POLITIK

Wieder mehr Handlungsspielraum

ls; 07.10.2021, 13:35 Uhr
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Wieder mehr Handlungsspielraum

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ls; 07.10.2021, 13:35 Uhr
Engelskirchen - Gestern wurde im Rat der Haushaltsentwurf eingebracht - Kämmerer kalkuliert mit einem ausgeglichenen Etat.

Von Leif Schmittgen

 

Bei der gestrigen Ratssitzung fiel Engelskirchens Kämmerer Laszlo Kotnyek ein Stein vom Herzen: Nach zehn Jahren verlässt die Kommune den Stärkungspakt und hat dadurch wieder mehr Handlungsspielraum, Vorhaben müssen nicht mehr wie bisher von der Bezirksregierung abegesegnet werden. Bei der Einbringung des Haushalts präsentierte der Kämmerer dem Gremium eine schwarze Null. Erträgen von 43,7 Millionen Euro stehen Aufwendungen in gleicher Höhe gegenüber. Die größte Unbekannte bei der Kalkulation ist die Kreisumlage. Wie hoch die Abgabe tatsächlich sein wird, steht erst im Dezember fest. „Da die LVR-Umlage steigt, rechne ich mit höheren Kosten“, prognostizierte der Kämmerer.

 

Eigentlich war im vergangenen Jahr eine Erhöhung von Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer eingeplant. Dies wird verschoben, mittelfristig werde man um eine Anhebung der Hebesätze aber nicht herumkommen. Aufgrund der Coronapandemie war es zu Einbrüchen bei derGewerbesteuer (39 Prozent der Gesamteinnahmen) gekommen. „Engelskirchen hat sich im kreisweiten Vergleich gut erholt. Deswegen rechne ich mit einem deutlichen Plus“, so der Kämmerer. Die Auswirkungen von Corona werden 2022 trotzdem noch zu spüren sein, weshalb man unter dem Strich mit einem Minus von 2,1 Millionen Euro durch die Pandemie rechnet.

 

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 Eine Konstante in der Kalkulation: Das Zinsniveau ist weiterhin niedrig. Das lässt den Schuldenberg der Gemeinde von derzeit 68,8 Millionen Euro (Liquiditäts- und Investitionskredite) weiter schrumpfen. Die Zinsaufwendungen sinken um gut 108.000 Euro im Vergleich zum aktuellen Jahr. Die größte Investition im nächsten Jahr wird der Breitbandausbau sein. 4,35 Millionen Euro will die Gemeinde ausgeben, Fördermittel werden die Aufwendungen deckeln. Rund 1,8 Millionen Euro sind für die Erweiterung des Aggertalgymnasiums eingeplant. In welchem Umfang Feuerwehrhäuser zeitgemäß saniert werden, hängt von der Vergabe von Fördermitteln ab. Hier hofft die Gemeinde auf positive Bescheide.

 

"Unsere Kosten haben wir im Griff, die Kreisumlage leider nicht“, resümierte Laszlo Kotnyek die Planungen. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus appellierte im Anschluss an die Politiker, nicht den Kreis für die Erhebung der Umlage zu kritisieren, sondern bei Bund und Land, die die Vorgaben machen, anzuklopfen.

 

Eckdaten des Haushalts

 

Erträge (In Klammern: Vergleich zum Vorjahr)

 

Insgesamt: 43.765.126 Euro

 

Darin unter anderem enthalten:

 

Gewerbesteuer: 17.085.000 Euro (+823.000 Euro)

Einkommensteuer: 10.471.000 Euro (+429.000 Euro)

Grundsteuern: 4.017.000 Euro (+ 11.000 Euro)

Zuweisungen des Landes: 2.087.000 Euro (-327.000 Euro)

Umsatzsteuer: 2.082.000 Euro (-149.000 Euro)

 

Aufwendungen

 

Insgesamt: 43.765.126 Euro

 

Darin unter anderem enthalten:

 

Kreisumlage: 21.479.000 Euro (+ 1.212.000 Euro)

Personal- und Versorgung: 6.066.000 Euro (-39.000 Euro)

Gewerbesteuerumlage: 1.198.000 Euro (+ 44.000 Euro)

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