POLITIK

Neue Heimat für die Musikschule

ls; 19.03.2024, 12:30 Uhr
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Neue Heimat für die Musikschule

ls; 19.03.2024, 12:30 Uhr
Wipperfürth - Geht es nach der einstimmigen Empfehlung von drei Ausschüssen, steht bald ein Umzug vom Mühlenberg an die Lüdenscheider Straße an.

Von Leif Schmittgen

 

Es war gestern wohl eine historisch einmalige Sitzung, denn Mitglieder von gleich drei Gremien hatten sich am Abend in der Drahtzieherei getroffen, um eine wohl bedeutsame Zukunftsentscheidung für die Musikschule zu besprechen. Die Ausschüsse für Bau, Sport, Freizeit und Kultur sowie Schule und Soziales votierten jeweils einstimmig für die Architektenplanung im sogenannten Gebäudeteils C im Anbau Ost des Engelbert-von-Berg-Gymnasiums an der Lüdenscheider Straße. Dort sollen auf einer Gesamtfläche von 725 Quadratmetern, verteilt auf drei Etagen, Unterrichts- und Lagerräume sowie Lehrerzimmer entstehen. Dabei soll Einzel- wie Gruppenunterricht sowie musikalische Früherziehung am Standort realisiert werden. Für mögliche Aufführungen könnte die Schulaula des Gymnasiums mitbenutzt werden.

 

Der richtungsweisenden Entscheidung war ein ausführlicher Vortrag von Albert Schmid vom Planungsbüro „Concept K“, der per Videostream aus Regensburg zugeschaltet war, vorausgegangen. Er hatte ebenjenes Konzept einem Neubau auf dem Mühlenberg gegenübergestellt. Dort hätte ein frei planbares Gebäude in das Bauvorhaben des Schulcampus integriert werden können. Jene freie Raumkalkulation wäre der einzige Vorteil gewesen. Nach Schmids grober Schätzung hätte das Vorhaben mindestens 3,5 Millionen Euro gekostet. Die Voraussetzungen an der Lüdenscheider Straße seien durch Verkehrsanbindung, nahezu vorhandener Bausubstanz, wirtschaftlicher und räumlicher Abtrennung zur Schule die sinnvollere Alternative, ein neues und dauerhaftes Zuhause für die Musikschule zu schaffen.

 

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„Ein Teil der Räume könnte per Buchungssystem von beiden Seiten reserviert werden“, so Schmid. Er betont, dass es sich bei dem Konzept um eine erste Konzeption handele, eine Architektenplanung sei der nächste Schritt, aus dem dann die genauen Umbaumaßnahmen hervorgingen. Renate Brüning vom städtischen Gebäudemanagement betonte, dass jenes Ausschreibungsverfahren samt Planung Zeit benötige. In der Oktobersitzung des Rates soll eine Architektenplanung vorliegen und der Umbau beauftragt werden. Die finale Entscheidung zum aktuellen Standort fällt ebenfalls der Rat bei seiner nächsten Sitzung.

 

Aus dem Sport- Freizeit- und Kulturausschuss

 

  • Bei der anschließenden Sitzung des Sport-, Freizeit- und Kulturausschusses hatte sich die Leiterin des Kunstbahnhofs „Kuba“, Ramona Gebel, mit einem Appell an das Gremium gewandt. Die einzige Jugendkunstschule im Oberbergischen Kreis befindet sich in Geldnot. „Wir mussten unser Ferienangebot absagen, weil wir das Programm nicht vorfinanzieren können“. Herbert Willms, Vorsitzender des Einrichtungsträgers Bürgerstiftung, betonte, dass 7.500 Euro jährlicher Zuschuss von der Stadt nicht ausreichen würden, um einen qualifizierten Betrieb zu gewährleisten. Der Ausschuss beschloss die Gründung eines Arbeitskreises aus Verwaltung, Politik sowie externen Netzwerkern, in dem man an einem zukunftsfähigen Konzept für die Einrichtung feilen möchte. 
     
  • Dr. Stefan Corssen, Vorsitzender des vor einem Jahr gegründeten Fördervereins der Bücherei, berichtete von ersten Erfolgen. Von 17 Gründungsmitgliedern sei man inzwischen auf über 30 gewachsen. 1.500 Euro hat die Bibliothek in den vergangenen zwölf Monaten bereits in Bücher für Erstleser und digitale Lernmittel investiert. Corssen blickte optimistisch in die Zukunft blickt und warb zugleich um neue Mitglieder. 
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