POLITIK

Spitzenreiter im Kreisvergleich

ks; 26.08.2022, 12:33 Uhr
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Spitzenreiter im Kreisvergleich

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ks; 26.08.2022, 12:33 Uhr
Lindlar – Die OGS-Bedarfe steigen extrem an – An den Schulen sollen Energielotsen eingesetzt werden – Die Anzahl an schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine schwankt beinah täglich.

Als Reaktion auf die drohende Energiekrise und Gasknappheit prüft die Gemeinde Lindlar derzeit diverse Einsparmöglichkeiten – so auch an den Schulen. „Wir haben einige Ideen, aber noch nichts, was wir konkret umsetzen wollen“, sagt Diana Ottofülling, Fachleiterin im Bereich Schule, Kultur und Archiv. Wie auch am Mittwochabend im Ausschuss für Schule, Sport und Kultur thematisiert, werde beispielsweise über niedrigere Temperaturen in den Schulen und Turnhallen, das Abstellen von Warmwasser, die Umrüstung auf LED sowie die Errichtung von Solaranlagen diskutiert.

 

Aus Sicht der Schulverwaltung sollte es diesbezüglich bundes- oder landeseinheitliche Vorgaben geben, die für alle Schulen gelten. Trotzdem sei bereits mit den Schulleitungen über das Thema gesprochen worden. „Wir haben den Schulen an die Hand gegeben, sogenannte ‚Energielotsen‘ einzuführen.“ Am Gymnasium gebe es bereits einen „Energiedienst“, der sich nach Schulschluss darum kümmert, dass die Heizkörper heruntergedreht, die Fenster geschlossen und auch die Lichter ausgeschaltet sind. „Wir warten jetzt auf Landesvorgaben“, so die Fachleiterin.

 

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Zu Beginn des Schuljahres waren an Lindlars Schulen insgesamt 2.171 Kinder und Jugendliche angemeldet; das sind 111 Schüler mehr, als der Schulentwicklungsplan (SEP) prognostiziert hat. Deutlich mehr Schüler als erwartet besuchen die Gemeinschaftsgrundschulen Kapellensüng (+23) und Lindlar Ost (+34) sowie die Realschule (+43). An der GGS Schmitzhöhe (-25) und dem Gymnasium (-39) sind im Vergleich zum SEP merklich weniger Schüler angemeldet worden. Dabei werde insbesondere die Realschule vermehrt von auswärtigen Kindern besucht, von denen ein Großteil aus Engelskirchen kommt.

 

Der veraltete SEP erschwere Ottofüllings Arbeit. Im Frühjahr habe sie die Eltern der Vierjährigen angeschrieben. Der SEP sei dabei von 190 Kindern ausgegangen, tatsächlich habe die Fachgebietsleiterin die Eltern von 240 Kindern kontaktiert. „Ich kann nicht mehr mit dem SEP arbeiten“, sagt Ottofülling klar. Deswegen soll der veraltete Plan ein Jahr früher als ursprünglich geplant neu aufgestellt werden. Der Ausschuss gab grünes Licht, am 18. Oktober muss der Beschluss noch durch den Rat.

 

An Lindlars Schulen werden aktuell 45 zugezogene Kinder und Jugendliche aus der Ukraine unterrichtet. „Die Zahlen schwanken fast täglich“, sagt Ottofülling. Einige würden in die Ukraine zurückgehen oder in andere Kommunen ziehen, andere kämen aus umliegenden Kommunen nach Lindlar. Trotzdem sei es bislang gelungen, alle in der jeweils wohnortnächsten Schule unterzubringen. Ein Großteil der ukrainischen Schüler besucht die GGS Lindlar Ost gefolgt vom Gymnasium, der Hauptschule und der GGS Lindlar West.

 

Sehr herausfordernd seien laut Ottofülling die extrem ansteigenden Bedarfe im Offenen Ganztag. Inklusive Warteliste sei der Bedarf auf über 60 Prozent angestiegen. „Im Kreisvergleich sind wir Spitzenreiter.“ Erschwerend käme ab 2026 der Rechtsanspruch auf Ganztag hinzu. Ottofülling spricht unter anderem über die räumlichen Gegebenheiten, fehlendes Personal, die Qualitätssicherung und die Änderung der Betreuungskonzepte. „Das ist ein großes Paket, das wir stemmen müssen.“ Aus diesem Grund sprach sich die Fachgebietsleiterin für eine Arbeitsgruppe aus. Der Ausschuss stimmte dem Vorhaben zu.

 

Thema im Ausschuss war auch die Veräußerung der Skulpturengruppe „Sport“ von Georg Vogt. Der Lindlarer Künstler arbeitet seit vielen Jahrzehnten als Bildhauer. Einige seiner Werke sind im öffentlichen Raum zu finden, so auch der Edelstahlbrunnen vor dem Rathaus, der in den 1990er Jahren als Auftragsarbeit im Rahmen der Ortskernverschönerung entstanden ist. Nun möchte Vogt aus Altersgründen einen Großteil seiner Werke veräußern, so auch die Skulpturengruppe „Sport“. Die Gruppe besteht aus vier einzelnen Figuren zu den Themen Handball, Diskus, Golf und Speerwerfen. Die Gemeinde möchte Vogt bei der Suche nach möglichen Käufern unterstützen.

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