Nümbrecht - Die vier Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.

Seit 16 Jahren ist Hilko Redenius (CDU) Bürgermeister der Gemeinde Nümbrecht. Nun verabschiedet sich Redenius in den Ruhestand und die Zeit für einen Wechsel ist gekommen. Beworben haben sich vier Kandidaten. Für die CDU stellt sich Thomas Hellbusch zur Wahl. Die SPD schickt Dennis Hennecken ins Rennen. Parteilos sind die beiden weiteren Bewerber Ciprian Buda und Markus Schauf. Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.

 

Ciprian Buda

 

1.Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?
 

1. Bürokratieabbau & Transparenz: Entscheidungen müssen verständlich sein – ohne Amtsdeutsch und endlose Wege. Jeder soll wissen, was im Rathaus läuft. Und warum.

2. Wirtschaftlichkeit: Mit Geld umgehen wie mit dem eigenen. Projekte planen, die Nutzen bringen – nicht nur Überschriften.

3. Medizinische Versorgung: Ärzte gewinnen, Fachkräfte halten, Strukturen schaffen. Gesundheit darf kein Glücksfall sein.

2. Wo liegen die Stärken der Kommune? 

1. Zusammenhalt: Hier kennt man sich, hier steht man füreinander ein.

2. Lage: Natur vor der Tür, Städte in Reichweite – besser geht’s kaum.

3. Menschen: Direkt, fleißig, ehrlich – und zu Recht stolz auf ihre Heimat.

3. Warum treten Sie an?
 

Weil ich anpacken will. Ich bin Unternehmer, kein Politiker – und sehe Probleme aus Sicht der Menschen, die hier leben. Ich will Entscheidungen, die Sinn machen, und ein Rathaus, das für die Bürger arbeitet. Weniger reden, mehr machen – das ist mein Stil.

 

 

Thomas Hellbusch

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Über allem steht die weitere Konsolidierung der Finanzen. In den vergangenen 16 Jahren haben wir viel erreicht – mit der Altschuldenhilfe ist ein weiterer großer Schritt gelungen. Unser Ziel ist es, ohne weitere Steuererhöhungen einen positiven Haushalt zu sichern und die dabei notwendige Investitionen nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – besonders für junge Menschen und Familien. Dazu gehört aber auch ein umfassendes Angebot: ausreichend KiTa-Plätze, OGS-Angebote, moderne Schulen, eine gute medizinische Versorgung vor Ort und ein verlässlicher Nahverkehr.

 

Die Sicherung und Modernisierung der Infrastruktur. Das umfasst Projekte der Energieversorgung, die Modernisierung der Feuerwehrgerätehäuser, die Instandhaltung unserer Gemeindestraßen sowie die Stärkung ortsansässiger Unternehmen durch stabile und verlässliche Rahmenbedingungen.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune? 

 

Nümbrecht vereint drei besondere Stärken, die unsere Gemeinde unverwechselbar machen:

Natur: Als heilklimatischer Kurort im Grünen bietet Nümbrecht Erholung und eine hohe Lebensqualität. Nachhaltigkeit wird durch Projekte wie das „Ökologische Dorf der Zukunft“ in Benroth oder die Sicherung unserer Energieversorgung durch regenerative Energieprojekte aktiv gelebt.

 

Wirtschaft: Handel, Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft sind das Rückgrat unserer Gemeinde. Sie sorgen für Arbeitsplätze, sichern die Nahversorgung und stärken mit ihrer Innovationskraft den Standort Nümbrecht – unterstützt durch gute Verkehrsanbindungen, den On-Demand-Verkehr Monti und moderne digitale Infrastruktur.

 

Gemeinschaft: In unseren 92 Ortsteilen mit rund 17.700 Einwohnern prägen ein vertrautes Miteinander, lebendige Vereine, Feste und kulturelle Angebote das Zusammenleben.

 

3. Warum treten Sie an?

 

Die Herausforderungen sind immens. Besonders besorgniserregend ist das zunehmende Auseinanderdriften unserer Gesellschaft. Manchmal scheint es, als würden wir uns gegenseitig mehr mit Schuldzuweisungen überziehen, als gemeinsam Lösungen zu suchen. Ich trete an, um dem entschieden entgegenzuwirken. Die Aufgaben lassen sich nur gemeinsam bewältigen. Ein Bürgermeister muss dabei wie eine verbindende Klammer wirken – zwischen Verwaltung, Gemeinderat und unseren Bürgerinnen und Bürgern.

 

Mein Ziel ist es, die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das Miteinander zwischen Politik und Verwaltung zu stärken und weiter auszubauen; und dabei die Menschen vor Ort aktiv einzubinden.

 

Gute Kommunikation, echte Beteiligung und eine klare, verlässliche Zusammenarbeit sind die Grundlage für eine positive Entwicklung unserer Gemeinde. Darin sehe ich meine größte Aufgabe – und meine größte Stärke.

 

 

Dennis Hennecken

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Digitalisierung, Mobilität, Unternehmensförderung: Für mich gehören diese Themen zusammen und dürfen nicht getrennt betrachtet werden.

Nümbrecht hat in der Digitalisierung seiner Verwaltung noch Luft nach oben. Wenn wir diese massiv vorantreiben, werden wir als Unternehmensstandort attraktiver, denn Unternehmen sind an den Vorteilen einer digitalisierten Kommune interessiert. Mein Ziel ist es, Digitalwirtschaft bei uns anzusiedeln, um Nümbrecht wirtschaftlich zukunftssicher aufzustellen.

