POLITIK

Nümbrechter Schulen: Zukunftspläne mit Hindernissen

lw; 01.10.2025, 14:50 Uhr
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Archivfoto: Lars Weber --- Der Schulcampus befindet sich im Wandel.
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Nümbrechter Schulen: Zukunftspläne mit Hindernissen

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lw; 01.10.2025, 14:50 Uhr
Nümbrecht – Am Campus stehen die nächsten Maßnahmen an, allerdings muss eine Ausschreibung wiederholt werden – Auch an die Erweiterungspläne für die Grundschulen in Marienberghausen und Gaderoth musste die Verwaltung nochmal ran, dabei drängt die Zeit.

Von Lars Weber

 

„An der Bildung sparen wir nicht“, hat einst Bürgermeister Hilko Redenius die Marschrichtung vorgegeben und seitdem ist auch schon einiges passiert in der Schullandschaft Nümbrechts. Im Fokus natürlich: der Bildungs- und Sportcampus im Zentrum, der im Rahmen des Projekts "Nümbrecht rundum gesund" auch mit Mitteln aus dem Stadterneuerungsprogramm der Regionale 2025 gefördert wird. Der Zeitplan für die nächsten Baumaßnahmen war nun etwas ins Wanken geraten, nachdem eine Ausschreibung ein unerwartet hohes Angebot nach sich gezogen hatte. Und auch bei den Vorbereitungen für die Erweiterungen der Grundschulen in Gaderoth und Marienberghausen lief nicht alles rund, dabei drängt dort aufgrund der steigenden Schülerzahlen die Zeit. Darüber wurde im Familien- und Schulausschuss informiert.

 

Beim Campus stehen neben den Hochbauarbeiten am Schulzentrum nun auch die erste Umsetzung der Arbeiten im Außenbereich an. Zugleich wird nach der Fertigstellung des Sportlerheims bald das alte Vereinsheim abgerissen und die Arbeiten an den Außenanlagen starten. Es gibt also laut Verwaltung ab 2026 mehrere parallele „Entwicklungsstränge“, die zeitlich und inhaltlich aufeinander abzustimmen seien.

 

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Der Außenbereich am Campusgelände sei in diesen Überlegungen von Beginn an in zwei Bauabschnitte unterteilt worden. Um die Anforderung der Schulen an stets verfügbare Außenbereiche für die Pausen erfüllen zu können, war zunächst die Gestaltung des ersten Bauabschnitts „Innenhof“ vorgesehen. Räumlich handelt es sich hier um den Bereich zwischen der neu errichteten Sekundarschule und dem parallel stehenden Bestandsbaukörper. Dieser Bereich sollte eigentlich bereits in den Sommerferien begonnen und bis zum Jahresende abgeschlossen sein – passiert ist aber noch nichts.

 

Grund dafür ist, dass das Ausschreibungsverfahren nur ein Angebot hervorgebracht habe, das mit etwa 1,4 Millionen Euro rund 370.000 Euro über dem vom Planungsbüro geschätzten Wert gelegen hat. Zu viel, sagte die Gemeinde und erteilte den Auftrag nicht. Die Maßnahme ist aber für die erwähnte Zeitschiene wichtig. „Eine Nichtausführung hätte weitreichende Folgen für das Schulleben während der übrigen Baumaßnahmen und damit über mindestens fünf Jahre.“ Die Ausschreibung ist deshalb nun angepasst worden, unter anderem mit längerem Vorlauf für die Firmen und längere Zeiten für die Ausführung. So erhofft sich die Gemeinde bessere Angebote, da die Unternehmen mehr Spielraum an die Hand gegeben wird und unter anderem das Risiko von Vertragsstrafen anders bewertet werde.

 

Für eine schnelle Ausschreibung muss der aktuelle Haushaltsansatz trotzdem zunächst um 500.000 Euro angepasst werden, was jedoch mit den für das laufende Jahr noch verfügbaren Mitteln im Campus-Budget gedeckt werden könne. Die Ausschussmitglieder gaben einstimmig grünes Licht.

 

Auf grünes Licht wartet die Verwaltung bald für die Erweiterung der Grundschule in Nümbrecht. Hier laufen die Planungen aktuell reibungslos durch, wie Fachbereichsleiter Jan Foerster erklärte. Im Oktober werde der Bauantrag eingereicht, die Ausschreibung werde vorbereitet. Ein Start der Bauarbeiten ist im nächsten Jahr eingeplant.

 

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation bei den Erweiterungen der Grundschulen Marienberghausen und Gaderoth. Bei beiden Planungen schaltete sich der Kreis ein, der diese schließlich absegnen muss. Für die Pläne in Marienberghausen ging es sozusagen um eine bürokratische Kuriosität. Das Problem sei in den Anträgen das Wort „Holzmodulbauweise“ gewesen. Diese sei im deutschen Raum nicht genormt, weshalb man der Gemeinde den Bau nicht abnehmen könnte. Anders sehe dies aber bei Bauten in „Holzbauweise“ aus bis zu einer Nutzfläche von 400 Quadratmetern. Das Ende vom Lied: Die Pläne wurden etwas verkleinert und das Vokabular angepasst. „Das hat Zeit gefressen“, so Foerster. Dieses Jahr sei das Projekt nicht mehr zu machen. Das neue Ziel: Die Erweiterung soll bis zum nächsten Schuljahr fertig sein.

 

Noch problematischer sieht es bei der Erweiterung in Gaderoth aus. Auch da hat sich der Kreis gemeldet. Aufgrund eines Waldstücks hinter der Schule, das aktuell auch von den Schülern genutzt werde, der aber für die Erweiterung gerodet werden müsse, soll die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen. Dies würde jedoch dauern, mindestens ein Jahr. Zeit, die die Schule eigentlich nicht hat, wie Schulleiterin Monika Rameil dem Ausschuss mitteilte angesichts stark steigender Schülerzahlen im kommenden Schuljahr. Aktuell seien allein 63 Einschulungskinder angemeldet. „Eine Riesenmenge!“ Schon jetzt würden manche Angebote auf den Fluren stattfinden müssen. Bürgermeister Redenius versicherte, die Not zu sehen. Foerster setzt auf den weiteren Austausch mit dem Kreis, um die Aufstellung des B-Plans – der vorsichtshalber bereits im Planungsausschuss auf der Tagesordnung stand und angestoßen wurde – doch noch zu kippen oder gegebenenfalls den Bau schon während des Aufstellungsverfahrens beginnen zu dürfen, um der Schule aus der Bredouille zu helfen.

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