POLITIK

OA-Kandidatencheck: Dreikampf in Bergneustadt

Red; 04.09.2025, 13:49 Uhr
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Fotos: Archiv/Thul: Thul/Hannes: Hannes/Pütz: Pütz, Collage: Michael Kleinjung.
POLITIK

OA-Kandidatencheck: Dreikampf in Bergneustadt

Red; 04.09.2025, 13:49 Uhr
Bergneustadt - Die drei Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.

Bei der vergangenen Kommunalwahl 2020 wurde Matthias Thul zum neuen Bürgermeister in Bergneustadt gewählt. Und dieses Amt möchte Thul auch über den 14. September hinaus behalten. Unterstützt wird er dabei von seiner CDU, der FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der Freien Wählergemeinschaft Bergneustadt. Außerdem ins Rennen gehen für die SPD Dr. Christian Hannes und für die Neustädter UWG  Jens-Holger Pütz.

 

Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.

 

Dr. Christan Hannes

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Wirtschaft: Bergneustadt steckt im Haushaltssicherungskonzept – wir brauchen also dringend neue Impulse. Ich setze auf die schnelle Entwicklung neuer Gewerbegebiete und gründe ein Wirtschaftsforum, um gemeinsam mit Unternehmen unsere Wirtschaft zu stärken.

 

Gerechte Steuern: Wohnen muss bezahlbar bleiben. Deshalb befürworte ich die Differenzierung der Grundsteuer zugunsten von Wohngebäude. Falls eine Senkung möglich wird, dann für alle. Dafür brauchen wir zuerst wirtschaftliches Wachstum.

 

Stadtentwicklung mit Weitblick: Ich will Bergneustadt zur modernen, nachhaltigen Industriestadt entwickeln. Neue Gewerbegebiete sollen gemeinsam mit Unternehmen geplant werden. Stadtwerke, Wirtschaftsforum und Projekte wie das Extra-Markt-Gelände greifen ineinander: günstige Energie, mehr Arbeitsplätze, attraktiver Wohnraum – so wächst unsere Stadt und entlastet alle Bürger.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune?

 

Die Stärken von Bergneustadt sind ganz klar die Vereine und das vielseitige ehrenamtliche Engagement der Bürgerschaft. Das macht Bergneustadt besonders. Es fördert das Stadtgefühl und bringt die Menschen zusammen. Gleichzeitig wird so eine starke Verbundenheit mit unserer Stadt erzeugt. Diese Energie muss ein Bürgermeister aufgreifen, damit Politik und Bürgerschaft gemeinsam daran arbeiten, ihre Stadt zukunftsfest und lebenswert zu gestalten.

 

3. Warum treten Sie an?

 

Bergneustadt ist für mich Kindheitserinnerung. Sei es die Zeit im Freibad mit leckeren Pommes oder meine ersten Schritte als Handballschiedsrichter in der Burstenhalle. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit Bergneustadt.

 

Als heimatverbundener Mensch möchte ich mich einbringen und Verantwortung für meine Heimat übernehmen. Ich bin Anfang 30, durfte eine sehr gute Ausbildung genießen und will dieser Heimat nun etwas zurückzugeben. Gemeinsam mit der Bürgerschaft möchte ich Bergneustadt gestalten. Ich möchte meine Kompetenz und mein Durchhaltevermögen nutzen, um wunderschöne Kindheitserinnerungen auch für die nächsten Generationen zu ermöglichen.

 

Steckbrief

 

Alter: 33 Jahre

 

Familienstand und Kinder: ledig und keine Kinder

 

Wohnort: Köln

 

Beruf: Management Berater

 

Bisheriger politischer Werdegang: Diverse Tätigkeiten bei Dr. Gero Karthaus (Landtag u. Verwaltungsrat Engelskirchen)

 

Vereinszugehörigkeit: Heimatverein ‚Feste Neustadt‘, TuS Reichshof

 

 

Jens-Holger Pütz

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Windenergie – Windkrafträder: Wälder sind wertvolle Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Diese Lebensräume dürfen nicht zerschnitten oder zerstört werden, sonst leiden geschützte Arten wie der Schwarzstorch, der Rotmilan, der Schwarzmilan oder Fledermäuse.

Wälder binden CO₂ und regulieren das Mikroklima. Auch wird unsere Heimat verschandelt.

 

Haushalt, Grundsteuer B und Fördermittel: Ziel muss sein, die Grundsteuer B für die Bürger zu senken. Kommunalpolitische Verantwortung heißt, den Haushalt auf Kurs bringen, keine Fördermittel um jeden Preis. Mit einer wieder bürgerfreundlichen Verwaltung.

