Wiehl – Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.

Seit 2015 ist Ulrich Stücker (parteilos) Bürgermeister von Wiehl. Bei den Wahlen 2015 und 2020 trat der gebürtige Wuppertaler jeweils ohne Gegenkandidaten an. Das ist in diesem Jahr anders. Beworben hat sich Joel Chamorro von der Partei des Fortschritts (PdF), die bei der Europawahl schon Erfolge feiern durfte. Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.

 

Joel Chamorro

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Offene Kommunikation, bezahlbares Wohnen und gute Bildung – das sind Themen, die für Wiehl in den nächsten Jahren besonders wichtig werden. Politik muss verständlich sein, nachvollziehbar und offen für Beteiligung. Ich möchte, dass man nicht nur informiert wird, sondern früh mitreden kann. Wohnen darf kein Luxus sein, auch bei uns wird es immer schwieriger, eine passende und bezahlbare Wohnung zu finden. Das Seequartier ist eine große Chance – für neuen Wohnraum, moderne Stadtentwicklung und frische Impulse. Gleichzeitig müssen wir Leerstände besser nutzen und mit Grund und Boden verantwortungsvoll umgehen. Auch beim Thema Ausbildung braucht es neue Ansätze. Die Sanierung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums wird dabei eines der größten Projekte der kommenden Jahre – weil gute Bildung nicht ohne gute Räume funktioniert.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune?

 

Wiehl überzeugt mit starker Infrastruktur, einer vielfältigen Bildungslandschaft und hoher Lebensqualität. Die gute Anbindung, engagierte Schulen und Betriebe sowie aktive Vereine und naturnahe Freizeitangebote machen unsere Stadt lebenswert. Diese Stärken müssen wir besser verknüpfen, um Wiehl zukunftsfest zu machen: durch kluge Stadtentwicklung, gezielte Bildungs- und Ausbildungsförderung sowie mehr Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft. So schaffen wir Perspektiven für alle Generationen.

 

3. Warum treten Sie für das Amt an?

 

Ich trete an, weil ich etwas bewegen will – ehrlich, pragmatisch und nah an den Menschen. Ich bin in Wiehl aufgewachsen, kenne die Stadt und die Menschen – und sehe gleichzeitig mit frischem Blick, was sich ändern muss. Ich will, dass Politik transparenter wird, dass Entscheidungen nachvollziehbar sind und dass Bürgerinnen und Bürger mitreden können. Ich will zuhören, erklären und gemeinsam gestalten – nicht über Köpfe hinweg. Ich bin jung, ja – aber genau das ist meine Stärke: Ich bin offen, lernbereit und bereit, Verantwortung zu übernehmen. Für mich zählt nicht, „wie man es schon immer gemacht hat“, sondern wie wir es besser machen können. Wiehl hat Potenzial – ich möchte dazu beitragen, dass wir es gemeinsam nutzen. Mit klaren Ideen, offenem Herzen und dem Willen, etwas zu verändern.

 

 

Ulrich Stücker

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Es geht zum einen darum, fortlaufend in unsere Schulen zu investieren. Dazu gehört in der nächsten Zeit, die Planung zu Sanierung und Erweiterung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums voranzutreiben und das Projekt erfolgreich abzuschließen. Auch unsere neue Gesamtschule soll einen guten Start hinlegen können. Zum anderen steht die Schaffung von Wohnraum ganz oben auf der Agenda – inklusive der Umsetzung des Vorhabens „Seequartier“ gleich am Wiehlpark, aber genauso der Ausweisung von weiteren Baugebieten für innovative Wohnbebauung. Und ich lege großen Wert auf die Unterstützung der Wiehler Unternehmen und eine Wirtschaftsförderung, die Chefsache ist.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune?

 

Eine besondere Stärke bildet die vielfältig strukturierte Wirtschaft in Wiehl. Sie legt die Basis für die finanzielle Ausstattung der Stadt und sorgt für Arbeitsplätze vor Ort. Ebenfalls stark: das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement in Vereinen, Initiativen und Dorfgemeinschaften. Der gesellschaftliche Zusammenhalt in Wiehl sucht seinesgleichen. Und wir verfügen über starke Angebote im Bereich Freizeit, können mit Pfunden wie dem Wiehlpark, der Eissporthalle und den Schwimmbädern wuchern – Anziehungspunkte weit über Wiehl hinaus.

 

3. Warum treten Sie wieder für das Amt an?

 

Wer A sagt, muss auch B sagen. Es gibt vieles zu vollenden, das begonnen worden ist. Ich spüre die Verantwortung, angesichts unruhiger Zeiten und knapper Kassen mit Erfahrung und Sachverstand das Beste für Wiehl zu erreichen. Meine erneute Kandidatur ist somit auch ein Bekenntnis zu dieser Stadt und den Menschen. Zudem weiß ich im Rathaus ein tolles Team hinter mir, das mich auch in den nächsten fünf Jahren nicht enttäuschen wird. Wir haben gemeinsam mit dem Rat der Stadt viel bewegt, und ich möchte auch in Zukunft noch viel bewegen in und für Wiehl.

 

 

Die Sitzverteilung im Wiehler Rat nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 52,53 Prozent/Stand: 2020):

• CDU: 15 Sitze
• SPD: 10 Sitze
• Bündnis 90/Die Grünen: 8 Sitze
• FDP: 3 Sitze
• UWG: 3 Sitze
• AfD: 3 Sitze
• Die Linke: 2 Sitze

 

Zur Wahl am 14. September treten folgende Parteien an:

• CDU
• SPD
• Bündnis 90/Die Grünen
• FDP
• UWG
• AfD
• Die Linke