POLITIK

Mehr als nur Symbolpolitik

ks; 23.06.2022, 13:08 Uhr
Foto: Oberberg-Aktuell.
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Mehr als nur Symbolpolitik

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ks; 23.06.2022, 13:08 Uhr
Lindlar – Die Gemeinde strebt eine neue Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt an.

Vier Monate sind seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine vergangenen. Vier Monate, in denen Bilder erschüttern, Geschichten berühren und Gesagtes fassungslos macht. Immer wieder stellt sich die Frage, wie man Betroffenen helfen kann – eine Frage, der sich auch die Lindlarer FDP-Politiker gewidmet haben. „Eine Städtepartnerschaft in Friedenszeiten aufzustellen ist zwar ganz nett, aber die Leute brauchen jetzt unsere Hilfe und menschliche Zuwendung“, macht Harald Friese deutlich. Damit beschreibt der FDP-Fraktionsvorsitzende die Kernidee des Vorschlags, der ursprünglich von Katja Krug in die Fraktion getragen worden ist.

 

Gestern befasste sich auf Anregung der FDP-Fraktion der Gemeinderat mit der Thematik. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig erinnerte daran, dass es für Lindlar nicht die erste Städtepartnerschaft mit einem Ort wäre, der sich im Krieg befindet. So sei auch die kroatische Küstenstadt Kaštela während des Jugoslawienkrieges in den 1990ern über Jahre hinweg von Lindlar aus unterstützt worden. „Das heißt, es wird um Hilfe gehen, es wird um Spenden gehen, es wird um Unterstützungsleistungen gehen. Damals hatten wir aber auch schon eine bestehende Partnerschaft.“

 

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Ludwig verwies darauf, dass die Nachbarstadt Bergisch Gladbach erst kürzlich eine Partnerschaft mit Butscha bei Kiew aufgenommen hat. In Lindlar gehe es jetzt darum, Kontakte aufzubauen und in Erfahrung zu bringen, welche Kommunen überhaupt für eine Städtepartnerschaft in Frage kämen – auch hinsichtlich einer vergleichbaren Größe.

 

Außerdem machte der Bürgermeister deutlich, dass derartige Partnerschaften vom ehrenamtlichen Engagement getragen würden. Das Partnerschaftskomitee sei mit den drei bestehenden Zuständigkeiten für Brionne, Kaštela und Shaftesbury ausgelastet und müsste erweitert werden. Hier hofft Ludwig auf weiteres Engagement aus der Bürgerschaft.

 

Stellvertretend für ihre Fraktionen zeigten sich auch Sven Engelmann (CDU), Thorben Peping (SPD) und Patrick Heuwes (GRÜNE) sehr angetan von der Idee. „Die Partnerschaft wird mehr sein als Symbolpolitik“, ist Peping überzeugt. So stimmte der Rat geschlossen dafür, die Verwaltung mit der Klärung der Rahmenbedingungen zu beauftragen und sich damit unter anderem mit konkreten Ortsvorschlägen und den benötigten Ressourcen zu befassen. Über die Fortschritte soll nach der Sommerpause berichtet werden.

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