POLITIK

Mehr Fördermillionen: Glasfaser für (fast) alle Nümbrechter

lw; 20.01.2020, 17:32 Uhr
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Foto: Lars Weber --- Der Glasfaserausbau in Nümbrecht kann weitergehen (v.li.): Jan Foerster, Breitbandkoordinator Gemeinde Nümbrecht, Bürgermeister Hilko Redenius, Jana-Katharina Bayer des Förderpartners Atene-Kom, CDU-Landtagsabgeordneter Bodo Löttgen und CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Carsten Brodesser.
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Mehr Fördermillionen: Glasfaser für (fast) alle Nümbrechter

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lw; 20.01.2020, 17:32 Uhr
Nümbrecht – Erster Förderabschnitt soll im Frühjahr fertig sein – Von weiteren 5,2 Millionen Euro von Bund und Land sollen die übrigen Ortschaften profitieren – Ein Problem im Hauptort.

Von Lars Weber

 

Es war ein leicht verfrühtes Weihnachtsgeschenk für die Gemeinde Nümbrecht. Am 23. Dezember hat Bürgermeister Hilko Redenius die Zusage über weitere Millionen für den Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde vom Bund bekommen. Er geht davon, dass das Land nachzieht, sodass zusätzlich zu den bisher 17,4 Millionen Euro weitere 5,2 Millionen Euro in dieses Projekt fließen können. Die Förderung soll erneut 100 Prozent betragen. Dies gab Redenius bei einer Pressekonferenz bekannt. Am Ende des Ausbaus sollen 7.300 Wohneinheiten im Gemeindegebiet von Glasfaser profitieren. „Wir brauchen die Datenautobahn, ohne sie geht es nicht“, so Redenius.

 

Lediglich 1.500 Wohneinheiten werden mit geringeren Geschwindigkeiten auskommen müssen, sagte der Bürgermeister weiter. Die betroffenen Häuser liegen im Hauptort rund um einen Hauptverteiler. „Diese gelten als versorgt und sind deshalb von einer Förderung ausgeschlossen.“ Das Gemeindeoberhaupt hofft, dass sich dieser Umstand bald ändert, und gab den anwesenden Politikern, Bundestagsmitglied Dr. Carsten Brodesser und Landtagsmitglied Bodo Löttgen (beide CDU), mit auf den Weg, dieses Thema in Berlin und Düsseldorf anzusprechen. Gleichzeitig lobte der Bürgermeister die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, dem Förderpartner des Bundes, der Bezirksregierung und den Gemeindewerken.

 

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Das Projekt Glasfaser wird im ersten Förderabschnitt von den Gemeindewerken Nümbrecht  (GWN) umgesetzt. Ob die GWN auch den zweiten Abschnitt übernehmen kann, muss das Ausschreibungsverfahren zeigen. 1.500 Wohneinheiten in den Ortschaften Elsenroth, Stockheim, Bierenbachtal, Oberbierenbach und Rommelsdorf sollen von dem Ausbau profitieren. Diese waren zunächst von einer Förderung ausgeschlossen und galten laut Breitband-Atlas der Bundesregierung als versorgte Gebiete. Erst eigens initiierte Messungen durch die Gemeindewerke in Zusammenarbeit mit Atene-Kom, dem Förderpartner des Bundes, und der Bezirksregierung ergaben: In den Orten kann doch ein Ausbau gefördert werden. Jan Foerster, Breitbandkoordinator der Gemeinde Nümbrecht, geht davon aus, dass im Sommer die Ausschreibung abgeschlossen sein könnte, sodass vielleicht schon im Herbst mit dem Ausbau begonnen werden kann. Redenius: „Es gibt einen Vorteil: Es liegen dann schon in fast allen Ortschaften Glasfaserkabel.“ Das Projekt könnte 2021 damit – bis auf die wenigen Ausnahmen im Hauptort - beendet sein.

 

Der erste Förderabschnitt, aufgeteilt in sechs Ausbauphasen, befindet sich nach mehr als zwei Jahren auf der Zielgeraden. Momentan werden die Orte der fünften Ausbauphase nach und nach freigeschaltet. Dazu gehören unter anderem Abbenroth, Göpringhausen, Krahm oder auch Überdorf. Die sechste Phase des Ausbaus läuft derweil noch und soll Ende des ersten Quartals 2020 fertiggestellt sein. Nur Benroth muss wegen eines größeren Fernwärmeprojekts noch etwas länger warten. Alle Orte der Ausbauphasen finden sich unter luzie24.de. Karina Tuttlies und Stefan Muth, Geschäftsführer der Gemeindewerke, berichteten, dass sich 90 Prozent der Gebäudeeigentümer einen kostenlosen Anschluss haben legen lassen. Am Ende werden knapp 900 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden sein.

 

Das Breitbandangebot der Gemeindewerke, genannt „Luzie“, werde gut angenommen. Von 5.720 möglichen Wohneinheiten hätten 2.500 einen Vertrag abgeschlossen. Mehr als 1.800 Kunden seien bereits freigeschaltet. Ziel sei es, Ende 2020 rund 3.000 Kunden zu haben. Zusätzlich zu Internet und Telefon soll im ersten Halbjahr noch ein TV-Angebot mit 300 TV- und Radiosendern hinzukommen. Dafür wird auch ein eigenes regionales Angebot produziert werden. Auf dem Nümbrechter Sender können dann Informationen über die Gemeinde gesendet werden. Wie Redenius ausführte, könnten aber vielleicht auch Sportvereine ihre Spiele dort übertragen. Und auch die Ratssitzungen könnten irgendwann dort das Abendprogramm ausfüllen.

KOMMENTARE

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Das "Problem" im Hauptort ist wohl eher ein "Luxusproblem", denn von Bandbreiten > od. = 25-50 MBit/s können viele andere kleinere Gemeinden deutschlandweit nach wie vor nur träumen!
Es ist wirklich toll (Ein großes Lob dafür!) was die Gemeindewerke und die Gemeinde Nümbrecht mit der "Luzie" in kurzer Zeit geschaffen haben, aber ob es jetzt auch noch ein eigenes "Luzie"-TV braucht ["Lutzi, der Schrecken der Straße" könnte da wiederholt werden ;-)], wage ich zu bezweifeln.
Normale Online- und Streaming TV-Dienste im Angebot würden meines Erachtens nach da schon vollkommen ausreichen.

Bernd K., 21.01.2020, 14:12 Uhr
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