POLITIK

Mehr Flüchtlinge: Gummersbach mietet Wohnraum an

pn; 18.03.2022, 14:05 Uhr
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Mehr Flüchtlinge: Gummersbach mietet Wohnraum an

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pn; 18.03.2022, 14:05 Uhr
Gummersbach – Die Kreisstadt stellt sich auf eine steigende Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine ein - Hauptausschuss bewilligt Gelder für Elektrogeräte und Möbel.

Von Peter Notbohm

 

Rund 350 Geflüchtete aus der Ukraine befinden sich derzeit in Gummersbach. Diese Schätzung der Verwaltung (Stand Donnerstagnachmittag) veröffentlichte gestern der Erste Beigeordnete Raoul Halding-Hoppenheit im Hauptausschuss und Ausschuss für öffentliche Ordnung. Offizielle Zahlen gebe es aber noch nicht, weil die Stadt bislang keine Flüchtlinge offiziell zugewiesen bekommen habe. Die Zuweisungen sollen am Montag kommen. Aufgrund der Erstmeldung befinde sich die Stadt aber deutlich im Plus (+105), was die Aufnahme angehe.

 

Bislang kommen die Geflüchteten vor allem auf private Initiative in die Kreisstadt und suchen hier Schutz bei Freunden und Verwandten. Bislang habe die Verwaltung kaum bei der Unterbringung helfen müssen – erst vier ältere Männer hätten dies beantragt. Vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine lebten in Gummersbach 67 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. 233 Personen hätten bislang Leistungen nach dem Asylgesetz beantragt. Geflüchtete aus der Ukraine dürfen sich für mindestens ein Jahr in Deutschland aufhalten, dieser Status kann auf bis zu drei Jahre verlängert werden.

 

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Der Fachbereich 6 - Soziales und Integration unter Leitung von Silvia Causemann sei gut vorbereitet, hieß es von Bürgermeister Frank Helmenstein. Auch aus der Bevölkerung erfahre man eine Welle der Hilfsbereitschaft. Etwa 70 Wohnungen seien bereits angeboten worden. Die Stadt miete derzeit alles an, was der Markt hergebe und zur Unterbringung geeignet sei, ergänzte Halding-Hoppenheit. Die Kapazitäten seien allerdings begrenzt. „Am Ende wird vieles davon abhängen, wie viele Menschen nach Deutschland und nach NRW kommen“, so der Erste Beigeordnete.

 

Eine mittelfristige Herausforderung für die Stadt sei auch das Angebot an Kindertagesbetreuung und in der Schule. Sobald Flüchtlinge sich offiziell angemeldet haben, besteht ein entsprechender Anspruch. Kitaplätze seien derzeit nicht vorrätig, man befinde sich aber in Gesprächen mit dem LVR, um eine durch qualifiziertes Personal „begleitete Kita am Vormittag“ anbieten zu können. Auch von den Schulen habe man das Feedback bekommen, dass man die Situation schaffen werde.

 

Zusätzlich stellte der Ausschuss gestern überplanmäßig 57.000 Euro aus dem Haushalt zur Verfügung, um Einrichtungsgegenstände für Wohnungen beschaffen zu können. Dabei geht es vor allem um Herde, Waschmaschinen, Kühlschränke sowie weiteres Mobiliar für die anzumietenden Wohnungen.

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