 

Erhalt unserer historischen Altstadt: Gerade diese alten Strukturen sind es, die einer Stadt ihre Seele geben. Ich halte überhaupt nichts davon, unsere historische Altstadt "umzugestalten" bzw. zu "modernisieren", da wir unsere Altstadt schätzen wie sie ist. Wir sprechen hier über ein Stück Heimat.

 

Die Altstadt ist lebendige Geschichte. Keine Sanierung auf Kosten des historischen Flairs. Lasst die Geschichte atmen.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune?

 

Ehrenamt und Vereine: Unsere Bürger in Bergneustadt sind sehr stark ehrenamtlich in der Feuerwehr, in sozialen und kulturellen Einrichtungen und in Vereinen engagiert. Das fördert den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt untereinander und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Viele Bereiche wären ohne die ehrenamtlich engagierten Bürger kaum finanzierbar. Vereine tragen zur Identität unserer Stadt bei.

 

Freiwillige Feuerwehr Bergneustadt: Unsere Freiwillige Feuerwehr Bergneustadt ist exzellent aufgestellt: technisch, personell, infrastrukturell und gesellschaftlich. Sie verfügt über moderne Fahrzeuge, engagierte und gut geschulte Mitglieder, eine starke Nachwuchsarbeit, funktionale Infrastruktur und wächst auch in Anerkennung und finanzieller Würdigung. Ein beeindruckendes Netzwerk, auf das die Stadt stolz sein kann!

 

Gewerbe- und Industriestandort: Wir können mit einem hervorragenden Glasfaserausbau mit Gigabit-Geschwindigkeit und einer sehr guten Verkehrsanbindung zur A4 und zur A45 werben.

 

3. Warum treten Sie an?

 

Ich bin Jens Holger Pütz – Lokalpatriot und Bergneustädter mit Herz und Seele. Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier habe ich mit meiner Ehefrau Sabine unsere Familie gegründet, hier haben wir unser Haus gebaut. Meine Familie, unsere Heimat, unsere Traditionen, unser Brauchtum und unser Miteinander bedeuten mir alles. Heimat ist ein Gefühl!!!

 

Ich glaube an konservative Werte, an Verantwortung, an das, was uns stark macht: Zuhören, anpacken, gemeinsam gestalten. Als Bürgermeisterkandidat der UWG Bergneustadt bin ich unabhängig von Parteivorgaben. Ich brauche keine Anweisungen aus fernen Parteizentralen – mein Kompass seid ihr: die Bürger von Bergneustadt.

 

Ich stehe für Politik, die aus der Mitte unserer Stadt kommt – ehrlich, bodenständig, nah dran. Denn ich will nicht verwalten. Ich will bewahren und gestalten – mit Herzblut, Verstand und einer großen Portion Heimatliebe.

 

 „Als Lokalpatriot liegt mir meine Heimatstadt nicht nur am Herzen, sondern auch im Herzen.“ Mein Wort gilt auch noch am Montag nach der Wahl!!!

 

Steckbrief

 

Alter: 61 Jahre

 

Familienstand und Kinder: Seit 1993 verheiratet mit Sabine Pütz, vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne

 

Wohnort: Bergneustadt

 

Beruf: Selbständiger Kaufmann

 

Bisheriger politischer Werdegang: 1987 – 1999 Vorsitzender Junge Union Bergneustadt, 1993 – 1996 stellv. Kreisvorsitzender Junge Union Oberberg, 1991 – 1999 Stadtratsmitglied CDU Bergneustadt, 1992 – 1999 Geschäftsführer CDU Bergneustadt, Beisitzer im Kreisvorstand der CDU Oberberg, 1999 Gründer der UWG Bergneustadt (zusammen mit meiner Frau Sabine und weiteren Freunden), 2011 – 2014 Kreistagsmitglied des Oberbergischen Kreises, 1999 – 2004 Stadtratsmitglied UWG Bergneustadt + Fraktionsvorsitzender UWG Bergneustadt, 2009 – 2025 Stadtratsmitglied UWG Bergneustadt + Fraktionsvorsitzender UWG Bergneustadt, 2020 – 2025 Vorsitzender Feuerwehrausschuss des Rates der Stadt Bergneustadt, Seit 1987 Mitglied in verschiedenen Ausschüssen und Gremien

 

Vereinszugehörigkeit: Schützenverein Bergneustadt 1353, dessen Vorsitzender ich seit 2018 bin

 

 

Matthias Thul

 

1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?