 

Mobilität ist das dritte Thema, denn beim ÖPNV sehe ich deutliches Steigerungspotential. Wir müssen ein Mobilitätsangebot für unsere Bürger anbieten, in dem sie jederzeit einen Überblick für ihre individuellen Mobilitätswünsche haben und diese sofort buchen können. Das geht am einfachsten mit einer einheitlichen App und einer Hotline für diejenigen, die eine App nicht nutzen möchten. Hier gilt es, bereits Gutes noch besser zu machen.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune? 

 

Nümbrecht gehört im besten und schönsten Sinne des Wortes zum ländlichen Raum. Die Stärke Nümbrechts liegt im Zusammenhalt innerhalb unserer Kommune, in ihrer Gemeinschaft. Man hilft sich gegenseitig und lässt im Zwiefel auch mal „Fünfe gerade sein“. Probleme werden von uns pragmatisch und ohne viel Aufhebens gelöst, weil wir Nümbrechterinnen und Nümbrechter das Miteinander klar in den Mittelpunkt stellen. Diese wunderbare Gemeinschaft Nümbrechts, die ihr Potential im „Wir“ entfaltet, ist es, was ich stärker und Dörfer übergreifend herausbilden und fördern möchte. Nümbrechts Dörfer stehen füreinander ein, gehen die großen und kleinen Herausforderungen gemeinsam an und lassen dabei kein Dorf zurück. Wir ändern gemeinsam zum besserern, was wir ändern können. Das ist Nümbrechts Stärke!

 

3. Warum treten Sie an?

 

Ich bin in Nümbrecht aufgewachsen, zur Schule gegangen und ganz bewusst hierher zurückgekehrt, um meine Familie zu gründen. Denn Nümbrecht ist meine Heimat, die Heimat meiner Großeltern, meiner Eltern und meiner Familie.

 

Nach meinem Jura-Studium habe ich in der Bundesverwaltung reichlich Erfahrung sammeln können, die ich hier in Nümbrecht zugunsten der Bürgerinnen und Bürger einbringen möchte. Denn in meinem Beruf habe ich umfassend Kompetenzen in der Personalführung und im Projektmanagement erworben, insbesondere dahingehend, wie Projekte nicht nur Ideen bleiben, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden.

Ich will damit meinen Teil dazu beitragen, Nümbrecht für uns alle zu einer starken, autarken und widerstandsfähigen Bürgerkommune auszubauen. Und dafür braucht es jetzt erfahrene Kompetenz.

 

 

Markus Schauf

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

In Nümbrecht wurde der Haushalt an die Wand gefahren. Dieser muss unbedingt saniert werden, um wieder handlungsfähig zu werden. Hierzu bedarf es den Willen der Bürger, der Politik und der Verwaltung. Viele gute Ideen der Bürger und der Politik werden wir so schnell wie möglich umsetzen. Dem angespannten Wohnungsmarkt entgegnen wir nicht mit teuren Grundstückspreisen. Hier sind Wohnkonzepte gefragt, wo Alleinerziehende, Senioren, junge Menschen in kleineren Wohneinheiten zusammenleben können. Wir werden uns durch erneuerbare Energien und Speicherung unabhängiger vom Strommarkt aufstellen und das soweit wie möglich in Bürgerhände geben, sodass jeder finanziell davon partizipiert. Der europäische Emissionshandel ab 2027 und die kommunale Wärmeplanung ab 2028 zwingen uns zum Handeln. Die Zukunft in unserer Heimat muss jetzt gestaltet werden. Schon heute lade ich alle Nümbrechter zum Mitmachen ein. 

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune?

 

Viele Bürgerinnen und Bürger sind sehr engagierte und interessierte Nümbrechter. Das ist ein Schatz, den wir in Zukunft nutzen werden, um Nümbrecht weiter attraktiv zu machen. Wir haben einen Teil unserer Hausaufgaben gemacht. Nümbrecht ist lebenswert. Die allermeisten haben die große Herausforderungen erkannt und das ist der erste Schritt den Weg, der vor uns liegt, mit einer großen Akzeptanz, gemeinsam zu gehen.

 

3. Warum treten Sie an?

 

Unsere Bürger und Unternehmen möchten informiert werden und belastbare Aussagen aus dem Rathaus bekommen. Eine klare Perspektive für die Zukunft bedeutet Zielsetzung und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in Prozesse, von Anfang an. Die Zusammenarbeit von Bürgern, Politik und Verwaltung muss unbedingt verbessert werden. Das gelingt nur mit mir als Bürgermeister. Ich möchte gerne meinen Teil dazu beitragen, Chancen zu nutzen, um uns bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.

 

 

Die Sitzverteilung im Nümbrechter Rat nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 52,3 Prozent/Stand: 2020):

• CDU: 17 Sitze
• Bündnis 90/Die Grünen: 6 Sitze
• SPD: 5 Sitze
• GUD: 3 Sitze
• FDP: 2 Sitze
• WGHL: 2 Sitze
• Die Linke: 1 Sitz

 

Zur Wahl am 14. September treten folgende Parteien an:

• CDU
• SPD
• Bündnis 90/Die Grünen
• FDP
• GUD
• AfD
• Die Linke