POLITIK

PV-Anlage über Parkplatz kommt

lw; 30.06.2025, 14:07 Uhr
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Archivfoto: Lars Weber.
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PV-Anlage über Parkplatz kommt

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lw; 30.06.2025, 14:07 Uhr
Waldbröl – Stadtrat gibt grünes Licht für den Bau am Fachmarktzentrum am Raabeweg – Weitere Parkflächen könnten folgen, wenn das Projekt die Erwartungen erfüllt – Stadtrat entschied auch über die Bezahlkarte für Flüchtlinge und wählte einen neuen stellvertretenden Feuerwehrleiter.

Von Lars Weber

 

Es ist ein Projekt mit Leuchtturmcharakter für den gesamten Kreis: Auf dem Parkplatz des Fachmarktzentrums am Waldbröler Raabeweg wird eine Photovoltaikanlage gebaut werden. Es ist die erste dieser Art in Oberberg. Der Stadtrat hat bei seiner Sitzung im nichtöffentlichen Teil diesem Vorhaben einstimmig grünes Licht gegeben. Damit können die Waldbröler Stadtwerke gemeinsam mit der Firma Solar Oberberg das Bauvorhaben vorantreiben. Das Unternehmen aus Wildbergerhütte hat den Zuschlag für die Umsetzung bekommen. Dem Vernehmen nach soll die PV-Anlage mit allem drum und dran etwas mehr als 400.000 Euro kosten. Angestoßen wurde das Projekt vergangenes Jahr mit einem SPD-Antrag (OA berichtete).

 

Die Leistung der Anlage soll rund 600 Kilowattpeak betragen. Errichtet werden soll sie vornehmlich im Zentrum und auf etwas weniger als der Hälfte des rund 7.000 Quadratmeter großen Parkplatzes, der im Besitz der Stadt ist. Die Flächen vor den Läden oder auch am Bach sollen ausgespart werden, schildert Bürgermeisterin Larissa Weber auf Nachfrage. Sie ist überzeugt vom Erfolg des Projekts. Im Gegensatz zu den Diskussionen bei Freiflächenanlagen auf der Wiese ist der Parkraum ohnehin versiegelt. Zudem wird das PV-Dach die Kundschaft der Fachmärkte vor Sonneneinstrahlung oder Regen schützen. „Die Anlage hat das Zeug zum Best-Practice-Beispiel“, sagt Weber.  

 

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Auch, weil mit dem erzeugten Strom das Hallenbad Balneo versorgt werden solle. Und auch das Schulzentrum in direkter Nachbarschaft könne noch profitieren, da die dortige PV-Anlage auf dem Dach den Bedarf nicht ganz bedienen kann. Schon bevor das Projekt am Raabeweg überhaupt umgesetzt worden ist, wird bereits überlegt, wo man noch versiegelten Raum auf diese Art nutzen könne. Bürgermeisterin Weber verweist dabei auf den Parkraum am Schulzentrum beziehungsweise an der Nutscheidhalle, der sich anbieten könnte.

 

Noch sei nicht ganz klar, wie schnell die PV-Anlage stehen wird. Der X-Faktor in der Gleichung ist vor allem die Westnetz, mit der über die Trafo-Frage gesprochen werden müsse, also wie die Anlage ans Netz angeschlossen wird. Weber geht davon aus, dass diese Frage innerhalb der nächsten Wochen geklärt werde, sodass eine belastbare Zeitschiene spätestens im August stehen sollte.

 

Aus dem Rat

 

Nachdem Anfang Juni Brandinspektor Florian Knabe aus privaten Gründen vom Amt des kommissarischen, stellvertretenden Leiters der Freiwilligen Feuerwehr Waldbröl zurückgetreten war, machten sich Feuerwehr und Kreisbrandmeister Julian Seeger auf die Suche nach einem Nachfolger. Nach erfolgter Anhörung hat Seeger Brandoberinspektor René Reissig-Hochweller von der Löschgruppe Heide für das Amt vorgeschlagen. Alle notwendigen Qualifikationen dafür bringt Reissig-Hochweller mit. Der Stadtrat folgte einstimmig dem Vorschlag und bestellte ihn für die Dauer von sechs Jahren zum stellvertretenden Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Marktstadt Waldbröl.

 

[Foto: Marktstadt Waldbröl.]

 

Bürger sollen sich bald über einen WhatsApp-Kanal über die Neuigkeiten in der Marktstadt informieren können. Die FDP hatte einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat eingebracht, der einstimmig verabschiedet wurde. Der Kanal soll nach datenschutzrechtlichen Vorgaben gestaltet sein und das bisherige Informationsangebot der Stadt ergänzen. Wer will, soll den Kanal abonnieren können. Eine direkte Kommunikation mit der Verwaltung soll aber nicht möglich sein. „Das Ziel muss sein, Bürgerinnen und Bürger niederschwellig, aktuell und direkt über städtische Themen, Veranstaltungen, Notfallmeldungen sowie kurzfristige Informationen wie Verkehrsänderungen oder Baumaßnahmen zu informieren“, so die FDP-Fraktion in ihrem Antrag.

 

Die Bezahlkarte für Flüchtlinge wird in Waldbröl vorerst nicht eingeführt. Die Marktstadt Waldbröl nutzt die von der NRW-Landesregierung geschaffene Opt-Out-Regelung. Der Stadtrat entschied sich einstimmig dafür. Mit der Bezahlkarte sollen unter anderem Zahlungen ins Ausland unterbunden werden. Zum Auswertungszeitpunkt (Mai 2025) stehen lediglich 17 Personen im Leistungsbezug nach dem AsylbLG, einige von ihnen erhalten die Zahlungen bereits nur per Überweisung auf ein Girokonto beziehungsweise einige verfügen ohnehin über eigenes Einkommen und erhalten aufstockende Leistungen. Die Verwaltung schätzt daher den Beitrag, den die Stadt zur Zielsetzung beisteuern kann, als zu vernachlässigen ein. Zudem würde der Verwaltungsaufwand ebenso nicht vereinfacht, so die Stadt in ihrer Bewertung. Sie bewertet die Umstellung als „maximal aufwandsneutral“. Eine Einführung der Bezahlkarte könne zu späteren Zeitpunkten neu überprüft werden. Bis dahin sind dann vielleicht auch noch diverse Fragen, zum Beispiel rechtlicher oder technischer Natur, beantwortet.

KOMMENTARE

1

Na endlich! Ist zu hoffen, dass dieses Projekt Schule macht und andere Städte und Kommunen zum nachmachen anregt. Wenn dann noch Speicher hinzukommen...

Ne bergische Bock, 30.06.2025, 15:36 Uhr
2

Ja das ist auch mal schön
Lieber eh versiegelte Flächen zu nutzen als noch mehr Wiesen Felder u Wälder dafür zu opfern.
In der Natur gibt's keine Brachflächen und Wir brauchen sie auch nicht dazu zu machen.
Ick find dat jut.
und über das andere lässt sich ehrlich gesagt streiten.
Das entscheiden andere.

Rappes, 30.06.2025, 18:24 Uhr
3

Die neue Halle von Montaplast in Morsbach Lichtenberg hat laut Google Maps eine Fläche von rund 60.000 (!) Quadratmetern. Weshalb wird diese, ebenfalls bereits versiegelte Fläche, nicht PV erschlossen, bevor neue Freiflächenanlagen genehmigt werden?

Tobias Schneider, 30.06.2025, 20:30 Uhr
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