 

Über den meisten Themen schwebt das Damoklesschwert zurückgehender Steuereinnahmen und wachsender Kosten durch externe Faktoren. Daher ist die Haushaltskonsolidierung weiterhin eine sehr wichtige Aufgabe. Gleichzeitig ist in Bergneustadt der Grundstein gelegt worden in den vergangenen fünf Jahren, dass Gewerbegebiete entwickelt wurden, in denen sich nun Gewerbebetriebe ansiedeln können. Diese brauchen wir, um Perspektiven für Auszubildende, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber auch Steuereinnahmen zu generieren. Das dritte aus meiner Sicht wesentliche Thema ist der Wohnungsbau. Der Hackenberg, Wiedenest und das Extramarktgelände in der Innenstadt besitzen hier ein sehr großes Potential, dass wir nutzen wollen und mit weiteren wesentlichen Versorgungseinrichtungen, wie einem hausärztlichen Versorgungszentrum ausstatten wollen.

 

2. Wo liegen die Stärken der Kommune? 

 

Die „Pack-an-Mentalität“ der Bergneustädterinnen und Bergneustädter sorgt immer wieder dafür, dass wir Probleme und Krisen in Chancen umwandeln. Dieses ehrenamtliche Engagement hält unsere Gesellschaft vor Ort zusammen! Die Stadt Bergneustadt verfügt über Flächen, auf denen sich Gewerbe ansiedeln kann, aber auch wo Haus- und Wohnungsbau stattfinden kann. Das ist in dieser Kombination selten und aufgrund der Lagegunst zwischen Rheinland und Ruhrgebiet sind wir zunehmend interessant für Menschen und Betriebe, die einen Ort zur Niederlassung suchen. Unsere Schulen - wozu ich auch die berufsbildenden Schulen und die FH in Gummersbach ausdrücklich dazu zähle - sind eine besondere Stärke. In Bergneustadt hat man die Möglichkeit eine sehr gute Schulbildung und auch berufliche Bildung zu erhalten. Das verbessert die Perspektiven für nachfolgende Generationen!

 

3. Warum treten Sie wieder an?

 

Die Tatkraft der Bergneustäder, das Mitwirken an der Verbesserung der Lebensverhältnisse ist immer wieder faszinierend und für mich absolut motivierend. Wir schaffen zusammen eine Menge und viele gute Projekte können so gemeinschaftlich geplant und vor allem umgesetzt werden. Der Talpark ist da aktuell das beste Beispiel. Daher liebe ich meinen Job, die Vielfältigkeit der Tätigkeiten und der enge und häufige Kontakt mit den Menschen. In Bergneustadt kennt man sich! Das ist reizvoll! Aber es gibt eben auch noch viel zu tun im Bereich der Stadtentwicklung, der Sicherung der Infrastruktur, an unseren Schulen, bei unserer Feuerwehr und im Vereinsleben. Darauf habe ich richtig Lust und will aktiv mitarbeiten.

 

Steckbrief

 

Alter: 45

 

Familienstand und Kinder: Unverheiratet, 2 eigene Kinder und 2 weitere im Haushalt

 

Wohnort: Wörde

 

Beruf: Bürgermeister

 

Bisheriger politischer Werdegang: Seit 1999 CDU-Mitglied, 2009 - 2012  Ausschussmitglied als Sachkundiger Bürger und stellvertretendes Ratsmitglied im Bergneustädter Stadtrat, 2014 bis 2018 Ratsmitglied im Gummersbacher Stadtrat, 2015-2018 Schrift-/Geschäftsführer der CDU Gummersbach, Seit 2020 Bürgermeister der Stadt Bergneustadt

 

Vereinszugehörigkeit: Heimatverein Bergneustadt, Heimatverein Hicksland, Schützenverein Bergneustadt, Schützenverein Pernze-Wiedenest, FC Wiedenest-Othetal, TV Wiedenest Pernze, Förderverein der Grundschule Wiedenest, Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergneustadt - Chatenay Malabry, Patienten im Wachkoma, Jägerhofgenossenschaft, Förderverein DRK-Kita Wiedenest, Förderverein der Stadtbücherei Bergneustadt, Förderverein Kinder, Kunst und Kultur, Sport- und Förderverein Freibad Bergneustadt, Kommunalpolitische Vereinigung, BergneustadtMarketing, Förderverein Evangelisches Altenheim, Bergneustädter Schwimmverein

 

Die Sitzverteilung im Stadtrat Bergneustadt nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 51,56 Prozent/Stand: 2020):

  • CDU: 13 Sitze
  • SPD: 10 Sitze
  • UWG Bergneustadt: 4 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen: 3 Sitze
  • FDP: 2 Sitze
  • FWGB: 2 Sitze

 

Zur Wahl am 14. September treten folgende Parteien an:

  • CDU
  • SPD
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • FDP
  • UWG Bergneustadt
  • FWGB
  • AfD
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