür sei man heute "Ungebrochen Solidarisch" zusammengekommen.

 

[Haydar Tokmak lobte die Idee der anwesenden Vereine, Speisen und Getränke  der Mai-Kundgebung zu sponsern und gegen eine Spende zu Gunsten der Erdbebenopfer in der Türkei zur Verfügung zu stellen.]

 

In den Mittelpunkt seiner Mai-Ansprache stellte Haydar Tokmak den Angriffskrieg auf die Ukraine und erinnerte an die katastrophalen Folgen der Erdbeben in der Türkei und Syrien. "Wir müssen uns gegenseitig unterstützen, als globale Gemeinschaft zusammenstehen und uns durch die schwierigen Zeiten hindurch helfen." Solidarität sei nicht nur mit Blick in die Welt gefordert, sondern, angesichts der sich kontinuierlich weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich, gesellschaftspolitisch unerlässlich. Altersarmut , Lohndumping und Fachkräftemangel bezeichnete er als die größten Herausforderungen der Gegenwart, die zu bekämpfen stete Aufgabe seiner Arbeitnehmervertretung sei.

 

Für die IG Metall Jugend Oberberg, die rund 2.500 junge Metaller im Kreis vertritt, machte Azubi Finn Zeppenfeld die Missstände an den Berufsschulen deutlich. Lehrermangel, Unterrichtsausfall und schlechtes Zeitmanagement seien an der Tagesordnung, Probleme , die dazu geführt hätten, dass oberbergische Firmen ihre Nachwuchskräfte auf Kölner Berufsschulen schickten. In der Folge hätten sich Klagen über die unangemessene Reisedauer und -strecke (130 Kilometer), Zugausfälle und die Umweltfrage gesammelt.

 

In einer anonymen Befragung in Reihen der Ausbilder habe sich zudem herauskristallisiert, dass die Berufsschulen den Ansprüchen der Betriebe aktuell nicht gerecht würden. Als starker Wirtschaftsstandort benötige die Region aber gute Fachkräfte mit breiter und qualitativ hochwertiger Ausbildung. Zeppenfeld forderte eine verbesserte Kommunikation und Kooperation zwischen Kreisverwaltung, Schulen und Betrieben.

 

Mit einem Rückblick in die Geschichte erinnerte Gerhard Jenders von "Oberberg ist bunt, nicht braun!" an die nationalsozialistische Machtübernahme, in deren Rahmen die NSDAP am 2. Mai 1933 die Gewerkschaften mit einem Verbot belegte und sie in der Deutschen Arbeitsfront gleichschaltete. "Klare Kante gegen Rechts muss  zum Grundzug der Politik werden." Als "Stimme der Migranten" (Alevitisches Kulturzentrum und Afrika-Union) machte sich Kübra Satiroglu für ein Verbot aller rassistischen Parteien stark.

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