POLITIK

Windräder bei :metabolon sind (vorerst) vom Tisch

ls; 16.05.2024, 13:30 Uhr
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Symbolfoto: Simon auf Pixabay.
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Windräder bei :metabolon sind (vorerst) vom Tisch

ls; 16.05.2024, 13:30 Uhr
Engelskirchen – Die Zahl von bis zu 15 Windkraftanlagen soll deutlich reduziert werden – Nur noch eine anstatt drei Flächen - Protest vor dem Rathaus.

Es hat in den vergangenen Monaten viele Gespräche zwischen Gemeinde, Grundstückseigentümern, Projektplanern und Anwohnern sowie einen Informationsabend (OA berichtete) zum Thema Windkraft im Engelskirchener Gemeindegebiet gegeben. Bei der gestrigen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses präsentierte die Verwaltung erste Ergebnisse zum weiteren Vorgehen. Ergebnis der Bestandsaufnahme ist unter anderem, dass die vier geplanten Windkraftanlagen unterhalb von :metabolon zumindest vorerst nicht realisiert werden und das begonnene Projekt von Verwaltungsseite gestoppt wird.


„Das heißt aber nicht, dass dort in den nächsten Jahren nichts mehr gebaut wird“, kommentierte Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus das Aus für das Vorhaben. Eigentlich musste bis zum Sommer die Einbringung der Gemeinde zur Regionalplanänderung und damit der Flächenzuweisung für mögliche Windkraftanlagen bei der Kölner Bezirksregierung vorliegen. Die Frist verzögert sich laut Karthaus aber aus diversen Gründen bis zum Herbst. Das gebe Politik und Verwaltung wiederum Zeit, um sich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Wir möchten uns Anlagen in den Höhen des Hunsrücks anschauen, bevor wir weitere Schritte planen“, berichtete der Bürgermeister.

 

Fest steht aber bereits jetzt, dass es keinesfalls zur Realisierung von bis zu 15 solcher Anlagen kommt. Damit hätte man laut Karthaus den gesamten Oberbergischen Kreis mit Strom versorgen können und man wolle keinesfalls der „Regionshotspot“ für Windräder werden. Das Gemeindeoberhaupt schätzt, dass man zwischen vier und maximal sieben Anlagen realisieren und damit den Gesamtstrombedarf in Engelskirchen (rechnerisch 4,5 Anlagen) decken werde. Nach dem Wegfall der :metabolon-Fläche schrumpft die Anzahl der ursprünglich drei anvisierten Gebiete auf ein Areal zusammen.


Im Südwesten von Engelskirchen - am Heckberg - wurden zwei Flächen zu einer zusammengelegt. Die Interessenten hatten an ähnlichen Stellen unabhängig voneinander Potenziale entwickelt, dabei kam es zu Überschneidungen, die nunmehr zusammengefügt werden. „Wir sind überzeugt, dass es in diesem Gebiet wesentlich weniger Belastungen als unterhalb von :metabolon gibt“, so Karthaus‘ Einschätzung. Ganz bewusst hatte man im Gremium auf einen Beschluss und damit eine Empfehlung an den Gemeinderat verzichtet, um genügend Bedenkzeit für die weitere Planung zu haben.

 

Demonstration von Windkraftgegnern

 

Dass es bei dem Vorhaben durchaus „Gegenwind“ gibt, zeigten vor der gestrigen Sitzung etliche Bürger. Nach Aufruf der eigens gegründeten Initiative „Bergische Bürger für Naturschutz“ waren Windkraftgegner durch den Ort zum Rathaus gezogen und hatten ihren Unmut zu dem Vorhaben mit Plakat, Pfeife und Stimme untermauert. Aus Sicht der Demonstranten sei die Belastung für die Bürger zu hoch.

 

Anders als bei der Windkraft ist bei der Ausweisung von Photovoltaikflächen keine Änderung des Regionalplans notwendig. Zur Orientierungshilfe hat der Oberbergische Kreis für alle Kommunen einen Leitfaden herausgegeben, an den man sich unverbindlich bei der Ausweisung von Flächen halten kann. Wie Fachbereichsleiter Marcel Siebertz gestern mitteilte, stimmten die Ziele der Gemeinde mit Ausnahme eines Punktes überein. Darin heißt es, dass Waldflächen per se als mögliche Planungsfläche herausfallen.


Während das auf die Topografie der übrigen Kommunen gut anwendbar sei, würde sich die Lage wegen des hohen Waldanteils von 60 Prozent in Engelskirchen anders darstellen. So kann man sich im Ausschuss durchaus vorstellen, eine Fichten-Kalamitätsfläche künftig für Photovoltaikanlagen zur Verfügung zu stellen. Auch hier fasste der Ausschuss keinen Beschluss, um sich alle Möglichkeiten offenzuhalten. In Engelskirchen halte sich die Investitionsbereitschaft für solche Anlagen laut Siebertz aber sowieso in Grenzen. Es gebe sehr wenige Anfragen, die von der Verwaltung jeweils einzeln bearbeitet werden.

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