POLITIK

Stadt kauft Haus und Container für Flüchtlinge

lw; 05.01.2024, 19:00 Uhr
Foto: OA.
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Stadt kauft Haus und Container für Flüchtlinge

lw; 05.01.2024, 19:00 Uhr
Waldbröl – Landesmittel mussten bis zum Jahresende zweckgebunden ausgegeben werden – Ein bis zwei Familien können in die Innenstadt ziehen.

Von Lars Weber

 

Relativ überraschend hatte die Stadtverwaltung Waldbröl im November Mittel vom Land NRW zugewiesen bekommen, die das Rathaus zur Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge ausgeben sollte. Bis zum Ende des Jahres hatte sie dafür Zeit, ansonsten hätte die Verwaltung das Geld zurück nach Düsseldorf überweisen müssen. Leicht war es nicht, aber Stadt- und Fraktionsspitzen konnten dennoch noch vor Silvester Entscheidungen treffen, mit denen das Rathaus zufrieden ist: So ist ein Einfamilienhaus in der Innenstadt gekauft worden. Außerdem wurden mehrere Container bestellt, wie Anja Brauer, Stadtkämmerin und Stellvertreterin von Bürgermeisterin Larissa Weber, auf Nachfrage mitteilte.

 

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449 geflüchtete Personen befinden sich momentan in der Marktstadt und in den Ortschaften. 402 von ihnen kommen aus der Ukraine, 47 sind noch nicht anerkannte Flüchtende. Bislang ist es der Stadt gelungen, die Menschen dezentral unterzubringen. Und diese Strategie, so hatte es Bürgermeisterin Larissa Weber vorgegeben, sollte möglichst beibehalten werden. Das Objekt, über das Verwaltung und Politik Anfang Dezember diskutiert hatten, kam letztlich nicht infrage (OA berichtete). Das in einer Ortschaft südlich von Waldbröl gelegene Haus sei schlicht zu sanierungsbedürftig gewesen, so Brauer.

 

Die Suche nach geeigneten Gebäuden ging danach weiter – und man wurde fündig. In der Innenstadt tat sich eine Option auf, groß genug für eine oder vielleicht auch für zwei Familien, wie Brauer weiter berichtet. Das Gebäude befinde sich in einem guten Zustand, ist auch zu großen Teilen möbliert und bezugsfertig. Die Lösung sei „ideal“, wie Brauer sagt. Die Wege sind kurz, auch Kitas und Schulen sind erreichbar. „Das macht die Integration leichter.“ Die Entscheidung für den Kauf des Objekts wurde am 20. Dezember bei einer interfraktionellen Besprechung getätigt.

 

Ebenso entschieden sich Politik und Stadt, den Rest des Geldes für vier Container mit Nass- und Kochzellen sowie für zwei Schlafcontainer zu verwenden und diese zu bestellen. Aufgestellt werden sollen diese laut Brauer auf einer 2.500 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbegebiet bei Hermesdorf. Möglich wird dies mit einer Ausnahmeregelung. An dieser Stelle sei die nächste Wohnbebauung nicht weit entfernt, so Brauer. In die Container sollen vor allem Einzelpersonen einziehen. Bis dies der Fall ist, werden aber noch einige Monate ins Land gehen. Mit der Lieferung der Container rechnet die Stadt momentan im Frühjahr.

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