POLITIK

"Rassismus ist kein Charakterdefizit, sondern ein Kulturdefizit"

lw; 01.05.2022, 06:00 Uhr
Foto Kandidat: Ralf Jost; Foto Plenarssaal Düsseldorf: Landtag NRW/Bernd Schälte; Foto Wahlplakat: Lars Weber.
POLITIK

"Rassismus ist kein Charakterdefizit, sondern ein Kulturdefizit"

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lw; 01.05.2022, 06:00 Uhr
Oberberg - Die Landtagskandidaten für den Wahlkreis 23 stellen sich den Fragen von Oberberg-Aktuell - Heute: Uwe Söhnchen von Bündnis 90/Die Grünen.

Warum kandidieren Sie für den Landtag?

Weil ich mit meinem Wissen und Können die Welt ein bisschen besser gestalten will.

 

Welches politische Ziel ist Ihnen das Wichtigste?

Die Generationengerechtigkeit.

 

Zur Person

 

Alter: 64

Wohnort: Oberhollenberg, Gemeinde Engelskirchen

Familienstand: Geschieden, zwei Kinder, zwei Enkelkinder

Beruf: Krankenpfleger

Hobbys: Ganz viele Interessen: Familie, Geschichte, Land- und Forstwirtschaft als Hobby, Reisen (zu Fuß, Bahn, Fahrrad, Motorrad), Sport im Verein, VfL Gummersbach Handball (Zuschauer)

 

Bisheriger politischer Werdegang: Seit der Volkszählung 1987 bei den Grünen, im Jugend- und Sozialausschuss der Gemeinde Engelskirchen, seit mehr als zehn Jahren Mitglied des Kreistags und in verschiedenen Ausschüssen und Arbeitskreisen

Vereinszugehörigkeiten: TUS Weiershagen 08, Altzheimer Gesellschaft im Bergischen Land (Gründungsmitglied und Vorsitzender), Ökumenischer Hospizdienst Gummersbach (Gründungsmitglied), Bürgerbusverein Engelskirchen, Dieringhausen Mobil (Gründungsmitglied), Mitglied in verschiedenen Fördervereinen

 

Mein Lieblingsplatz im Wahlkreis: Die Fußgängerzone in Gummersbach

 

Welches Thema wurde in den vergangenen fünf Jahren am meisten vernachlässigt?

Nachhaltigkeit auf allen Gebieten.

 

Die Pandemie hat alle Lebensbereiche getroffen: Wer braucht nun am meisten Hilfe und wie kann das Land unterstützen?

Die Pandemie hat leider in vielen Bereichen Menschen so betroffen, dass sie Hilfe bedürfen. Ich halte es für wichtig, den Hilfebedarf der Gruppen nicht gegeneinander aufzurechnen. Alle Gruppen haben einen Anspruch auf Hilfe, wenn sie ohne diese Hilfe Schaden nehmen. Das fängt bei den Eltern von Kindern an, den Kindern selbst, Berufsgruppen, die betroffen sind, Unternehmen etc. bis zu der Nachsorge und Unterstützung der erkrankten Menschen. Inklusive der an den Spätfolgen leidenden Menschen.

 

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Hilfe suchen auch viele Menschen aus der Ukraine bei uns: Was muss das Land tun, damit die Menschen in den Kommunen gut aufgenommen und integriert werden?

Die Landesregierung muss in mehreren Schritten vorgehen. Sie muss sich schnellstens mit den Energieversorgern über die Versorgungssicherheit unterhalten. Darüber hinaus gehörten sämtliche Lieferverträge mit russischen Staatsunternehmen auf den Prüfstand. Das Land muss schnell und unbürokratische Hilfe für Flüchtende leisten und zusammen mit den Kommunen alle Vorkehrungen für eine Aufnahme der Menschen treffen.

 

Was muss im Wahlkreis geschehen, um die Energiewende voranzutreiben?

Eine oberbergische Beratungs- und Förderstelle wird eingerichtet, um die einzelnen Menschen, Hausbesitzer, Unternehmen und Kommunen konkret dabei zu beraten und zu unterstützen, Energiesparmaßnahmen, die eigene Energiegewinnung durch Photovoltaik, Windkraftanlagen etc. mit dem konkreten Ziel der Reduktion der CO2-Emissionen praktisch umzusetzen. Gleichzeitig wird durch die Beratung die Lebensqualität der Menschen in den Städten und Orten gesteigert. Vorbild: www.innovationcitybottrop.de.

 

Was wollen Sie uns damit sagen?

 

Dass Kunst und Kultur ein wichtiger Grundstein unseres Miteinanders ist, der eine entsprechend hohe Wertschätzung und Unterstützung durch die Landespolitik bedarf. Das Plakat bezieht sich auf die aktuelle Debatte um die Landeskulturförderung. Es gibt ja neuerdings auch ein Kulturgesetzbuch, das aber inhaltlich nicht stimmig ist und an dem wir weiterarbeiten wollen. Da geht es zum Beispiel auch um Mindestgagen und brandaktuell natürlich die Kulturstipendien des Landes NRW als „Schutz der Künstler*innen“ und der Eventbranche in Coronazeiten. Das ist Kunst, das kann eben nicht weg, wir müssen und wollen Kunst gerade in Anbetracht sich einiger radikalisierender Aluhut-Truppen fördern. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind zum Beispiel kein Charakterdefizit, sie sind ein Kulturdefizit.

 

Wie kann das Leben im ländlichen Raum gestärkt werden?

In dem wir Organisationsformen in unseren Dörfern und Städten aufbauen und unterstützen, in denen die Menschen, die dort leben, für sich Lebensqualität definieren und mit professioneller Begleitung ihren Bereich entsprechend gestalten.

 

Welches Wahlkreisthema möchten Sie in Düsseldorf nach vorne bringen?

Quartiersentwicklung als Zukunftsmodell des Zusammenlebens, Seniorengerechter Wohnungsbau, Alt-und-Jung-Netzwerke gegenseitiger Unterstützung, Mobilität im ländlichen Raum, Dorf- und Landschaftsentwicklung im Sinne eines nachhaltigen Miteinander von Mensch und Natur, barrierefreier/barrierearmer Zugang zur Digitalisierung als eine Möglichkeit der Teilhabe, Weiterentwicklung einer zukunftsfähigen Ambulanten Versorgung von Alten und pflegebedürftiger Menschen.

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