POLITIK

Wieder gemeinsam gegen Rechtsextremismus

Red; 25.02.2024, 11:00 Uhr
Fotos: Jörg Mehlhorn.
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Wieder gemeinsam gegen Rechtsextremismus

Red; 25.02.2024, 11:00 Uhr
Lindlar - Kundgebung musste gestern vorzeitig abgebrochen werden.

Wegen eines medizinischen Notfalls musste die zweite große Kundgebung gegen Rechtsextremismus in Lindlar vorzeitig abgebrochen werden. Über 50 Musiker hatten sich auf dem Lindlarer Marktplatz aufgestellt, drei Redner hatten ihre Appelle vorgetragen, als eine Frau in der Nähe der Bühne plötzlich zusammenbrach und einen Herzstillstand erlitt. Ärzte aus dem Publikum leisteten schnell Erste Hilfe, andere Teilnehmer holten einen Defibrillator. Dank des schnellen Einsatzes war die Frau bald wieder ansprechbar und wurde von dem eingetroffenen Notarzt und Rettungssanitätern weiter behandelt und schließlich ins Krankenhaus gefahren.

 

 

Vor diesem abrupten Ende hatten die rund 400 Teilnehmer der Kundgebung schon eindringliche Appelle und dazwischen Musikstücke gehört und kräftig applaudiert. In seiner Willkommensrede erinnerte Versammlungsleiter Ingo Harnischmacher an den zweiten Jahrestag vom Kriegsbeginn in der  Ukraine.  Er formulierte den tiefen Wunsch nach Frieden auf der Welt, besonders angesichts der Konflikte in der Ukraine und in Israel.

 

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Veranstalter der Kundgebung war das Bündnis für Demokratie und Frieden, das sich schnell zusammen gefunden hat aus den Lindlarer Parteien, verschiedenen Organisationen und Kirchen. Es wird in Kürze auch offiziell gegründet. Gerhard Jenders als Vorsitzender des Vereins „Oberberg ist bunt, nicht braun“ erinnerte an den schnellen Aufstieg des Nationalsozialismus vor dem Zweiten Weltkrieg und zog Parallelen zur heutigen Situation, in der es wieder um Ausgrenzung von Minderheiten gehe.

 

 

Er freue sich von Herzen, betonte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, dass es in Lindlar jetzt schon zum zweiten Mal eine große Kundgebung für die Demokratie gebe. Extremisten in der AfD versuchen, so Ludwig, in den Kommunen, Landtagen und im Bundestag von innen die Macht zu übernehmen. Er rief dazu auf, friedlich, aber klar als Lindlarer Volksbewegung dem Extremismus die Stirn zu bieten und mit „einem langen Atem“ dranzubleiben. Der 19-jährige Timo Scherer, Vorsitzender des Lindlarer Jugendparlaments, richtete sich besonders an die jungen Menschen. Überall, wo Menschen sich treffen, so Scherer, müssen sie ihre Stimme erheben, wenn andere durch ausgegrenzt werden, nur weil sie anders aussehen.

 

 

Um „Stimme erheben“ ging es auch im kölschen Song „Arsch huh, Zäng  ussenander“, gespielt und gesungen von den zehn Mitgliedern der „Lindlar Allstars“. Die Gruppe hatte sich unter Leitung des Liedermachers Stefan Bartsch spontan zusammengefunden. Davor hatten schon die vier Musikvereine aus Lindlar, Frielingsdorf, Süng und Linde gemeinsam den kölschen Song “Mir sin eins” gespielt. Zu Beginn war das Freylechs Duo aus Bergisch Gladbach aufgetreten mit anrührender Kleszmer-Musik. Das ausgefallene Programm wird nachgeholt, versprach Versammlungsleiter Harnischmacher bei der nächsten Kundgebung voraussichtlich in vier Wochen.

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