POLITIK
Park Plietz: Raus aus dem Dornröschenschlaf
Lindlar – 2026 soll der Park im Rahmen des ISEK umgestaltet werden – Die Planungen wurden in einer Sitzung des Bau- und Planungsausschusses vorgestellt.
Ob zum Spielen, zum Gärtnern, zum Schlendern oder einfach nur, um zu genießen: der Park Plietz im Lindlarer Ortskern lädt definitiv zum Verweilen ein, auch wenn er an der ein oder anderen Stelle durchaus in die Jahre gekommen ist. Nach den Freiflächen des Schul- und Kulturzentrums ist der Park Plietz der nächste Baustein, der im Rahmen des ISEK in die Umsetzung gehen soll. Malin Schulz vom Architektenbüro B.A.S. aus Dortmund war im November in einer Sitzung des Bau- und Planungsausschusses zu Gast, um die Ausführungsplanung vorzustellen.
Dem Architektenbüro zufolge sei der rund 9.200 Quadratmeter große Park im Ortsgefüge „kaum wahrnehmbar“ und als Naherholungszentrum „nicht ganz ausgeschöpft“. Eines der Ziele sei deshalb, die Aufenthaltsqualität zu verbessern – und das für verschiedene Nutzungsgruppen. Der Park Plietz liegt oberhalb der Poststraße zwischen Kamper Straße und Eichenhofstraße. Mitten im Park liegt die Villa Plietz, die sich in Privatbesitz befindet. Das Architektenbüro hat den Park in der Planung in vier Bereiche gegliedert, in denen unterschiedliche Akzente gesetzt werden sollen: den südlichen Bereich, die Villa samt Spielplatz und Parkplätzen, die Gemeinschaftsgärten und den nördlichen Bereich.
Malin Schulz erklärte, dass im südlichen Bereich nahe der Kamper Straße eine Wildblumenwiese sowie Totholzhecken angelegt werden sollen, die durch Baumstämme ergänzt werden. Entlang des Bachs sei ein höherer Erdwall geplant sowie „eine kleine Fläche, wo sich der Bach ausbreiten kann“. Rund um die Villa Plietz sollen die Wege zur Kamper Straße und Eichenhofstraße verbessert sowie die Parkplätze an der Kamper Straße entsiegelt und mit Grünfugenpflaster versehen werden. Auf dem Spielplatz sind ergänzend zum Spielhaus mit der Rutsche neue, auch inklusive Spielgeräte vorgesehen, darunter ein Kletterparcours sowie Spieltische.
Die vorhandenen Gemeinschaftsgärten sollen laut Malin Schulz aufgewertet sowie Hochbeete, Trockenmauern, ein Magerbeet und ein Barfußpfad angelegt werden. Im nördlichen Bereich sollen unter anderem an der Brücke ein kleiner Platz sowie ein barrierearmer Weg geschaffen werden. Die Brücke soll einen neuen Belag erhalten. Mit Blick auf den gesamten Park sind außerdem punktuelle Auslichtungen ebenso geplant wie die Verschattung des Spielplatzes mit neuen Bäumen sowie die Anpflanzung neuer Bäume im südlichen Bereich. Außerdem sollen neue Bänke und Fahrradbügel aufgestellt werden.
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[Im Park Plietz liegt auch ein Spielplatz, der aufgewertet werden soll. Das Spielhaus mit der Rutsche soll erhalten bleiben, allerdings soll die Rutsche künftig nicht mehr Richtung Süden, sondern Richtung Norden stehen und damit – so die Hoffnung der Planer – im Sommer durch die Sonne nicht mehr so heiß werden.]
Bei der Politik stießen die Planungen auf große Zustimmung. „Da entsteht etwas sehr, sehr Schönes. Das ist ein Kleinod, das aus dem Dornröschenschlaf erweckt wird“, sagte Armin Brückmann, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Und es ist gut, dass es zeitnah losgeht, dass bald etwas sichtbar wird.“ Auch Michael Scherer, Fraktionsvorsitzender der SPD, äußerte sich positiv – auch wenn sich seine Fraktion zu Beginn des Projektes etwas schwerer damit getan habe, dass der Park Plietz im Vergleich zu den anderen ISEK-Vorhaben schon so früh umgestaltet werden soll. „Aber die Vorstellung hat gezeigt, wie schön das werden kann.“ Naturnah, nachhaltig und inklusiv.
Auch Ingo Harnischmacher, Fraktionssprecher der Grünen, freute sich, dass es mit der Umgestaltung schon bald im Ortskern losgehe. Er lobte insbesondere, dass dabei behutsam und nah am Bestand gearbeitet werde. Positiv blicken auch das BSW und die FDP auf die Pläne, ebenso wie Maximilian March von Die Linke. Er lobte vor allem die Einbindung des Steinhauerpfads in den Park und schlug vor, zusätzlich Tafeln zu installieren, die darüber informieren, wie der Park – wenn es dann so weit ist – nachhaltig aufgewertet worden ist.
Der Ausschuss votierte einstimmig für die Umsetzung der Planung. Anfang 2026 soll die Vergabe vorbereitet und durchgeführt werden. Mit der Umgestaltung des Parks könne laut Verwaltung schätzungsweise im Mai begonnen werden. Die Maßnahme kostet rund 343.000 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei etwa 171.500 Euro (50 Prozent).
KOMMENTARE
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Das ist ein sehr gutes Projekt. Schade, dass der "Entenpark", wie er in meiner Kindheit genannt wurde, so lange "vor sich hin dämmerte". Ich war dort Ende der Siebziger/ Anfang der Achtziger sehr gerne. Damals waren auch noch zwei Teiche vorhanden, und der Baumbestand war viel größer. Hoffentlich gelingt die Wiederbelebung...!
Jürgen Schmahl, 09.12.2025, 09:11 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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