POLITIK
Schulstraße in Gaderoth? Verwaltung soll Option prüfen
Nümbrecht – Verkehrliche Problemstellen im Ort waren Thema im Bau- und Verkehrsausschuss – Einrichtung von Tempo-30-Zonen soll vereinfacht werden.
Von Lars Weber
Nach den Herbstferien soll in Waldbröl am Schulzentrum die erste Schulstraße im Kreis starten. Nun soll auch in Nümbrecht diese Option für die Grundschule „Auf dem Höchsten“ in Gaderoth geprüft werden. Karl Josef Will von den Grünen hatte den Vorschlag bei der Sitzung des Bauausschusses ins Spiel gebracht, nachdem die Verkehrssituation in Gaderoth auf dem Schulweg und im Ort zum wiederholten Mal Thema war. Mit der Einrichtung von Schulstraßen soll vor allem verhindert werden, dass Elterntaxis ihre Kinder bis vor den Schuleingang bringen. Deshalb wird diesen Verkehren zu bestimmten Zeiten am Tag die Befahrung der Straße untersagt. Allein aufgrund der vielen Elterntaxis entstehen vor vielen Bildungseinrichtungen im Kreis gefährliche Situationen für die Schülerinnen und Schüler. So auch in Gaderoth, weshalb sich Verwaltung und Ausschuss mit einem Bürgerantrag auseinandergesetzt haben.
Den Vorschlägen der Bürger zur Sicherung des Schulwegs konnte die Verwaltung aus unterschiedlichen Gründen nicht entsprechen, wie Fachbereichsleiter Jan Foerster bei der Sitzung ausführte. So sei zwar ein Antrag auf die Verlängerung der bestehenden Tempo-30-Regelung der Gaderother Straße gestellt worden. Der im Schulbereich liegende Teil befindet sich außerhalb des Orts. Rechtlich erfülle dieses Stück aber schlicht nicht die Voraussetzungen für eine Tempo-30-Zone. Bauliche Maßnahmen wiederum wie der Einbau von Temposchwellen seien nicht nur teuer, sondern erschweren beispielsweise auch den Winterdienst. Auch der Bau von Gehwegen sei nicht nur finanziell anspruchsvoll – inklusive Grunderwerb geht Foerster von 150.000 Euro aus -, sondern auch unverhältnismäßig, sagte Foerster, der aber betonte, dass die Politik hier entscheiden müsse. Foerster warb dafür, dass auch Eltern unteraneinander das Gespräch suchen sollten, um zu mehr Sicherheit zu kommen.
Prüfen möchte die Verwaltung neben der Einrichtung einer Schulstraße auch die Möglichkeit von Piktogrammen auf der Fahrbahn. Rechtsverbindliche Wirkung hätten letztere aber keine, dafür könnten sie kurzfristig aufgebracht werden
Die Schulwegsituation war nicht das einzige Thema, auf das die Gaderother aufmerksam machen wollten. Als Konsequenz beschloss der Ausschuss Verkehrsstrommessungen auf der Straße Rolandsborn. Der Rolandsborn ist eine Ortsverbindungsstraße, die von der Kreisstraße über Gaderoth nach Prombach führt. Die Anwohner beschweren sich dort über zu hohe Fahrgeschwindigkeiten. Die Forderung der Gaderother Bürger nach einer Querungshilfe an der Kreisstraße (Oberwiehler Straße) möchte das Rathaus an den zuständigen Oberbergischen Kreis weitergeben.
Aus dem Ausschuss
39 Nümbrechter Ortschaften hat die Verwaltung ausgemacht, in denen die Bedingungen für eine Tempo-30-Zone erfüllt wird. Damit wurde ein Ratsbeschluss umgesetzt, der vorsah, dass die Gemeinde sukzessive für diese Ortschaften die entsprechenden Anträge einreicht und die Schilder aufstellt. Rund vier Jahre sollte dieser Prozess dauern und etwas mehr als 50.000 Euro kosten. Das Vorgehen war die Reaktion auf etliche Bürgeranträge in den vergangenen Jahren, die Tempo-30-Zonen zum Ziel hatten. Vor der Sommerpause fiel der Beschluss einstimmig bei zwei Enthaltungen.
Nun sprach sich Markus Lang (CDU) dafür aus, bei den fast 40 Ortschaften nicht automatisch aktiv zu werden, sondern erst, wenn die Bürgerschaft auf die Verwaltung zukommt – ähnlich, wie es in der Vergangenheit auch gehandhabt wurde. Lediglich die Einzelentscheidung der Politik fällt dann weg. Der Vorgang soll so gestaltet sein, dass das Rathaus ein bestimmtes Budget pro Jahr zur Verfügung haben soll, mit dem es diese Ansinnen abarbeiten soll. Ist das Budget aufgebraucht, rutscht die Umsetzung in das Jahr darauf.
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