POLITIK

Weniger mähen für die Artenvielfalt

ls; 21.03.2024, 11:45 Uhr
POLITIK

Weniger mähen für die Artenvielfalt

ls; 21.03.2024, 11:45 Uhr
Wipperfürth - Im Klima-, Umwelt- und Naturausschuss wurden gestern Möglichkeiten zum Erhalt von Säumen am Wegesrand vorgestellt.

Von Leif Schmittgen

 

Manuela Thomas von der Biologischen Station Oberberg (BSO) hat sich im vergangenen Jahr mit dem Pflanzenbewuchs an Straßenrändern in Wipperfürth, Hückeswagen und Burscheid (Rheinisch-Bergischer Kreis) beschäftigt. Das Ergebnis präsentierte sie bei der gestrigen Sitzung im Klima-, Umwelt- und Naturausschuss (KUNA). Unter dem Titel „Lebenslinien - Blühende Säume für die Artenvielfalt" hatte sie jene Säume und Wegraine in den Kommunen kartiert und die darin vorkommenden Tierarten untersucht. Unter anderem gebe es dort ein besonderes Nektarangebot für Insekten und der Bewuchs biete besonderen Rückzugsraum. Bienenarten kümmern sich dort in den Sommermonaten um den Nachwuchs, auch Schnecken mit Gehäuse finden dort einen Rückzugsort, bestimmte Pflanzen dienen als Nahrungsquelle.

 

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In Abstimmung mit den Bauhofmitarbeitern soll nun geprüft werden, ob man entsprechende Mähzeiten - bislang in der Regel dreimal im Jahr (und nach Bedarf) - anpassen kann. Wenn man den Bewuchs nur im April zurückschneiden würde, könnte man während der übrigen Zeit etwas für die Artenvielfalt tun. Ein entsprechender Vorschlag soll nun mit allen Beteiligten ausgearbeitet werden soll. Während die Verkehrssicherheit bei dem Plan immer Vorrang hat, schlug Thomas vor, die Säume nur im unteren Bereich zu schneiden und sie weiter oben wachsen zu lassen. Ob dies mit dem vorhandenen Arbeitsgerät möglich ist, gilt es ebenso zu prüfen wie etwaige Fördermöglichkeiten für das Projekt. Die übrigen Mähzeiten könnten auf maximal zwei pro Jahr angepasst und Passanten mit Hinweisschildern an markanten Stellen auf den Artenschutz hingewiesen werden.

 

Ausschuss kompakt

 

  • Am Marktplatz soll künftig eine Trinkwasserentnahmemöglichkeit für Erfrischung von Gästen sorgen. Kosten: circa 10.000 Euro. Die Wasserversorgung soll über die Leitungen des Rathauses erfolgen, das Abwasser wird über das bestehende Kanalnetz abgeleitet. Somit hätten zum Beispiel Radfahrer die Möglichkeit, Trinkflaschen aufzufüllen, ohne in Anliegerbetrieben darum bitten zu müssen.
     
  • 30.000 Euro von der jährlichen 50.000-Euro-Klimaschutzpauschale sollen auch künftig als Förderung für Balkonkraftwerke genutzt werden. Wie die Restsumme verwendet wird, soll im Herbst entschieden werden.
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