POLITIK

Bergneustadt erhält vorübergehend ein NEF

lo; 23.05.2019, 09:55 Uhr
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Bergneustadt erhält vorübergehend ein NEF

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lo; 23.05.2019, 09:55 Uhr
Bergneustadt – Stationierung eines zweiten Rettungswagens für Bergneustadt während der Sperrung des Südrings ist vom Tisch, doch der Kreis stellt ab 1. Juni ein Notarzteinsatzfahrzeug zur Verfügung.

Während der bald beginnenden Vollsperrung des Südrings wird in Bergneustadt kein zweiter Rettungswagen (RTW) stationiert, dafür aber ab dem 1. Juni temporär ein neues Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), das die Kreisverwaltung am Montag vorstellte (siehe Bericht). Bürgermeister Wilfried Holberg hatte sich im April mit einem Brief an Landrat Jochen Hagt gewandt, in dem er aus seiner Sicht den zusätzlichen Bedarf an Rettungsmitteln während der wahrscheinlich bis zum Ende des Jahres andauernden Umbaumaßnahmen ausführlich skizzierte.

 

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Aufgrund der Baustellen rund um Bergneustadt und der daraus resultierenden Verkehrsbeeinträchtigungen fürchtet Holberg, dass die Hilfsfristen nicht mehr eingehalten können, erst recht, wenn der Neustädter RTW im Einsatz ist und ein weiterer aus Reichshof oder Gummersbach angefordert werden muss. Unterstützung bei seinem Appell erhielt der Rathauschef in Person des Hausarztes Claus-Peter Bockhacker aus Wiedenest sowie seitens der Politik.     

 

In Gummersbach wurde Holbergs Bitte zunächst abgelehnt. Untersuchungen hätten gezeigt, dass „der Einzugsbereich von Bergneustadt redundant von fünf Rettungsmitteln verlässlich erreicht werden kann“, schrieb der Landrat. Dennoch sei den Sorgen und Nöten der Bürger und der niedergelassenen Ärzte Rechnung zu tragen, weshalb das NEF „für zunächst eine unbestimmte Zeit, jedoch maximal bis zum Abschluss der Baumaßnahmen“, an der Feuerwache in der Talstraße verbleibt. Dort stehen ein Stellplatz für das Fahrzeug und eine Wohnung für die Einsatzkräfte bereit.

 

Holberg zeigte sich mit dieser Kompromisslösung sehr zufrieden, einige Ratsmitglieder wäre ein RTW allerdings lieber gewesen, unter anderem weil in einem NEF keine Patienten transportiert werden können. Die SPD hatte kurzfristig einen entsprechenden Antrag eingebracht und will diesen in der nächsten Ratssitzung im Juli erneut einbringen.   

 

Rat kurz und kompakt

 

Erwartungsgemäß hat Landrat Jochen Hagt der Einrichtung einer eigenständigen Polizeiwache eine Absage erteilt. Ende Februar war ein Antrag der SPD zu diesem Thema mehrheitlich beschlossen worden. Die polizeiliche Betreuung durch die Wache Gummersbach reiche nicht aus, um den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu geben, erklärte Daniel Grütz seinerzeit. „Wäre die Polizei vor Ort stationiert und würde nicht nur ab und an Streife fahren, wäre die Wiederherstellung der Ordnung auf dem Rathausplatz sicher auch ohne die Einstellung eines privaten Sicherheitsdienstes möglich gewesen“, argumentierte er.

 

Auch die Verkehrssituation sei stark verbesserungswürdig: „Es wird gerast, auf Fußwegen geparkt und es gab Fälle, in denen Kreisverkehre blockiert waren, weil spontane Feierlichkeiten mit Autokorsos zelebriert wurden“. Vor allem aber habe die Polizeistatistik gezeigt, dass die Fallzahlen bei Gewalt- und Straßenkriminalität in Bergneustadt im Gegensatz zum Kreis 2018 angestiegen sind. „Im Zuge der geplanten Stadtentwicklung könnte die Schaffung einer Wache direkt mitgedacht werden. Es ist der ideale Zeitpunkt“, so Grütz. Von der Antwort des Landrats war er alles andere als begeistert. „Wir sehen weiterhin die Notwendigkeit und werden die Entwicklung genau beobachten.“ Wolfgang Lenz regte an, die beiden für Bergneustadt zuständigen Bezirksbeamten zu einer Analyse der gegenwärtigen Situation einzuladen.

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