POLITIK

Neue Vereinbarung mit Köln: Schwergewichtigentransporte nehmen zu

lw; 08.05.2024, 10:57 Uhr
Symbolfoto: OA.
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Neue Vereinbarung mit Köln: Schwergewichtigentransporte nehmen zu

lw; 08.05.2024, 10:57 Uhr
Oberberg – Da die speziellen Fahrzeuge sehr teuer sind, hilft der Kölner Rettungsdienst, wenn Menschen mit starkem Übergewicht versorgt werden müssen.

Von Lars Weber

 

Der Kreistag hat bei seiner vergangenen Sitzung im Lindlarer Kulturzentrum eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Durchführung von Inkubator-, Intensiv-, Infektions- und Schwergewichtigentransporten (TIIIS) durch die Stadt Köln einstimmig verabschiedet. Der Oberbergische Kreis selbst verfügt über keine Spezialfahrzeuge für den Transport von Menschen mit starkem Übergewicht. Die Investition sei sehr hoch und für den Kreis unwirtschaftlich, sagte Dezernatsleiterin Birgit Hähn. Daher schlug die Verwaltung dem Kreistag vor, wie bisher auch in solchen Fällen die Kollegen in Köln um Unterstützung zu bitten. Ähnlich handhaben dies auch andere Kreise. Die Vereinbarung sei nun nötig, um im Bedarfsfall nicht von Köln abgelehnt zu werden. Denn die Erfahrung zeige: Die Zahl dieser Transporte nehme überall zu.

 

Darüber gab Dr. Ralf Mühlenhaus, Leiter des Amts für Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz, Auskunft. „Diese Notfallversorgung ist eine besondere Herausforderung.“ Eine Schwierigkeit: Die Feststellung darüber, dass man in dem Notfall einen Spezialtransport benötigt, kann normalerweise erst vor Ort getroffen werden, wenn man den Patienten vor sich hat. Liegt solch ein Fall vor, gibt es für das zuständige Personal diverse Hürden. Das könne schon bei der Örtlichkeit anfangen. Muss der Patient beispielsweise Treppen hinuntertransportiert werden, benötige es schon einer speziellen Besetzung des Rettungsdienstes. Diese gebe es in Köln, und zwar rund um die Uhr.

 

Auch könne nicht einfach die nächstgelegene Klinik angefahren werden. Für die Patienten seien spezielle Betten notwendig. Der Weg in eine Klinik werde so zur komplexen Organisationsaufgabe, so Mühlenhaus. 2022 habe es 55 solcher Transporte gegeben und die Auslastung steige. „Unsere Gesellschaft wird schwerer. Wir sind auf die Unterstützung im Kooperationsverbund angewiesen, da führt kein Weg dran vorbei.“

 

Eine Vorberatung der Vereinbarung in den Fachausschüssen war aufgrund laufender Gespräche mit der Stadt Köln nicht möglich gewesen. Deshalb soll das Thema trotz der positiven Entscheidung im Kreistag in den Ausschüssen noch einmal aufgegriffen werden.

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